27. Juni 2019

BFU-Studie: Sind Senioren ein Sicherheitsrisiko?

Die Schweiz zählt zu den Ländern mit den sichersten Strassen. In den letzten zwei Jahren ist die Anzahl Verkehrsunfälle aber nicht mehr zurückgegangen. Ausserdem erleiden heute mehr über 65-jährig schwere Verkehrsunfälle als früher. Das zeigt die BFU in ihrem Sicherheitsbarometer 2019.

BFU-Studie: Sind Senioren ein Sicherheitsrisiko?
BFU-Studie: Sind Senioren ein Sicherheitsrisiko?

Die Anzahl schwerer und tödlicher Verkehrsunfälle auf Schweizer Strassen ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen. Bei Seniorinnen und Senioren hingegen ist die Zahl der schweren Verkehrsunfälle im letzten Jahr sogar angestiegen. Das ist eine der Erkenntnisse der neuen Ausgabe des BFU-Sicherheitsbarometers.

 

Weitere Befunde: Bei Autofahrern und ihren Passagieren ist die Zahl schwerer und tödlicher Verletzungen in den letzten zehn Jahren stark gesunken. Kaum profitiert haben hingegen die Radfahrer; bei ihnen nahm die Anzahl Schwerverletzter tendenziell zu. Beim boomenden E-Bike-Verkehr steigt das Unfallgeschehen sogar deutlich an – parallel zu den Verkaufszahlen dieser Fahrzeuge.

 

 

All diese Entwicklungen beweisen, dass Verkehrssicherheit kein Selbstläufer ist. Es muss unermüdlich für sie gearbeitet werden. Leider hat diesbezüglich das Engagement der eidgenössischen Räte in letzter Zeit abgenommen – oder ging sogar in die falsche Richtung: So haben National- und Ständerat etwa beschlossen, dass Autobahnraststätten künftig Alkohol ausschenken dürfen. Ausserdem wurde die Einführung von Alkohol-Wegfahrsperren für Personen, die mehrfach in angetrunkenem Zustand am Steuer erwischt worden sind, vom Parlament vorzeitig gestoppt.

 

 

Das Bundesamt für Strassen Astra hat 2017 das Ziel formuliert, bis ins Jahr 2030 die Anzahl Getöteter auf unter 100 und die Anzahl Schwerverletzter auf unter 2500 pro Jahr zu senken. Die Politik sollte nun die Chance packen, mit griffigen Massnahmen an diesem Ziel mitzuarbeiten. Wichtig wären Teilziele, um neue Sicherheitsmassnahmen einfacher lancieren zu können. Ein Teilziel könnte beispielsweise sein, dass alle Kinder in der Schweiz in den Genuss von Verkehrsbildung kommen, auch auf Sekundarstufe. Denkbar wäre auch, für besonders sichere Automodelle die Importsteuer zu erlassen – was allen Verkehrsteilnehmern zugutekäme.

 

 

Zentral ist zudem die Weiterentwicklung der Infrastruktur: Strassen sollen so gebaut sein, dass menschliche Fehler nicht zu schweren Unfällen führen. Wirksam wäre hier der sogenannte «Safe System Approach». Diesem sollten sich künftig Politiker, Strassenbesitzer, Fahrzeughersteller und Präventionsfachleute gleichermassen verschreiben. (pd/mb)

 

 

www.bfu.ch

 

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