12.11.2025

Forschungsprojekt CircuBAT schliesst Batteriekreislauf

Nach vier Jahren intensiver Forschung zieht das Schweizer Gemeinschaftsprojekt CircuBAT Bilanz: Forschende und Industriepartner haben gemeinsam Wege gefunden, um den Lebenszyklus von Lithium-Ionen-Batterien nachhaltiger zu gestalten – von der Herstellung bis zum Recycling. Zum Abschluss werden die Ergebnisse Mitte November in Bern vorgestellt.

Forschungsprojekt CircuBAT schliesst Batteriekreislauf

Nora Bartolomé (Empa) und Olivier Groux (Kyburz Schweiz AG) arbeiten zusammen an der Rückgewinnung von hochwertigen Rohstoffen aus Lithium-Ionen-Batterien.

Mit dem Forschungsprojekt CircuBAT wollen Schweizer Forschende und Unternehmen den Batteriekreislauf von Elektrofahrzeugen schliessen. Das Ziel: Lithium-Ionen-Batterien sollen künftig länger genutzt, besser wiederverwertet und umweltfreundlicher produziert werden. Nach vier Jahren interdisziplinärer Arbeit endet das von Innosuisse im Rahmen ihrer Flagship Initiative geförderte Projekt nun mit einer zweitägigen Konferenz in Bern.

Unter der Leitung der Berner Fachhochschule (BFH) haben sieben Forschungsinstitutionen – darunter Empa, EPFL, die Universität St. Gallen, CSEM, OST, SIPBB und weitere – gemeinsam mit 24 Unternehmen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit im Batterielebenszyklus entwickelt. «Wir haben ein zirkuläres Wirtschaftsmodell für Lithium-Ionen-Batterien geschaffen, das international Beachtung findet», sagt Projektleiter Andrea Vezzini von der BFH. Die entwickelten Ansätze reichten von neuen Reparaturkonzepten über optimierte Steuerungssysteme bis zu innovativen Verfahren für das Recycling wertvoller Rohstoffe.

Ein Schwerpunkt lag auf der Verlängerung der Lebensdauer von Batterien. Ein digitales «Battery Expert System» erlaubt es, Alterungsprozesse unterschiedlicher Batterien zu vergleichen und gezielte Massnahmen zur Effizienzsteigerung abzuleiten. Zudem sollen Batterien nach ihrer Nutzung im Fahrzeug als stationäre Energiespeicher ein zweites Leben erhalten. Im Projekt wurden dafür Steuerungssysteme entwickelt, die mehrere Batteriemodule mit unterschiedlichen Alterungszuständen sicher und effizient kombinieren können.

Auch beim Recycling wurden Fortschritte erzielt. Automatisierte Verfahren für die Demontage und die Rückgewinnung von Materialien ermöglichen eine direkte Wiederverwendung von Sekundärrohstoffen in der Batterieproduktion. Parallel dazu entstand ein Modell zur künftigen Entwicklung des Schweizer Batteriemarkts, das unter anderem das Potenzial des sogenannten Second-Life-Sektors abschätzt.

CircuBAT gilt als eines der ersten Projekte, das im Rahmen der Innosuisse-Flagship-Initiative umgesetzt wurde. Diese fördert Innovationen, die für Wirtschaft und Gesellschaft von übergeordneter Bedeutung sind. Die Abschlusskonferenz «CircuBAT2025» findet am 13. und 14. November auf dem Gelände der Bernexpo statt.

Der Donnerstagnachmittag ist öffentlich zugänglich und bietet Einblicke in das entwickelte Schweizer Kreislaufwirtschaftsmodell sowie in die politischen und wissenschaftlichen Rahmenbedingungen. Am Freitag folgt ein Fachteil für das wissenschaftliche Publikum mit Präsentationen der Projektergebnisse und internationalen Beiträgen.

Mit CircuBAT liegt nun ein umfassendes Konzept für den geschlossenen Batteriekreislauf vor – ein Schritt, der nicht nur die Nachhaltigkeit der Elektromobilität stärkt, sondern auch die Grundlage für neue Geschäftsmodelle in einer zirkulären Energiewirtschaft schafft.

SUCHEN