09.06.2016

Mazda enthüllt neue Technologie G-Vectoring

Quer- und Längsbeschleunigung machen das Autofahren anstrengender und unkomfortabler. Der japanische Hersteller Mazda führt jetzt mit G-Vectoring ein System ein, dass die unerwünschten Einflüsse beider Kräfte gleichzeitig minimieren soll.

Mazda enthüllt neue Technologie G-Vectoring

Autofahren kann unangenehm sein. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten wird die Fahrt durch kurvenreiche Strassen für manch einen Passagier und dessen Magen zur Härteprobe. Toru Yoshioka will das ändern. Der Cheftechniker beim Mazda hat dazu zusammen mit der Universität Kanagawa eine neue Technologie entwickelt: G-Vectoring. Das System misst über winzige Lenkbewegungen Quer- und Längskräfte, die auf das Fahrzeug wirken und optimiert per Motorantriebsdrehmoment den Wagen. Dies ermöglicht dem Fahrer bei konstanter Geschwindigkeit und ohne Lenkkorrekturen komfortabel durch Kurven zu fahren.

 

Auf einer Teststrecke im französischen Mortefontaine präsentierte der japanische Autohersteller, was G-Vectoring genau bedeutet und das schon bei gemächlichen 20 Stundenkilometern. Auf seifigem Untergrund fahren sich diese ohne G-Vectoring-System nicht gerade angenehm. Um bei einer Ausweichfahrt auf nicht aus der Bahn getragen zu werden, muss der Fahrer ständig unbewusst leicht korrigieren. Mit eingeschaltetem G-Vectoring sieht das gleiche Szenario gleich anders aus. Bei leichter Ausbrech-Neigung gibt der Motor nur zwei Dutzend Newtonmeter weniger Drehmoment auf die angetriebene Vorderachse: Die Korrektur setzt früher ein, der Weg in die Ausweichroute geht leichter und weicher vonstatten.

 

Genau das ist Yoshiokas Absicht beim G-Vectoring: «Der Fahrer bekommt mehr und schneller ein Gefühl für die Strasse und sein Auto - und reagiert unbewusst früher und exakter.» Das funktioniert auch bestens bei der reinen Geradeaus-Fahrt auf einer holprigen Landstrasse. Bei 80 Stundenkilometern bringt das System schon bei winzigsten Lenkbewegungen etwa durch Unebenheiten in Millisekunden weniger Last auf die Antriebsräder. Die Folge: Korrekturbewegungen setzen früher ein, das Fahren wird runder, stabiler, weniger anstrengend.

 

Die neue Technologie soll bereits ab diesem Sommer mit dem Facelift im Mazda 6 Einzug halten. Mazda will das G-Vectoring danach in allen Modellen serienmässig einführen. Wichtigster Assistent dabei ist das inzwischen bei allen Neuwagen obligatorische ESP. Es bremst einzelne Räder am Rand des Durchdrehens ab - ist damit aber auch eine Spassbremse für Fahrer, die gern mal an die Grenze gehen.

 

Gerade sportlichere Fahrzeuge setzen daher mit der aktiven Drehmoment-Verteilung über das sogenannte Torque-Vectoring einen Kontrapunkt. Mittels Getrieben zwischen den einzelnen Rädern einer Achse kann das Drehmoment optimal auf diese verteilt werden. Das aber ist nicht das Ziel von Yoshiokas Revolution gewesen. Sein G-Vectoring soll gerade Normalfahrer stets in die Lage versetzen, intuitiv entspannter und komfortabler zu fahren. (pd/ir)

 

www.mazda.ch

 

 

 

 

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