13. Januar 2021

Coronapandemie sorgt für neuerlichen Camper-Rekord

Die Coronakrise hat 2020 zu gegenläufige Trends am Nutzfahrzeugmarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein geführt. Während die Gesamtzahl an Neuimmatrikulationen um 13,5 Prozent auf 38'538 zurückging, konnten Wohnmobile um 26 Prozent zulegen.

Coronapandemie sorgt für neuerlichen Camper-Rekord

Mit 6'005 neuen Campern wurde der bisherige Allzeithöchstwert aus dem Jahr 2019 nochmals deutlich übertroffen. Für die Entwicklung des Nutzfahrzeugmarkts im Jahr 2021 sind die auto-schweiz-Mitglieder positiv gestimmt – vorausgesetzt, die Einschränkungen durch die Pandemie halten sich in beherrschbaren Grenzen.

 

Die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen und die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) gehen für 2020 von einem Wirtschaftsrückgang zwischen 3,0 und 3,3 Prozent aus. Den Schweizer Nutzfahrzeugmarkt hat es mit einem Minus von 13,5 Prozent deutlich stärker getroffen, auch wenn das Minus im Vergleich zu den Neuimmatrikulationen von Personenwagen (-24,0 Prozent) geringer ausfällt. Nachdem 2019 noch 44'472 neue Sachen- und Personentransportfahrzeuge eingelöst worden waren, lag das Niveau 2020 um 6'034 Inverkehrsetzungen tiefer, wobei sich die einzelnen Segmente sehr unterschiedlich entwickelt haben.

 

Die leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen beschliessen das Jahr 2020 mit 28'035 Einlösungen nach 34'555 im Vorjahr. Das Minus von 18,9 Prozent fällt etwas geringer aus als von auto-schweiz befürchtet. «Unsere Prognose im Herbst sah noch 26'000 neue Lieferwagen und Transporter voraus, insofern hat der Jahresendspurt im vierten Quartal unsere Erwartungen übertroffen», bilanziert Christoph Wolnik, Mediensprecher der Vereinigung Schweizer Automobilimporteure. Für 2021 sind die Autoimporteure optimistisch: «Unsere Mitglieder gehen im Durchschnitt von einem Marktniveau von 29'000 Neuimmatrikulationen aus, das wäre ein Plus von 3,6 Prozent», so Wolnik weiter. Rigorose Massnahmen zur Einschränkung der Covid-19-Pandemie könnten dieser Erholung allerdings im Wege stehen.

 

Für die schweren Sachentransportfahrzeuge steht 2020 ebenfalls ein Marktrückgang zu Buche, der mit 16,6 Prozent etwas geringer ausfällt als bei den leichten Nutzfahrzeugen. Nach 4'291 neuen Lastwagen und Sattelschleppern im Jahr 2019 ging die Zahl der Inverkehrsetzungen in den vergangenen 12 Monaten auf 3'579 zurück. Die Coronakrise hat also beim Absatz von Sachentransportfahrzeugen markante Spuren hinterlassen. Verständlich, dass sich Unternehmen mit Investitionen zurückhalten, um zunächst die weitere Wirtschaftsentwicklung abzuwarten. Die Schweizer Automobilbranche musste sich rasch auf dieses neue Nachfrage- und Marktniveau einstellen – mit teilweise schmerzhaften Einschnitten.

 

Ein Silberstreif am Horizont am Ende des Jahres 2020 ist der Zuwachs bei den Registrierungen neuer Personentransportfahrzeuge. Mit 6'924 liegt der Wert 1'198 Einheiten oder 20,9 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Ganze 6'005 Immatrikulationen entfallen dabei auf Wohnmobile, die für sich genommen um 26,0 Prozent respektive 1'239 Stück zulegen konnten. «Die Pandemie hat Campingurlaub und die entsprechenden Fahrzeuge noch einmal interessanter gemacht, als sie es ohnehin schon waren», beschreibt Christoph Wolnik die Entwicklung. «Im eigenen Wohnmobil ist der Ansteckungsschutz hoch, der Kontakt zu anderen Reisenden kann auf ein Minimum beschränkt werden.» Die Kehrseite der Pandemie zeigt sich bei der Anzahl neuer Cars. Angesichts des Einbruchs bei Busreisen wurden 2020 lediglich 141 Neufahrzeuge registriert, nach 239 im Vorjahr – ein Rückgang um 41 Prozent.

 

Zusammen mit den 236'828 Personenwagen sind 2020 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 275'366 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Rückgang um 68'059 Neuimmatrikulationen oder 22,7 Prozent dar. (pd/ir)

 

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