28. Januar 2019

Eurotax-Analyse: Gute Entwicklung im Occasionsgeschäft

Rückläufige Neuwagenverkäufe konnten viele Händler 2018 mit einer guten Entwicklung ihres Occasionsgeschäftes wettmachen. Letzteres flaute mit zwar ebenfalls leicht ab bleibt aber aufgrund des Volumens gleichwohl eine wichtige wirtschaftliche Stütze.

Eurotax-Analyse: Gute Entwicklung im Occasionsgeschäft

2018 war für die hiesige Automobilwirtschaft in vielerlei Hinsicht ein ganz spezielles Jahr: Das gemäss BAK Economics mit 2,6 Prozent stärkste Wirtschaftswachstum seit 2011 in der Schweiz hätte nämlich im Normalfall für einen deutlich besseren Geschäftsverlauf sorgen müssen. Die wirtschaftliche und politische Eintrübung in Europa, der Handelskonflikt zwischen den USA und China, das anhaltende Diesel-Bashing sowie WLTP-bedingte Lieferengpässe zahlreicher Automobilhersteller verhinderten ein besseres Jahresergebnis. Vor diesem Hintergrund sind die vorliegenden Zahlen insgesamt zufriedenstellend zu werten.

 

 

«Das vergangene Jahr hat erneut deutlich gemacht, wie abhängig wir von nicht beeinflussbaren wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind», stellt Urs Wernli, Zentralpräsident Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS), fest. «Unsere Mitglieder müssen auch deshalb ihr Potenzial nutzen und neue Marktleistungen anbieten, wie beispielsweise mit be­triebseigenen Fahrzeugen die Mobility Carsharing-Flotte verbreitern und damit als Mobilitätspartner die Kundenbeziehung vertiefen».

 

 

Wie in den zurückliegenden Jahren wurden 2018 erneut rund dreimal mehr Gebrauchtwagen verkauft, als im gleichen Zeitraum neue Personenwagen immatrikuliert. Und wie in den vergangenen Jahren auch, korreliert dieser Multiplikator mehrheitlich komplementär zum prozentualen Wachstum respektive zum prozentualen Rückgang der Neuwagenverkäufe einzelner Volumenmarken. So wurden beispielsweise von Opel viermal mehr Occasions­fahrzeuge als Neuwagen (-15%) verkauft, während am anderen Ende der Skala von Ford nur zweieinhalb mehr Occasionen als Neuwagen (+9,4%) einen Käufer fanden.

 

 

Gesamthaft wurden von Januar bis Dezember des letzten Jahres 856'057 Handänderungen (‑1,9%) registriert. Im Vorjahresvergleich wurden lediglich von BMW (66'902 PW, +2,9%) und von Mercedes-Benz (58'905 PW, +2,1%) mehr Occasionen nachgefragt. Alle übrigen Vertreter der Top-10-Markenrangliste mussten sich mit rückläufigen Verkaufszahlen zufriedengeben. Im Detail: Volkswagen (114'591 PW, ‑4,1%), Audi (64'206 PW, ‑0,7%), Opel (48'052 PW, ‑7,9%), Renault (41'207 PW, -6,4%), Peugeot (38'072 PW, -6,4%), Ford (37'245 PW, ‑4,8%), Fiat (31'223 PW, -0,9%) und Toyota (30'407 PW, -6,0%).

 

 

«Grundsätzlich spiegeln sich das Angebot und die Preisentwicklung des Neuwagenmarktes mit einiger Verzögerung auf dem Gebrauchtwagenmarkt wieder», weiss Roland Strilka, Group Director Insights & Analysis DACH bei Eurotax. «Änderungen der technischen oder rechtlichen Rahmenbedingungen (Stichwort: Diesel) oder aber punktuelle Angebotsausweitungen durch Kurzzulassungen und Importe aus dem Ausland können das Nachfrageverhalten allerdings kurzfristig beeinflussen. Für 2019 rechnen wir mit einer Versachlichung der Dieselthematik. Angesichts des derzeit knappen Angebotes darf deshalb mit wieder leicht steigenden Occasionspreisen, stabilen respektive leicht sinkenden Angebotstagen und gesamthaft rund 865'000 verkauften Gebrauchtwagen gerechnet werden».

 

 

Sinkt die Nachfrage nach Neuwagen, fliessen dem Gebrauchtwagenmarkt unmittelbar weniger Fahrzeuge zu. Wenn gleichzeitig die Kurzzulassungen stabil bleiben (2018: +0,1%) und der Franken-Euro-Wechselkurz auch den Import von Gebrauchtwagen nicht besonders attraktiv macht, sinken selbst bei einer leicht rückläufigen Occasionsnachfrage die Standzeiten. Diese betrugen 2018 im Jahresdurchschnitt 65 Tage (‑3 Tage; -4,7%). Erneut besonders gut gefragt waren Kleinwagen (55 Tage, -14,6%) sowie Fahrzeuge der Microklasse (58 Tage, -16,3%). Auch SUVs und Geländewagen (62 Tage, -1,3%), Kompakt- und Minivans (64 Tage, -3,5%) sowie Fahrzeuge der Unteren Mittelklasse (65 Tage, -3,9%) fanden rasch einen neuen Besitzer. Mehr Geduld verlangten Occasionen der Mittelklasse (69 Tage, -3,6%), Cabriolets und Roadster (79 Tage, -4,7%), Fahrzeuge der Oberen Mittelklasse (81 Tage, ‑1,4%), Coupés (84 Tage, +1,0%) und Fahrzeuge der Luxusklasse (89 Tage, -0,5%). (pd/mb)

 

 

www.eurotax.ch

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