Trotz Zusatzsteuer: Herr und Frau Schweizer würden wieder ein SUV kaufen
Posted by: Mario Borri
Eine Umfrage von AutoScout24 zeigt: Trotz Diskussionen über Umweltbelastung und Fahrzeuggrösse sprechen sich zwei Drittel der Befragten gegen eine Zusatzsteuer für SUV aus. Die Zahlungsbereitschaft ist gering - das Bekenntnis zur Fahrzeugklasse deutlich.

Bild: KI-generiert.
SUV zählen seit langem zu den beliebtesten Fahrzeugklassen in der Schweiz. Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden über 40’000 neue und mehr als 150’000 gebrauchte SUV auf AutoScout24 inseriert. Inmitten politischer Diskussionen um eine mögliche SUV-Zusatzsteuer zeigt eine aktuelle AutoScout24-Umfrage unter 759 Befragten in der Schweiz: 68 Prozent lehnen eine solche Steuer ab, nur 23 Prozent befürworten sie. Dies, obwohl über die Hälfte der Befragten (56,1%) SUV eine stärkere Umweltbelastung im Vergleich zu anderen Fahrzeugtypen zuschreibt. Dennoch gaben 65,6 Prozent an, sich beim nächsten Autokauf wieder für einen SUV zu entscheiden - selbst wenn eine Abgabe eingeführt würde. Nur 26,9 Prozent würden auf ein kleineres, umweltfreundlicheres Modell ausweichen.
Geringe Zahlungsbereitschaft trotz Umweltbewusstsein
Ein möglicher finanzieller Beitrag für SUV wird mehrheitlich abgelehnt. 49,8 Prozent der Befragten geben an, gar nichts für eine potenzielle SUV-Zusatzsteuer zahlen zu wollen. Eine Minderheit wäre bereit, jährlich bis zu 100 Franken (7,2 %), 300 Franken (6,7 %) oder 500 Franken (4,4 %) zu entrichten. Zwei Drittel (66,2 %) würden ihr Fahrzeug auch bei Einführung einer Zusatzsteuer behalten, 11,2 Prozent würden es verkaufen. Deutlich wird die Bindung an die Fahrzeugklasse bei den Nutzungsmotiven: 56,2 Prozent nennen den praktischen Platzbedarf für Familie oder Freizeit als Hauptgrund, gefolgt von Status-Aspekten (31,5 %) und Sicherheitsbedürfnis (29,4 %).
Anreize statt Verbote
Bei der Frage nach geeigneten Massnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen zeigt sich eine Präferenz für marktwirtschaftliche Anreize: 49,9 Prozent wünschen keine staatlichen Eingriffe und sprechen sich dafür aus, dass der Markt Lösungen hervorbringen soll. Belohnungen für umweltfreundliche Fahrzeuge (24,2 %) erhalten etwa gleich viel Unterstützung wie ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs (24 %). Fahrverbote für schwere Autos in Städten stossen auf wenig Zuspruch (14,1 %).