12. Juli 2018

Die WLTP-Musterschüler unter den Herstellern

Das neue Abgastestverfahren WLTP und die neue Abgasnorm, die ab September gelten, sorgen für massive Engpässe bei der Lieferbarkeit von Modellen. Doch nicht bei allen Herstellern! Die Musterschüler sind Opel, Volvo, Toyota und Co.

Die WLTP-Musterschüler unter den Herstellern

Gleich zwei Ereignisse stellen derzeit den kompletten Automarkt auf den Kopf: Der neue Messzyklus WLTP und die neue Abgasnorm 6c. Beides wird ab September eingeführt. Das bringt die Hersteller schon im Vorfeld massiv in Bedrängnis, wie AUTO&Wirtschaft berichtete.

 

 

Ursache für diese nie dagewesene Verknappung von Modellen ist vor allem der neue, deutlich strengere Messzyklus WLTP. Der bisherige NEFZ wurde, nach massiver Kritik, Verbrauch und Emission wären bei diesen Tests deutlich niedriger als in der Realität, gekippt. Das neue Verfahren muss bis 1. September 2018 bei allen Neuwagen durchgeführt werden. Ansonsten darf das betroffene Modelle ab diesem Zeitpunkt nicht mehr verkauft werden.

 

 

Um die Verbrauchswerte nach dem neuen Testverfahren WLTP durchzuführen, sind Rollprüfstände nötig. Die Armada von Modellen, die auf die dafür notwendigen Rollenprüfstände müssen, reichen bei weitem nicht aus. Und die Ingenieure kommen mit den Untersuchungen einfach nicht hinterher. Dabei gehen die Hersteller nach einem klaren Muster vor: Stückzahl vor Nische – Volumenmodelle werden bevorzugt. Und wahrscheinlich haben ein paar Hersteller zu spät mit den Prüfungen begonnen – schliesslich wurden die Neuregelung nicht über Nacht ausgerufen.

 

 

Doch damit nicht genug: Mit WLTP hält gleichzeitig auch die neue, strengere Abgasnorm Euro 6c Einzug. Das bedeutet: Im Schnitt deutlich höhere Abgaswerte in Kombination mit strengeren Abgasgrenzwerten. Ab dem 1. September 2018 nämlich nur noch Fahrzeuge der Abgasnorm 6c oder besser zugelassen werden. Wenn jemand zu diesem Zeitpunkt ein Neufahrzeug mit Euro 6b anmeldet, ist das nicht mehr möglich. Der Unterschied zwischen den beiden Normen liegt in der Partikelanzahl pro Kilometer.

 

 

Durch die neue Abgasklasse 6c stossen die neuen Benziner rund 90 Prozent weniger der schädlichen Partikel aus. Die Folge: Es fliegen reihenweise Benzin-Modelle aus dem Sortiment der Hersteller. Der Wechsel zur neuen Abgasnorm Euro 6c, macht für die allermeisten Benzin-Direkteinspritzer einen Otto-Partikelfilter (OPF) nötig. Manche Hersteller kommen damit besser zurecht, andere weniger.

 

 

Doch es gibt auch Musterschüler. So sind Käufer bei Toyota, Peugeot, Citroen und Opel sowie Volvo derzeit mit wenigen bis keinerlei Einschränkungen bei der Auswahl neuer Modelle konfrontiert. Bei Opel sind es aktuell 85 Opel-Motorvarianten von Adam bis Zafira, die die strengen zukünftigen Grenzwerte der Euro 6d-TEMP-Abgasnorm erfüllen, bestell- und lieferbar und damit auch WLTP konform sind. Auch bei der französischen Opel-Besitzerin PSA mit den Marken Peugeot und Citroën gibt es bei der Produktion keinen Flaschenhals und es kommt somit zu keinen Lieferverzögerungen. Ebenso bei Toyota gibt es aufgrund von WLTP keine Probleme, wie Konrad Schütz, Pressesprecher von Toyota Schweiz gegenüber AUTO&Wirtschaft erklärt: «Wir haben keine Lieferverzögerungen wegen WLTP. Bei uns kann der Kunde alle Modelle bestellen und alle Modelle sind auch lieferbar.»

 

 

Völlig kalt, lässt die Umstellung auf WLTP auch die Schweden von Volvo. Bereits heute erfüllen alle Volvo Modelle die Grenzwerte der neuen Abgasnorm Euro 6d-Temp. Volvo setzt damit schon jetzt die gesetzlichen Anforderungen um, die erst im September 2019 für alle bestehenden Modelle verpflichtend werden. Die Abgaswerte der Euro 6d-Temp Norm werden im WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonised Light Vehicles Test Procedure) ermittelt. Alle Volvo-Modell sind dementsprechend auch lieferbar.

 

 

Eine aktuelle Liste aller Modellvarianten der Hersteller, die der Euro 6D-Temp-Abgasnorm entsprechen, finden Sie auf https://www.adac.de/infotestrat/umwelt-und-innovation/abgas/modelle_mit_euro_6d_temp/default.aspx.  Diese Liste gibt aber keine Auskunft über aktuelle Lieferengpässe. (ir)

 

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