Pirelli: 10'000 P Zero für Ferrari XX
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Der exklusivste Driver-Club der Welt nutzt Pirelli Reifen. Bei den Ferrari Racing Days auf dem Nürburgring erreichte die Anzahl der gelieferten Reifen einen wichtigen Meilenstein, zugleich debütierte der neue Intermediate.
Bei den Ferrari Racing Days auf dem Nürburgring (05. bis 07. Juli) war im Fahrerlager ein ganz besonderer Reifen zu sehen: der 10.000 Pirelli P Zero, der für das XX-Programm des Supersportauto-Herstellers entwickelt wurde.
Die Ferrari Modelle FXX, FXX EVO, 599XX, 599XX EVO und FXX K (mit der jüngsten Evo-Variante) sind die exklusivsten Automobile der Welt: Die von Serienmodellen abgeleiteten Hypercars wurden für die Rennstrecke entwickelt. Die Basisversionen fahren bereits unglaublich schnell, doch durch Rennstrecken-Modifikationen machen die Maranello-Ingenieure deren Leistung noch extremer. So liegt zum Beispiel die Power des Ferrari FXX-K Evo jenseits der Grenze von 1000 PS. Um derart leistungsstarke Autos adäquat ausstatten zu können, entwickelte Pirelli für jedes Fahrzeugmodell massgefertigte Reifen. In Deutschland erreichte deren Produktionszahl nun einen besonderen Meilenstein: Seit Pirelli im Jahr 2011 exklusiver Ausrüster des XX-Programms wurde, hat das Unternehmen 10’000 massgeschneiderte Reifen geliefert.
Während der Entwicklung der Ferrari Modelle vom ersten Auto im XX-Programm, dem FXX, bis zum jüngsten FXX-K Evo, veränderte sich die Methodik der Reifenentwicklung drastisch. Zu Beginn verlief der Prozess noch eher traditionell. Die P Zero Reifen, die Pirelli für den Markenpokal Ferrari Challenge gefertigt hatte, dienten als Ausgangspunkt für die extremeren FXX Reifen. Der Entwicklungsprozess der Reifen für die jüngsten Fahrzeuge hingegen spiegelt die Methodik wider, mit der Pirelli die P Zero Reifen für die Formel 1 hergestellt. Dabei konnten sich die Ingenieure von Pirelli neben den Tests auf der Rennstrecke auch auf Daten aus dem Simulator der Scuderia Ferrari verlassen, der auf den höchsten Levels des Motorsports eingesetzt wird.
Auf der Grundlage des für den FXX K entwickelten Reifens kreierten Ingenieure von Pirelli in weniger als sechs Monaten einen Reifen, der in der Lage ist, den enormen Belastungen des Abtriebs standzuhalten, die das jüngste aerodynamische Paket des Evo generiert (sie entsprechen über 800 Kilogramm bei Höchstgeschwindigkeit). Im Mittelpunkt dieser Entwicklung standen neue P Zero Hinterreifen, die selbst dann eine gleichmässigere Aufstandsfläche aufweisen, wenn der Heckflügel des Evo maximalen Abtrieb erzeugt. Dies trägt zu einer hervorragenden Stabilität bezüglich eines gleichförmigeren Abriebs und eines transparenteren Verschleisses bei. Daraus resultieren wiederum ein besser vorhersehbares Handling und somit auch mehr Sicherheit, und zwar unabhängig von der Erfahrung des Fahrers. Darüber hinaus müssen die Reifen für das XX-Programm sehr breite Arbeitsfenster aufweisen, um auf den unterschiedlichsten Rennstrecken weltweit bei verschiedensten Fahrbahnoberflächen sowie oft unvorhersehbaren Witterungsbedingungen eine vergleichbare Leistung zu gewährleisten. So begann das Programm 2019 im Februar auf dem sandigen Circuit in Bahrain und endet Ende Oktober auf dem Track im italienischen Mugello.
Noch eine weitere wichtige Innovation für das XX-Programm von Ferrari debütierte auf dem Nürburgring: Für kompliziertere Rennbedingungen steht der neue Intermediate Cinturato bereit. Für diesen Reifen verwendete Pirelli die gleiche Konstruktion wie für den auf trockene Bedingungen ausgerichteten Slick. Doch im Gegensatz zum Trockenreifen verfügt der Cinturato über ein gerichtetes Profilmuster sowie eine neue Mischung. Dieser Reifen wird es den Fahrern ermöglichen, selbst auf feuchtem Asphalt oder bei niedrigen Temperaturen das Beste aus den ultraleistungsfähigen Autos aus Maranello herauszuholen.
Jedes Automodell des XX-Programms verfügt über spezielle Reifen, die sich in ihrer Spezifikation und ihrer Grösse unterscheiden. Das Reifen-Spektrum reicht vom 255/650 R19 für die Vorderachse des FXX bis zum 345/725 R20 für die Hinterachse des FXX K Evo. Diese Produkte unterscheiden sich auch optisch, denn jeder Reifen trägt auf der Seitenwand den Namen des Automodells, für das er bestimmt ist. Wie sämtliche anderen Reifen für den GT-Rennsport stellt Pirelli auch die Reifen des XX-Programms in seiner Fabrik im türkischen Izmit her, wo seit vielen Jahren auch die Formel 1 Reifen produziert werden. (pd/mb)