08. September 2017

Ist der Hybrid der neue Diesel?

Die Autokäufer sind derzeit stark verunsichert. Sie stehen im Wurfschatten von Dieselgate. Der 6. Flotten-Event der Toyota Schweiz AG stand deshalb unter ganz besonderen Vorzeichen. Würde er Antworten auf drängende Fragen liefern können?

Ist der Hybrid der neue Diesel?

Toyota setzt in diesen stürmischen Zeiten voll und ganz auf die Hybridtechnologie.

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Erwin Kartnaller

  

Der 6. Flotten-Event der Toyota AG fand im Classic Center Schweiz in Safenwil statt, dort, wo Oldtimer das Herz höher schlagen lassen, dort, wo die Verbrennermotoren ein eindrückliches Zeugnis ihrer gewaltigen Entwicklung ablegen. Und nun diskutiert alle Welt vom «baldigen» Ausstieg aus dieser Antriebstechnologie. Wer sich heutzutage mit dem Kauf eines neuen oder auch eines gebrauchten Fahrzeugs beschäftigt, hat mehr Überlegungen anzustellen als je zuvor. Überlegungen, hinter denen Fragen stehen, die sich in vielen Belangen gar nicht abschliessend beantworten lassen. Insbesondere Flottenbetreiber, für die eine verlässliche Kalkulationsbasis ein absolutes Muss ist, sind am Schleudern.

 

 

Dass Toyota in solch stürmischen Zeiten die Hybridtechnologie als Rettungsanker in die Wogen wirft, hat fast schon historischen Charakter. Immerhin war es der Prius, mit welchem die Japaner 1997 die Teilelektrifizierung in der Neuzeit einläuteten und damit praktisch die Marschrichtung vorgaben, von welcher mehr oder weniger kein Hersteller mehr abweichen konnte.  Hybridfahrzeuge gibt es heute fast wie Sand am Meer... doch die Wogen sind gleichwohl nicht geglättet. Denn auf der politischen Bühne werden bereits Termine angedacht, ab welchem Verbrennungsmotoren generell aus dem Strassenbild verschwinden sollen; und das trifft auch die Hybridtechnologie. Doch was macht bis dahin Sinn, so es denn wirklich dabei bleibt? – Und schon ist die Hybridlösung wieder im Spiel!

 

 

Christian Künstler, Managing Director Toyota AG, deutete an, dass harte Zeiten bei der Wahl der richtigen Antriebstechnologie angebrochen seien. Es ist ein Blick in eine Glaskugel, deren Sichtfeld getrübt und vernebelt ist. Nebst den TCO sei nun auch eine sozialpolitische Komponente hinzugekommen, die in die Beschaffungspolitik einfliessen müsse, betonte Künstler. Toyota verfolge vor diesem Hintergrund eine klare Strategie für die Schweiz: «Wir pushen Hybrid, mit Benzin.» Den Selbstzünder habe man aus dem Geschäft mit Personenwagen rausgenommen, doch: «Bei den Nutzfahrzeugen bleibt es ohne wenn und aber beim Diesel.» Damit deutete der Managing Director von Toyota indirekt an, dass der Selbstzünder für gewisse Einsatzarten nach wie vor die beste Lösung darstellt.

 

 

Radek Kubelka, Leiter Flottenverkauf Toyota AG, warf ein, dass die Hybridtechnologie zur Zeit die effizienteste Antriebart sei. «Wir feiern 20 Jahre Vollhybrid und können sagen, dass wir damit in dieser Zeit 77 Mio. Tonnen CO2 eingespart haben.»

 

 

Konrad Schütz, Leiter Verkauf Lexus, räumte ein, dass der Diesel technisch nicht vor dem Aus stehe. Die Abgasnachbehandlung indes werfe Kosten auf und benötige auch zusätzlichen Verbauungsraum. «Wir wissen nicht, wohin die Reise geht», beschrieb auch er ein Dilemma, das weitgehend von einer Politik bestimmt wird, die zuweilen eher ideologisch den sachlich gefärbt ist und Partikularinteressen zudient. So betrachtet stünde man zur Zeit mit dem Vollhybrid gut in der Welt, gibt sich Schütz überzeugt. «Punkto Betriebskosten, Unterhalt und Restwert ist der Hybrid voll dabei.» Für ihn spreche auch die hohe Recyclingrate von 97%.

 

 

Toyota ist also schwergewichtig auf die Hybridtechnologie fokussiert. Das verwundert nicht, haben die Japaner doch diese Stossrichtung in den letzten Jahren ausdauernd verfolgt und gepflegt. Dass sie es gerade in solchen Zeiten tun, erinnert an den Werbeslogan des Media-Marktes, der da lautet: «Wir sind doch nicht blöd.» Die Hausmarken Toyota wie auch Lexus sind heute bestens aufgestellt und bieten je acht Modelle in einer Hybridversion. Damit decken sie vom Kleinwagen über die Reiselimousine bis zum SUV und dem Sportwagen das ganze Spektrum mobiler Bedürfnisse und Freuden ab.

 

 

Die Japaner lassen es aber nicht dabei bewenden. Am 6. Flotten-Event in Safenwil hatten viele der Teilnehmer erstmals die Gelegenheit, ein Wasserstoff-Auto zu fahren. Zwei Mirai standen zum Fahrerlebnis bereit. In einzelnen asiatischen Ländern ist Wasserstoff bereits ein ernsthaftes Thema. In unseren Breitengraden mangelt es noch am Wissen und der Akzeptanz und daher logischerweise am Versorgungsnetz. Inzwischen aber haben sich namhafte Grosskonzerne zusammengeschlossen, um auch dieser Antriebstechnologie von der Entwicklung bis zur Alltagstauglichkeit auf die Sprünge zu helfen. Manch einer sagt den Brennstoffzellen-Autos eine grössere Zukunft voraus als dem Elektroauto. Und damit stecken wir bereits wieder in der Spekulation, die kurz- und mittelfristig nicht wirklich hilfreich ist. 

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