12. August 2021

Autoversicherungen: Darum sinken die Prämien

Die Prämien für eine Vollkaskoversicherung sind 2021 gegenüber dem ersten Corona-Jahr um 4,5 Prozent gesunken. Im Dreijahresvergleich besteht sogar ein Minus von 17 Prozent. Das zeigt eine Analyse von Comparis.

Autoversicherungen: Darum sinken die Prämien

Foto: AdobeStock

«Der Preisdruck auf dem Autoversicherungsmarkt bleibt hoch», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. «Vor allem für rein digitale Anbieter sind die Margen noch immer sehr attraktiv. Das zeigt auch die Tatsache, dass immer wieder neue Anbieter ins Autoversicherungsgeschäft einsteigen», so Auer. 2019, und damit vor der Corona-Pandemie, hat Postfinance den Eintritt ins Autoversicherungsgeschäft gewagt. Im Laufe des Monats wird der Neuling Wefox im Schweizer Autoversicherungsmarkt Einzug halten.

Ein vertiefter Blick auf die verschiedenen Fahrzeugklassen zeigt: Den grössten Prämienrückgang verzeichnen Fahrzeuge der oberen Mittelklasse (bei Fahrzeugneuwert 44’000 Franken). Im Dreijahresvergleich haben die Prämien um 19 Prozent abgenommen. Eine Vollkaskoversicherung für ein entsprechendes Fahrzeug kostet aktuell durchschnittlich rund 840 Franken. Einen etwas weniger starker Rückgang verzeichnen die Prämien für Fahrzeuge der Mittelklasse  (bei Fahrzeugneuwert 33’000 Franken) sowie Kleinwagen (bei Fahrzeugneuwert 22’000 Franken). Die Prämie für eine Vollkaskoversicherung kostet hier durchschnittlich 790 beziehungsweise 700 Franken – das ist ein Rückgang von rund 15 Prozent innert drei Jahren.

«Der Markteintritt von neuen Online-Anbietern hat neben dem Konkurrenzkampf auch die Digitalisierung der ganzen Branche zusätzlich angekurbelt», erklärt Auer. So hätten Versicherer in den letzten Jahren verschiedene Stufen von der Informationsbeschaffung bis zur Schadensabwicklung auf die digitalen Kanäle ausgeweitet. Interne Kostenstrukturen wurden damit verschlankt, was sich im Endeffekt aus Sicht der Kundschaft positiv auf die Prämien auswirkt.

Die fortschreitende Digitalisierung spiegelt sich auch im wachsenden Online-Angebot an Versicherungsprodukten. So hat etwa das Produktportfolio auf comparis.ch in den letzten fünf Jahren um rund ein Drittel zugenommen (2016: 22 Produkte; 2021: 32 Produkte).

Im Pandemie-Jahr 2020 haben die gefahrenen Autokilometer gemäss einer Studie gegenüber dem Vorjahr abgenommen. «Wo weniger gefahren wird, passieren auch weniger Schäden», erklärt Auer. Ob die Versicherungsgesellschaften allenfalls eingesparte Schadensausgaben zugunsten tieferer Prämien einsetzen, werde sich im Spätsommer zeigen. «Preisanpassungen können von den Versicherungen in der Regel nicht sofort umgesetzt werden. Solche Analysen erfordern viel Aufwand. Hinzu kommt, dass Versicherer mit Preisanpassungen gewöhnlich auf das Herbstgeschäft abzielen», so die Expertin. (pd/mb)

www.comparis.ch

 

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