10. Januar 2019

Ford: «Reset» für das Europageschäft

Ford will sein Europageschäft wieder in die Gewinnzone zurückführen. Ford-Europa-Chef Steven Armstrong kündigt ein «Reset-Programm» an, dem unter anderem der in Deutschland produzierte Kompaktvan C-Max zum Opfer fällt.

Ford: «Reset» für das Europageschäft

Keine Zukunft mehr: Der Ford C-Max wird im Sommer 2019 eingestellt.

«Wir ergreifen wirksame Massnahmen, um das Europa-Geschäft von Ford neu aufzustellen», erklärt Steven Armstrong, Group Vice President and President Ford of Europe, Middle East and Africa. «Dabei investieren wir in Fahrzeuge, Dienstleistungen, Segmente und Märkte, die langfristig die besten Aussichten auf ein nachhaltig profitables Geschäft bieten. Wir schaffen Werte für alle unsere Interessensgruppen und bieten unseren Kunden emotionale Fahrzeuge an.»

 

Dazu wird Ford bereits eingeleitete Massnahmen zur Effizienzsteigerung weiter vorantreiben und Strukturkosten senken. Weitere Massnahmen betreffen die Veränderungen der Modellpalette, eine Ausweitung des Angebotes und des Absatzes in profitablen Wachstumssegmenten. Gleichzeitig wird Ford weniger profitable Modellreihen optimieren oder sich aus diesen zurückziehen und Märkte mit schwächerem Potential überprüfen.

 

 

In Deutschland verhandeln Ford und der Gesamtbetriebsrat bereits über das Fertigungsende des C-Max und des Grand C-Max im deutschen Ford-Werk Saarlouis. Grund für diese Planung ist das Schrumpfen des Segments der kompakten Vans in Europa.

 

 

Weitere konkrete Massnahmen sind:

  • Die Produktion im Ford Werk Aquitaine Industries im französischen Bordeaux, das kleine Automatikgetriebe fertigt, wird im August 2019 eingestellt.
  • Ford initiiert eine strategische Bewertung des Joint Ventures Ford Sollers in Russland. Dabei werden verschiedene Optionen der Restrukturierung für Ford Sollers von Ford und seinem Partner Sollers PJSC geprüft. Eine Entscheidung wird im zweiten Quartal erwartet.
  • Ford plant, seine Grossbritannien-Zentrale und den Sitz von Ford Credit Europe im Technikzentrum Dunton östlich von London zusammenzulegen. Damit will das Unternehmen die Organisationen effizienter aufstellen und einen Standort schaffen, an dem die kundenzentrierten Aktivitäten gebündelt werden. Die Umsetzung dieses Vorhabens hängt von der Zustimmung der Gewerkschaften und der lokalen Behörden ab.

 

Zur Optimierung der strukturellen Kosten werden auch Personalüberhänge sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich in allen Unternehmensteilen abgebaut. Die bereits im Dezember angekündigten Veränderungen der Managementstruktur gehen einher mit der globalen Reorganisation im kaufmännischen Bereich. Ziel ist ein Abbau von Bürokratie und eine schnellere Reaktionsfähigkeit des Unternehmens.

 

 

Ford möchte die Reduzierung der Personalkosten in Europa so weit wie möglich durch freiwillige Auflösung von Arbeitsverhältnissen erreichen und arbeitet dazu eng mit den Sozialpartnern und anderen Interessensgruppen zusammen.

 

 

Ausserdem etabliert Ford in Europa drei neue, kundenorientierte Geschäftsbereiche mit den Schwerpunkten Nutzfahrzeuge, Pw und Importmodelle – jeder der drei Bereiche mit klaren Zielsetzungen und massgeschneiderten Organisationsformen. Die neue Struktur wird diese Geschäftsbereiche in die Lage versetzen, Entscheidungen schneller zu treffen und sich voll auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kundengruppen zu fokussieren.

 

 

Nutzfahrzeuge: Ford will seine Marktführerschaft bei Nutzfahrzeugen in Europa weiter ausbauen, indem das Unternehmen intelligente Fahrzeuge, Dienstleistungen und Partnerschaften anbietet, die den gewerblichen Kunden einen lebenslangen Mehrwert bieten. Die Nutzfahrzeugsparte von Ford ist nicht nur hochprofitabel, der Hersteller verzeichnet in Europa auch den höchsten Absatz aller Nutzfahrzeugmarken. Mehr als jedes vierte Fahrzeug, das Ford heute in Europa an Kunden übergibt, ist ein Nutzfahrzeug.

In Einklang mit den weltweiten Massnahmen zur Effizienzsteigerung wird Ford Europa verstärkt strategische Geschäftsbeziehungen verfolgen – etwa das erfolgreiche Joint Venture Ford Otosan oder auch die mögliche strategische Allianz mit der Volkswagen AG – und darüber Wachstum im Nutzfahrzeugsektor realisieren.

 

 

Pw: Ford wird ein kundenorientierteres Portfolio von Fahrzeugen aus europäischer Produktion anbieten, das höchste Qualität, vielfältige Technologien und den Ford-typischen Fahrspass bietet. Sportlichkeit und Emotionalität sollen eine enge emotionale Verbindung zu den Kunden aufbauen.

Beginnend mit dem neuen Ford Focus wird künftig jede Ford Modellreihe eine elektrifizierte Antriebsoption erhalten. Dies betrifft komplett neue Modelle sowie neue Varianten bestehender Modelle. Vom Fiesta bis zum Transit bietet Ford jede Modellreihe entweder mit einem Mild-Hybrid, Voll-Hybrid, Plug-in-Hybrid oder einer batterie-elektrischen Option an. Damit stellt Ford eines der umfassendsten Elektrofahrzeug-Portfolios für Kunden in Europa bereit.

Ausserdem wird Ford auf seinem Markterfolg im weiterhin wachsenden Utility-Segment aufbauen. In Europa lieferte Ford 2018 erstmals mehr als eine Viertelmillion SUV-Fahrzeuge der Modellreihen EcoSport, Kuga und Edge aus und erzielte damit einen neuen Rekordabsatz in diesem Segment.

 

 

Importmodelle: Mustang, Edge sowie ein weiteres SUV-Modell, das im April vorgestellt wird, bilden zusammen mit dem neuen, für 2020 angekündigten batterie-elektrischen, vom Mustang inspirierten Performance-CUV ein Portfolio von attraktiven Modellen, die auf der Tradition der Marke Ford aufbauen.

 

 

«Die neue Strategie setzen wir in enger Abstimmung mit allen unseren Interessensgruppen um. Sie versetzt uns in die Lage, das Angebot der in Europa gebauten Pw-Modelle zu straffen und das Geschäft mit Nutzfahrzeugen und Importmodellen weiter auszubauen. Damit erreichen wir ein nachhaltigeres und profitableres Geschäft», so Armstrong.

 

 

Weitere Details zu dieser Strategie gibt Ford in den kommenden Monaten bekannt, sobald die entsprechenden Gespräche mit den Betriebsräten und Gewerkschaften abgeschlossen sind. (pd/mb)

 

 

www.ford.ch

 

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