30.04.2019

Auto-i-Dat: Diesel wird sich von Krise erholen

Auto-i-Dat ist sich sicher, dass sich der Diesel auch im Bereich der Neuzulassungen von seiner Krise erholen wird, es ist bloss eine Frage der Zeit. Diese scheint aber noch nicht gekommen, denn auch im ersten Quartal 2019 haben die Verkäufe um 10 Prozent nachgelassen.

Auto-i-Dat: Diesel wird sich von Krise erholen

Im Vorwärtsgang ist der Diesel erfreulicherweise weiterhin bei den Occasionen. Das ist auch gut so, denn dass ein moderner Dieselantrieb sowohl wirtschaftlich als auch umwelttechnisch den Benzinantrieb übertrifft, ist nach wie vor eine Tatsache.

 

Vernünftigerweise sollte man auf dieser Basis also davon ausgehen, dass – nachdem sich die Hysterie gelegt hat – wieder mehr Dieselfahrzeuge verkauft werden. Doch während dem die Verkaufszahlen der benzingetriebenen Fahrzeuge seit 2016 deutlich zunehmen, sinken die Neuzulassungen bei den mit Diesel angetriebenen Autos deutlich. Mehr noch: Sie stürzen ab. Innerhalb von zwei Jahren – von 2016 auf 2018 – wurden knapp 30 Prozent (-27,6%) weniger neue Dieselfahrzeuge zugelassen. Mit ein Grund dafür ist jedoch die Tatsache, dass das Angebot an Dieselfahrzeugen zurückgegangen ist.

 

 

Die Erklärung von Datenspezialist René Mitteregger: «Einerseits sind die Käufer offensichtlich nachhaltig verunsichert und möchten keine Fahrverbote riskieren, auch wenn solche in der Schweiz nicht in Sicht sind. Zu dieser Verunsicherung haben zwei Parteien massgeblich beigetragen – die Medien und die Hersteller selbst, denen es bis jetzt nicht gelungen ist, die Vorzüge der neuesten Diesel-Generation ab 6d Temp bei den Käufern zu verankern.»

 

 

Die alternativen Antriebsvarianten (alle Antriebsarten ausser Benzin und Diesel) haben im Neuwagenbereich 2017 mit 5,5 Prozent und 2018 mit 7,2 Prozent Marktanteil zwar zugenommen, befinden sich aber noch immer im einstelligen Bereich. Richtig in Schwung kamen sie erst im ersten Quartal dieses Jahres – sie legten um 60 Prozent zu. Dies auch, weil allein in den ersten drei Monaten knapp 1600 Teslas verkauft wurden.

 

 

Nahm der Anteil Dieselfahrzeuge bei den Neuwagen innerhalb von nur zwei Jahren um knapp 30 Prozent ab, gewann er bei den Occasionen im selben Zeitraum um 10 Prozent hinzu. Und um das umgekehrte Verhältnis zum Neuwagenmarkt zu illustrieren: 2018 wurden 2,3 Prozent weniger Benziner verkauft als im Vorjahr, während sich das Segment der alternativen Antriebe bei den Occasionen nach wie vor nur sehr marginal entwickelt. Die Erklärung hier: «Occasionskäufer orientieren sich am sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis im Diesel-Occasionsmarkt und nutzen es», sagt René Mitteregger.

 

 

Und noch zum Segment der E-Fahrzeuge: 2018 wurden beinahe gleich viele elektrisch angetriebenen Personenwagen zugelassen wie im gesamten Zeitraum von 2000 bis Ende 2014. Als Boost kann man trotzdem erst die Phase ab 2019 bezeichnen – im Vergleich zum selben Zeitraum 2018 hat sich die Anzahl der Verkäufe mehr als verdoppelt. Das hat Auswirkungen auf den Marktanteil: der stieg im Vergleich zur selben Vorjahresperiode von 1,8 auf aktuell 4,2 Prozent. Meistverkauftes E-Fahrzeug in der Schweiz seit 2000? Tesla. (pd/mb)

 

 

www.auto-i-dat-ch

 

SUCHEN