26. März 2020

Urs Wernli im Corona-Interview: «Wir haben schnell eine Taskforce gebildet»

Das Allerwichtigste in der Corona-Krise ist, gesund zu bleiben. Unternehmer müssen aber auch schauen, dass ihr Betrieb weiterbesteht. AUTO&Wirtschaft möchte die Schweizer Autobranche in dieser schweren Zeit unterstützen. In einer Interview-Serie berichten wir, wie es den Garagisten und den Zulieferern geht und wie sie es schaffen wollen, die Krise zu überstehen. Vielleicht hat der eine oder andere eine kreative Idee, welche der gesamten Branche helfen kann. Den Anfang unserer Corona-Interviewserie macht AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli.

Urs Wernli im Corona-Interview: «Wir haben schnell eine Taskforce gebildet»

Urs Wernli, AGVS-Zentralpräsident.

Interview: Isabelle Riederer

 

AUTO&Wirtschaft: Herr Wernli, wie gehen Sie bzw. der AGVS aktuell mit der Situation durch das Virus um?

Urs Wernli: Wir haben schnell eine Task Force gebildet, die laufend in Kontakt mit den Behörden, unseren Mitgliedern, den Garagisten, den Chargenträgern und Vertretern der AGVS-Sektionen steht. Die Informationen werden analysiert und ausgewertet. Über unsere Informationskanäle, allen voran die AGVS-Website, informieren wir unsere Mitglieder und Partner. Dies mit mehrmals täglichen Updates. Diese Dienstleistung wird geschätzt, wie die hohen Zugriffszahlen auf agvs-upsa.ch zeigen.

 

Wie stark ist der AGVS davon betroffen? Gibt es Massnahmen, die Sie ergriffen haben bzw. noch ergreifen werden?

Wir sind als Branchen- und Berufsverband ähnlich betroffen wie unsere Mitglieder und Sektionen. In der Berufsbildung mussten beispielsweise Kurse und Prüfungen abgesagt, Aus- und Weiterbildungscenter geschlossen und für die dort beschäftigen Mitarbeitenden zum Teil Kurzarbeit angeordnet werden. Wir setzen uns nun für die über 2'500 Lehrabgänger im Autogewerbe ein, damit sie im Sommer die eidgenössischen Fähigkeitszeugnisse und Berufsatteste doch noch erhalten. Auch die Geschäftsstelle des Zentralverbandes in der Mobilcity sowie das Newsdesk-Team sind gefordert. Täglich bearbeiten wir sehr viele Anfragen von Garagisten zu aktuellen Problemen.

 

Wie geht es Ihren Mitgliedern? Welches sind die grössten Sorgen und Nöten Ihrer AGVS-Partner?

Die Garagisten sind verständlicherweise verunsichert. Für sie steht primär im Vordergrund, den Betrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten, ihre Liquidität sicherzustellen, die Arbeitsplätze zu sichern und die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu wahren. Da der Verkauf in den Showrooms untersagt ist und die Werkstätten schlechter ausgelastet sind, mussten viele Betriebe Kurzarbeit beantragen.

 

Wie stehen Sie Ihren AGVS-Partner aktuell zur Seite?

Wie erwähnt, sind verlässliche, schnelle Informationen sehr wichtig. Unsere Mitglieder müssen wissen, was sie noch dürfen und was nicht. Ein Beispiel: Als die Showrooms geschlossen wurden, war zu lange unklar, ob der Handel via Telefon oder via Onlinekanäle ebenfalls verboten ist. Wir haben uns direkt ans Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gewandt und den Umständen entsprechend rasch Antworten auf diese für unsere Mitglieder wichtigen Fragen erhalten. Ebenso finden die Garagisten auf unserer Website zahlreiche nützliche Dokumente und Formulare zu Kurzarbeit und juristischen Fragen. Dabei ist der Rechtsdienst des AGVS derzeit extrem gefordert. Wir helfen, wo wir können und stehen auch mit unseren Partnerverbänden in Kontakt und bieten Unterstützung zur Bewältigung der Krise.

 

Welche Ratschläge geben Sie Garagisten in dieser Zeit?

Nebst der vielfältigen Unterstützung, raten wir ihnen, sich an die Vorgaben des Bundesrates zu halten. Die Gesundheit der Mitarbeitenden und Kunden steht an oberster Stelle. Dabei helfen unseren Mitgliedern auch die Informationen aus unserer Branchenlösung BAZ zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

 

Wie geht es weiter? Was wäre der schlimmste und was der beste Fall, von dem Sie ausgehen?

Das kommt stark darauf an, wie lange der Notstand gilt. Mit den aktuellen Soforthilfen des Bundes werden – so hoffe ich – die meisten Betriebe Wege finden, bis zum 19. April durchzuhalten. Wird die ausserordentliche Lage aber verlängert, sind Betriebsschliessungen nicht auszuschliessen. Hoffen wir, dass alle diese Krise rasch in den Griff bekommen. Dazu wünsche ich Durchhaltewillen und gute Gesundheit.

 

www.agvs-upsa.ch

 

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