28. September 2015

Volkswagen-Dieselgate: Rückrufe für 128'800 Schweizer Autos

Die Volkswagen AG und die AMAG bereiten die Rückrufe von 128'802 Fahrzeugen in der Schweiz vor, die einen EA-189-Dieselmotor haben, um die Abgaswerte mittels einer Software-Modifikation anzupassen. Die AMAG hat bereits von sich aus einen Verkaufsstopp für einige hundert Lagerfahrzeuge verhängt.

Volkswagen-Dieselgate: Rückrufe für 128'800 Schweizer Autos

Auslieferung bei der AMAG: Neue Modelle mit EU-6-Motoren sind von der Diesel-Affäre nicht betroffen.

Handel und Garagen sind stark verunsichert, weil in der Tagespresse berichtet wurde, dass sogar die Wiederzulassung von Occasionen verboten wurde. Das war voreilig, denn zu dem Zeitpunkt war eine derartige Verfügung noch nicht erlassen. Astra-Mediensprecher Thomas Rohrbach: «Wir sind uns der Problematik natürlich bewusst. Es wird eine Verfügung geben, aber weder der genaue Inhalt noch der genaue Zeitpunkt stehen fest.» Bevor die Details festgelegt sind, sprechen auch die Rechtsabteilung und die Politik noch ein Wörtchen mit. Bis zum Druck dieser Ausgabe ist die Entscheidung nicht gefällt worden.

Die AMAG hat mitgeteilt, dass 128'802 Fahrzeuge mit den betroffenen Motoren in die Schweiz gelangt sind; es sind Modelle der Marken Volkswagen, Audi, Seat, Skoda und VW Nutzfahrzeuge. Es wird eine für die Kunden kostenlose, grossangelegte Umrüstaktion geplant, um die Autos mit einem Software-Update auch im normalen Betrieb an die geltenden Werte anzupassen. Dafür arbeitet die AMAG eng mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) zusammen. Welche Folgen das Update im Fahrbetrieb haben wird, ist noch nicht bekannt. Es können sich der Verbrauch erhöhen und die Leistung verringern.

Christian Bach, Abteilungsleiter Antriebssysteme bei der EMPA: «Dass es mit einem Update geht, haben ja schon die Labortests in den USA belegt, bei denen dort die Limiten eingehalten worden sind. Nun muss eben geprüft werden, wie die Schadstoff-Werte der Autos in der Schweiz wirklich sind. Denn die verwendete Software ist nicht verboten – nur im normalen Betrieb ist sie nicht erlaubt. Sie kann zum Beispiel zum Bauteile-Schutz verwendet werden. Weil Katalysatoren bei Temperaturen über 900 Grad leicht kaputt gehen, kann im Programm die Codezeile stehen: Dann anfetten.»

Der VW-Aktionsplan sieht vor, dass Volkswagen und die weiteren Marken des Konzerns noch im Oktober den jeweiligen nationalen Zulassungsbehörden anhand von Referenzfahrzeugen die technischen Lösungen und deren Umsetzbarkeit demonstrieren und sich zunächst die Massnahmen genehmigen lassen, gestaffelt nach den jeweiligen Modellen mit Dieselmotoren des Typs EA 189. Anschliessend werden die Kunden individuell über die technische Lösung zur Nachbesserung ihres Fahrzeugs informiert und Werkstatt-Termine vereinbart. (bsc)


www.amag.ch

 

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