04. April 2018

Tuning: Neue Zollvorschriften gut für Schweizer Garagisten

Ein Schweizer, der sein Auto in Deutschland veredeln lassen will, muss seit dem 1. Januar bei der Einreise eine Kaution in bar bezahlen. Das ärgert Schweizer Kunden und deutsche Werkstätten – und freut Schweizer Garagisten.

Tuning: Neue Zollvorschriften gut für Schweizer Garagisten

Gemäss BLICK setzt der deutsche Zoll das Verfahren der «aktiven Veredelung» seit dem 1. Januar strikte durch. Die Bezahlung einer Kaution von 29 Prozent des Fahrzeugwertes soll eigentlich verhindern, dass Schweizer den Wert ihres Autos in Deutschland steigern – zum Beispiel mit einem Satz schöner Alufelgen – und es dort verkaufen, ohne die Umsatzsteuer bei der Einfuhr bezahlt zu haben.

 

 

Beim Verfahren muss der Autofahrer dem Zoll melden, was er an seinem Auto machen lässt und wie teuer das in etwa werden wird. In einem komplizierten Formular muss er den exakten Fahrzeugtyp und das gewünschte Zubehör samt Seriennummer angeben.

 

 

Diese neue bürokratische Hürde vergrault einerseits die Schweizer Kunden und verärgert laut BLICK rund 800 deutsche Werkstätten im grenznahen Gebiet. Denn diese machen bis zu 80 Prozent ihres Umsatzes mit Kunden aus der Schweiz und fürchten nun um ihr Einkommen.

 

 

Georg Frohm, Geschäftsführer des Autohauses Wasen in Waldshut-Tiengen, sagt gegenüber BLICK: «Der Kunde ist mit dem Ausfüllen des dreiseitigen Formulars überfordert. Und wer kann schon 29 Prozent des Fahrzeugwertes beim Zoll bar auf den Tisch legen?» In der Tat, bei einem Fahrzeugwert von 42'000 Euro würden die Kaution satte 12'180 Euro betragen.

 

 

Wird das veredelte Auto bei der Einreise in der Schweiz am deutschen Zoll gezeigt und für Okay befunden, erhält man die Kaution zwar wieder zurück, doch wer tut sich das Prozedere schon freiwillig an? Zumal die Preisunterschiede von seriösen Anbietern in Deutschland und der Schweiz vernachlässigbar gering sind, wie Eugen Engeler, Präsident des Auto Tuning Verbandes Schweiz (ATVSL), gegenüber BLICK sagt.

 

 

Des einen Leid, ist des anderen Freud: Während sich vor allem die kleineren Werkstätten ennet dem Rhein Sorgen machen, freuen sich ihre Schweizer Kollegen auf zusätzliche Einnahmen. Markus Peter, Leiter Technik & Umwelt beim Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS), sagt zu BLICK: «Bei Schweizer Garagisten erhalten die Kunden alles aus einer Hand. Dies spart Zeit und beugt unangenehmen Überraschungen am Zoll vor.» (mbo)

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