11.04.2019

Jeder fünfte Verkehrsunfall wegen Müdigkeit am Steuer

Müdigkeit ist der Auslöser von 10 bis 20 Prozent der Unfälle auf Schweizer Strassen. Sie verringert die Fahrfähigkeit deutlich und kann zum Einschlafen am Steuer führen. Die BFU gibt Ratschläge, um jederzeit wachsam zu sein und sicher anzukommen. Mit einem neuen Sensibilisierungspaket richtet sie sich an die Mitarbeitenden von Schweizer Unternehmen.

Jeder fünfte Verkehrsunfall wegen Müdigkeit am Steuer

Eine anstrengende Arbeitswoche, Nacht- und Schichtarbeit oder eine lange Anreise ans Ferienziel: Es gibt viele mögliche Auslöser, warum man sich – vorübergehend oder regelmässig – am Steuer plötzlich müde fühlt. Selbstverständlich ist Einschlafen am Steuer lebensgefährlich, doch auch schon die Müdigkeit selbst verringert die Fahrfähigkeit erheblich. Wer müde ist, schätzt Geschwindigkeiten falsch ein, ist unkonzentriert und reagiert langsamer.

 

Gemäss wissenschaftlichen Studien ist Müdigkeit der Auslöser für 10 bis 20 Prozent der Unfälle. In der jüngsten BFU-Umfrage haben zudem 60 Prozent der befragten Automobilisten angegeben, dass sie schon einmal müde am Steuer gesessen sind. Einen Unterschied bei den Geschlechtern gibt diesbezüglich nicht. Das Alter hingegen spielt eine Rolle: 72 % der 18- bis 24-Jährigen geben an, zumindest manchmal müde Auto zu fahren – bei den über 65-Jährigen sind es «nur» 37 %.
 

 

Ein beträchtlicher Teil der zurückgelegten Autokilometer entfällt auf den Arbeitsweg und auf berufliche Fahrten. Die BFU hat darum ihr Angebot an SafetyKits erweitert: Das neue Sensibilisierungspaket zum Thema Müdigkeit am Steuer können Schweizer Unternehmen gratis beziehen und ihren Angestellten abgeben. Das Paket enthält alles, was es braucht, um Müdigkeitsunfälle sofort und auf einfache Weise zu verhindern.
 

 

Häufig gehörte Tricks gegen das Einschlafen am Steuer – wie Fenster öffnen oder Musik hören – bewirken gemäss Studien kaum etwas. Um jederzeit sicher anzukommen, empfiehlt die BFU:

 

Genügend schlafen.
Auf lange Fahrten verzichten und regelmässig Pausen machen.
Bei Fahrunfähigkeit aufs Fahren verzichten und stattdessen die öffentlichen Verkehrsmittel oder ein Taxi nehmen – oder auswärts übernachten.
Bei Tagesschläfrigkeit oder Schlafstörungen einen Arzt aufsuchen.
Bei Müdigkeit während der Fahrt empfiehlt die BFU, so bald wie möglich anzuhalten und einen Turboschlaf von 15 Minuten einzulegen. Vor dem Turboschlaf allenfalls zwei Tassen Kaffee trinken. Das Koffein beginnt nach ungefähr 15 Minuten zu wirken. (rk/pd)

 

www.bfu.ch

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