01. Juli 2020

Nach Hasskommentaren: Auch VW-Konzern boykottiert jetzt Facebook

Nach Honda schliesst sich nun auch VW dem Protest gegen Facebook an und stoppt seine Werbung auf dem sozialen Netzwerk. Der Konzern hatte erst kürzlich selbst mit einem umstrittenen Werbeclip für Aufmerksamkeit gesorgt.

Nach Hasskommentaren: Auch VW-Konzern boykottiert jetzt Facebook

Bild: Auto-Medienportal.NET

Immer weitere Unternehmen schliessen sich aus Protest gegen den Umgang von Facebook mit Hasskommentaren und abwertenden Inhalten in seinen Diensten einem Werbeboykott an. Der Autobauer Honda und der Konsumgüterriese Unilever gaben bereits am Freitag, den 26. Juni2020,  bekannt, in den USA vorerst keine Werbeanzeigen mehr bei dem Online-Netzwerk und seiner Tochter Instagram zu schalten. Facebook-Chef Mark Zuckerberg kündigte am Freitag in einem Livestream an, künftig stärker gegen Hassnachrichten vorzugehen, Falschmeldungen unmittelbar vor der US-Präsidentschaftswahl zu löschen sowie die Standards für Werbung zu erhöhen.

 

Honda teilte mit, im Juli keine Anzeigen mehr bei Facebook und Instagram zu platzieren, um ein Zeichen gegen «Hass und Rassismus» zu setzen. Unilever will sogar das ganze restliche Jahr auf bezahlte Werbung verzichten – nicht nur bei Facebook, sondern auch bei Twitter. Der Kurznachrichtendienst, auf dem Trump mit Vorliebe seine häufig umstrittenen Botschaften veröffentlicht, steht ebenfalls schon länger in der Kritik.

 

Unilever begründete die Entscheidung mit der Verantwortung der Unternehmen im Umgang mit kontroversen Beiträgen im Netz – speziell angesichts der angespannten politischen Atmosphäre in den USA. Facebook und Twitter müssten mehr tun, besonders bei Hasskommentaren und spalterischen Beiträgen während des US-Wahlkampfes. Sein US-Werbebudget will der niederländisch-britische Konzern indes nicht kürzen, sondern nur auf andere Unternehmen umverteilen.

 

Auch die Volkswagen-Gruppe stellt ab sofort alle Werbeanzeigen auf Facebook ein. Der weltgrösste Autokonzern und seine Marken setzen zentral geschaltete Anzeigen auf Facebook aus. Man stehe für ein «offenes und gleichberechtigtes Miteinander», hiess es zur Begründung. «Ein Umfeld von Falschmeldungen oder Hassbotschaften ist für uns nicht akzeptabel.» Der Dialog mit dem Online-Riesen solle aber aufrechterhalten werden – auch über die «Anti Defamation League», die zu den Initiatoren des Aufrufs #StopHateForProfit zähle.

 

«Hasskommentare, diskriminierende Äusserungen und Posts mit gefährlichen Falschinformationen dürfen nicht unkommentiert veröffentlicht werden und müssen Konsequenzen nach sich ziehen», betonte Volkswagen. Das Unternehmen hatte jüngst selbst Kritik durch einen als rassistisch empfundenen Werbespot bei Instagram auf sich gezogen, sich entschuldigt und die Vorfälle intern aufgearbeitet (AUTO&Wirtschaft berichtete darüber).

 

 

Die von Bürgerrechtsorganisationen Mitte Juni ins Leben gerufene #StopHateForProfit-Bewegung verzeichnete am vergangenen Wochenende gut 90 Unternehmen, die ihre Werbung auf Facebook in den USA erst einmal stoppen – darunter auch Coca Cola und Starbucks. (pd/ir)

 

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