10. August 2021

VW-CEO Herbert Diess kritisiert Ladeinfrastruktur nach seiner Italien-Reise

Auch dieses Jahr zog es den Volkswagen-Boss Herbert Diess an den Gardasee in den Urlaub und auch dieses Jahr rein elektrisch. Mit den neuen VW ID. 3 fuhr der CEO von München nach Italien, dabei übte er harsche Kritik an der Ladeinfrastruktur aus.

VW-CEO Herbert Diess kritisiert Ladeinfrastruktur nach seiner Italien-Reise

Herbert Diess, CEO Volkswagen.

Als die grossen Autobauer BMW, Daimler, Ford und Volkswagen 2017 den Ladesäulenbetreiber Ionity gegründet haben, lautete das Ziel: 400 Ladesäulen entlang europäischer Autobahnen und Fernstrassen bis Ende 2020. Das hat das Gemeinschaftsunternehmen jedoch nicht geschafft, aktuell sind im Stromtankstellenverzeichnis GoingElectric lediglich 362 Standorte verzeichnet – und auch die funktionieren nicht alle so, wie gewünscht. Das musste jetzt auch Volkswagen-CEO Herbert Diess am eigenen Leib erfahren.

 

Mit seinem VW ID.3 PRO S mit 480 km Reichweite hätte Diess die Strecke vom Bodensee bis an den Gardasee in einem Zug schaffen können, doch er plante einen Ladestopp am Brenner ein. Kein schönes Erlebnis, wie Diess aus Linkedin schreibt: «Zu wenige Ladepunkte am Brenner! Nur 4 - klar, da hält jeder am Shopping Center. Besetzt. Also weitergefahren nach Trento. Auch nach der Kritik im letzten Jahr: kein WC, kein Kaffee, eine Säule ausser Betrieb/defekt, traurige Angelegenheit. Das ist alles andere als ein Premium-Ladeerlebnis, IONITY!»

 

Bei Ionity nahm man sich die Kritik offenbar zu Herzen – so antwortete der Managing Director und COO von Ionity, Marcus Groll: «Hallo Herbert Diess, vielen Dank für das Feedback. Der Standort am Brenner steht auf unserer Liste der Upgrade-Sites.» Man habe in diesem Sommer jedoch einen starken Anstieg der Auslastung an vielen Standorten zu verzeichnen gehabt, vor allem in Norwegen, Schweden und Frankreich. «Für den Standort in Trento arbeiten wir mit unserem Standort-Partner ENI an einer Verbesserung des Kundenservice», erklärt Groll weiter. «Der defekte Lader ist gestern repariert worden. Viele Grüsse nach Italien.»

 

Die Kritik von Diess ist nur der jüngste Vorwurf eines der Aktionäre. Silke Bagschick, Marketingchefin der Marke Volkswagen, sagte im vergangenen Jahr, die Ladepreise von Ionity seien zu hoch und Audi-Chef Markus Duesmann erklärte gegenüber dem Handelsblatt im Januar, Audi erwäge den Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur in Grossstädten.

 

Die Unzufriedenheit mit Ionity spiegelt die Ansicht der deutschen Autohersteller wider, dass die Ladeinfrastruktur ein schwaches Glied in ihren Bemühungen ist, mit Tesla gleichzuziehen. Nachdem sich der Absatz von Elektroautos in Europa im letzten Jahr verdreifacht hat, befürchten die Unternehmen, dass lange Schlangen an den Ladestationen potenzielle Käufer abschrecken könnten.

 

Der Chef von Ionity, Michael Hajesch, sagte in einem Interview Anfang des Jahres, dass das Unternehmen in Gesprächen mit den Anteilseignern sei, um sein europäisches Ladenetz erheblich zu erweitern, um mit den steigenden Verkaufszahlen Schritt zu halten. (pd/ir)

 

www.volkswagen.ch

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