Das Jahr 2015 im Zeichen des Euro-Schocks
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Durch den Euro-Schock 2015 gaben viele Schweizer Händler die Währungsvorteile relativ schnell weiter. Wie die Jahresstatistik der Autoverkäufe von autoricardo.ch zeigt, sank der durchschnittliche Verkaufspreis bei den Personenwagen im Schnitt um 7 Prozent.
Das Auto-Jahr 2015 begann mit einem Paukenschlag: Am 15. Januar rang sich die Schweizerische Nationalbank dazu durch, den schwachen Euro durch Käufe nicht mehr künstlich zu stützen - zu gross wurde das dafür nötige Kapital. Und damit gab es von einem Tag auf den andern einen deutlichen Währungsvorteil für Schweizer Autokäufer: Entweder die Preise würden sinken, oder die Käufer würden sich die Autos im Ausland besorgen.
Die Autobranche hatte jedoch aus ihren Fehlern von 2011 gelernt und die Währungsvorteile nach nur wenigen Tagen praktisch eins zu eins an ihre Kunden weitergegeben. Im Schnitt lagen die Rabatte zwischen 15 und 18 Prozent - teilweise also sogar leicht höher als die eigentliche Währungsdifferenz. Die Autoverkäufer mussten nun ihren Wagenpark neu und deutlich tiefer einschätzen, und dies im gleichen Mass auch bei allen Occasionsfahrzeugen.
Wie die Jahresstatistik der Autoverkäufe auf autroricardo.ch zeigt, sank der durchschnittliche Verkaufspreis bei den Personenwagen 2015 als Folge des Euro-Schocks im Schnitt um rund 7 Prozent. Basis sind die Verkäufe ohne Auktionen und ein Vergleich der Preise während den letzten acht Wochen vorher und den Preisen bis heute. Die grössten Verluste bei den zwanzig beliebtesten Modellen musste die C-Klasse von Mercedes-Benz mit rund 27 Prozent und der Audi A3 mit etwa 22 Prozent hinnehmen. Gewinner gab es nur wenige.
Am besten erging es dem Opel Corsa mit einem durchschnittlichen autoricardo.ch-Preisanstieg von fast 20 Prozent; die übrigen Gewinner sind der Škoda Fabia, der BMW 2er, der VW Passat, der Peugeot 208 sowie der Fiat 500. Zu berücksichtigen ist, dass die meisten Gewinnermodelle von einer Neulancierung des Modells profitieren konnten.
Sowohl der Autobranche als auch den meisten Wirtschaftsanalysten war klar, dass die seit September 2011 geltende Franken-Untergrenze als Strategie nicht mehr lange haltbar gewesen wäre. Die teils aggressive Preissenkungspolitik nach dem Januar-Schock hatte immerhin positive Folgen für die Stückzahlen der verkauften Neuwagen: Die PW-Verkäufe über die offiziellen Importeure sowie über Direktimporte stiegen 2015 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein um 7,2 Prozent auf fast 324 000 Personenwagen.
Ein Blick auf die Top-25-Modelle zeigt auch bei den Stückzahlen Gewinner und Verlierer: Spitzenreiter bei den Importeuren bis Ende November - neuere Zahlen sind derzeit noch nicht verfügbar - ist der BMW 2er, gefolgt von vielen Modellen aus dem Hause VW. Wobei zu bemerken ist, dass sich der Wirbel um die VW-Schadstoffwerte noch nicht abschliessend bewerten lässt. Allerdings stammt auch der mengenmässige Verlierer aus VW-Werken: Der Tiguan verlor bis Ende November bei den Stückzahlen rund 18 Prozent. Über die gesamte Top 25 gesehen verloren vor allem asiatische Marken Marktanteile - mit Ausnahme von Mazda, dank flexibler Preispolitik und gefragten Modellen. (pd/ir)
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