Peugeot hat jetzt auch Ärger mit niederländischen Händlern
Posted by: Unknown author
Nach dem Urteil in Österreich gegen die Marktmacht von Peugeot, prüfen jetzt auch die niederländischen Peugeot-Händler eine Klage.
In Österreich wurde vor wenigen Wochen der Peugeot-Importeur vom Obersten Gerichtshof schuldig gesprochen, jahrelang seine marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Jetzt droht dem Stellantis-Konzern die nächste juristische Auseinandersetzung, wie die Automobilwoche berichtet.
So wollen in den Niederlanden die Händlerverbände von Peugeot, Citroën, DS sowie Opel mit Unterstützung des Mobilitätsverbands Bovag rechtlich klären, ob sich der Hersteller an das nationale Franchise-Gesetz hält. «Der Hersteller hat zu viel Macht gegenüber seinen Vertriebspartnern», sagte ein Bovag- Sprecher gegenüber der Automobilwoche. Zudem wird bemängelt, dass der Hersteller wichtige Entscheidungen ohne die Interessen der Händler vor Ort fälle, was es für die Händler schwierig mache, profitabel zu sein.
Nach dem Urteil des Kartellobergerichts in Wien, dass bestätigt, dass Peugeot Österreich seine Marktmacht missbraucht hat, hat der Hersteller nun knapp drei Monate Zeit, um über die Bücher zu gehen und um sein System umzustellen. Das gilt unter anderem für die Stundensätze bei Garantiearbeiten und die an die Kundenzufriedenheit gekoppelten Prämien. Da sich die Richter zum Teil auf europäisches Recht bezogen und der Hersteller europaweit ein einheitliches System hat, wirkt das Urteil über die Landesgrenzen hinaus. In Deutschland haben die Opel-Händler vor einigen Monaten Klage eingereicht.
Für die Schweiz hat das Urteil aus Wien keine verbindliche Wirkung. AGVS-Juristin Olivia Solari erklärte aber gegenüber AUTO&Wirtschaft: «Die Händlerverbände können bilateral mit ihren Importeuren die Erkenntnisse aus Österreich diskutieren um eine allfällige einvernehmliche und markenspezifische Lösung für die Schweiz finden zu können.» (pd/ir)