17. August 2022

Das passiert, wenn ein automatisiertes Fahrzeug auf einen Menschen zu Fuss trifft

EBP, Fussverkehr Schweiz und Empa forschten im Frühjahr 2022 in der Gemeinde Thalwil (ZH), wie Menschen zu Fuss auf automatisierte Fahrzeuge reagieren. Der dafür verwendete automatisierte Einparkassistent ist das erste in der Schweiz zugelassene System, welches das Fahrzeug bewegt, ohne dass sich eine Person im Fahrzeug aufhält.

Das passiert, wenn ein automatisiertes Fahrzeug auf einen Menschen zu Fuss trifft

Automatisiertes Fahren wird den Alltag der urbanen Mobilität der Zukunft prägen. Viele Fragen sind jedoch noch offen, beispielsweise wie Menschen zu Fuss auf automatisierte Fahrzeuge reagieren und wie für alle Verkehrsteilnehmenden ein nachhaltiges und sicheres Mobilitätssystem gestaltet werden kann. Das Forschungsprojekt «Menschen zu Fuss und automatisiertes Fahren» liefert erste Antworten und eröffnet den für die Zukunft wichtigen Dialog zur Interaktion zwischen automatisierten Fahrzeugen und Passantinnen und Passanten.

 

In dieser ersten Phase des Projekts wurde anhand von Feldstudien an zwei Versuchstagen in Thalwil ermittelt, wie Menschen zu Fuss auf ein automatisiertes Fahrzeug in Realsituationen reagieren. Dazu wurden Einparksituationen mit einem Fahrzeug mit Einparkassistent durchgeführt. Mit dabei in den Feldstudien war Projektleiterin Bettina Zahnd: «Was wir bereits am ersten Versuchstag feststellten, ist, dass viele Leute auf das Fahrzeug ohne Fahrer reagieren und den Blickkontakt zu einer Person suchen, die das Auto im Griff hat.» Diese Feststellung wurde in den Interviews bestätigt: Knapp 70 Prozent der Befragten erkannten das fahrerlose Auto und 60 Prozent der Interviewten sahen die verantwortliche Person oder haben sie aktiv gesucht.

 

Die Reaktionen der Passantinnen und Passanten fielen je nach Alter unterschiedlich aus. So suchten ältere Passanten den Blickkontakt zu einer verantwortlichen Person häufiger als Junge. Zudem hatten ältere Menschen mehr Angst vor der neuen Technologie, wohingegen jüngere Menschen annehmen, dass die Technik funktioniert, oder es beeindruckt sie kaum. Die Ergebnisse weisen weiter auf eine Wissenslücke in der Bevölkerung hin: Für nur rund 20 Prozent der Befragten war das Thema «automatisiertes Fahren» nicht ganz neu. Vielen Personen ist noch nicht bewusst, dass fahrerlose Technologien in der Schweiz bereits zugelassen sind. Das Projektteam empfiehlt hier beispielsweise eine Informationskampagne als mögliche Massnahme, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

 

Auch interessant: Etwa gleich viele Personen stehen den automatisierten Fahrzeugen neutral bis positiv gegenüber wie negativ. Die Erkenntnisse des von der Stiftung für Prävention der AXA mitfinanzierte Forschungsprojekts schaffen eine wichtige Grundlage für Präventionsmassnahmen und Gestaltungsprinzipen für zukunftsfähige Strassenräume. (pd/mb)

 

www.stiftung-praevention.ch


 

 

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