12.11.2025

4. Certified First Switzerland Mitgliedertreffen: Fortschritt, Partnerschaften und Perspektiven

Das Carrosserie-Netzwerk Certified First Switzerland (CFS) lud Ende Oktober zum 4. Mitgliedertreffen nach Sévaz (FR) an den Neuenburgersee ein. Im «Fun4All» trafen sich über 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Schweiz zu einem informativen und inspirierenden Abend.

4. Certified First Switzerland Mitgliedertreffen: Fortschritt, Partnerschaften und Perspektiven

Der 4. CFS-Mitgliederevent fand im «Fun4all» in Sévaz (FR) statt - mit mehr als 120 Gästen.

Text: Mario Borri/Fotos: Patrick Hutter/Andrea Wegmann und Mario Borri

 

Netzwerkmanager Richard Schöller begrüsste die Gäste auf Deutsch und Französisch – und sorgte für Applaus, als er die Westschweiz als Veranstaltungsort hervorhob. Der Anlass richte sich ganz an die Mitglieder: «Wir wollen zeigen, wo wir stark sind und wo wir besser werden können.» Er dankte den Businesspartnern McIdent, Refreshcar, Wheelnews, den Lacklieferanten PPG und Belfa. Moderatorin Cyndie Allemann führte anschliessend durch den Abend.

 

Statusbericht: Drei Säulen für den Erfolg

Im Rückblick zeigte sich: CFS ist stabil gewachsen. Das Drei-Säulen-Konzept bleibt das Fundament des Netzwerks.

Kompetenz: Zwölf Weiterbildungskurse im Wert von 9050 Franken stehen Mitgliedern kostenlos zur Verfügung – rückvergütet durch Carrosserie Suisse. 2026 folgen neue Angebote wie «Dellendrücken leicht gemacht» und ein «Social Media Crashkurs».

Zertifikat: Das Netzwerk zählt mittlerweile 80 zertifizierte Betriebe, mit geplanter Expansion ins Tessin. Der neue Hauptauditzyklus ist gestartet.

Vermarktung: Nach Sixt als erstem Flottenpartner 2025 sind einige weitere hinzugekommen, unter anderem mehrere führende Full-Service-Leasinganbieter in der Schweiz, die mit Certified First Switzerland eine Partnerschaft eingehen wollen und deshalb Verhandlungen aufgenommen haben. CFS-Manager, Richard Schöller, hob diese Chancen hervor und appellierte an die Mitglieder, sich bei der Bewerbung besonders Mühe zu geben: «Solche Möglichkeiten bieten sich nicht alle Tage und man muss die Chancen packen, wenn sie sich bieten. Wer konstant gute Arbeit leistet und sich stetig weiterentwickelt, bleibt länger im Rennen.» 

 

Audits: Stärken und Potenzial

Roger Schaller von Attesta präsentierte die Ergebnisse der Netzwerk-Audits. Positiv seien Werkstattorganisation, Farbtonfindung und Applikation, Verbesserungsbedarf bestehe beim Kundenerlebnis und der Infrastruktur. Er erinnerte an den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP): «Planen, umsetzen, prüfen, anpassen – so bleibt Qualität messbar.» Zu den künftigen Herausforderungen zählen Investitionen, Fachkräftemangel und steigende Sicherheitsanforderungen.

 

Neuer Businesspartner: Thommen-Furler Group

Thierry Zuber, Leiter Automotive der Thommen-Furler Group, stellte das Unternehmen als neuen CFS-Businesspartner vor. Die Firmengruppe mit 400 Mitarbeitenden bietet CFS-Mitgliedern künftig Vorzugskonditionen bei Entsorgung und Abholung von Sonderabfällen. «Einfach Formular ausfüllen – den Rest übernehmen wir», erklärte Zuber. Zudem werden künftig alle Schäden an Thommen-Furler-Fahrzeugen bei CFS-Partnern repariert.

 

Keynote: Mister Vision und Roboter Henriette

Einer der Höhepunkte war die Präsentation von René Vogel, alias Mister Vision. Unter dem Motto «Technologie trifft Handwerk – Zukunft gestalten, nicht ersetzen» zeigte er die rasante Entwicklung in Robotik und KI. Mit dabei: seine Roboterassistentin Henriette. Kaum aktiviert, bewegte sich der humanoide Roboter blitzschnell und präzise über die Bühne – von links nach rechts, lautlos und erstaunlich geschmeidig. Das Publikum wich instinktiv einen Schritt zurück – ein faszinierender, aber leicht beängstigender Moment. Mister Vision: «Henriette könnte sich problemlos autonom bewegen, das ist in der Schweiz aber noch verboten.»

 

PPG: Lackieren mit Präzision

Sven Neumann von PPG präsentierte danach Innovationen im Lackbereich. Wie das robotisierte Lackiersystem «PaintGo». Es erkennt Fahrzeuge und Bauteile automatisch, appliziert präzise und garantiert konstante Qualität. «Der Roboter ersetzt den Lackierer nicht – er arbeitet mit ihm zusammen», so Neumann. «PaintGo» bringe messbare Vorteile bei Effizienz und Materialeinsparung.

 

Nachhaltigkeit im Fokus

Rahel Liechti von Act Cleantec stellte den Branchenfahrplan für die Carrosserie- und Lackierbranche vor, der den Betrieben helfen soll, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Der Fahrplan zeigt, wo in einem typischen K+L-Betrieb CO₂-Emissionen entstehen und welche Massnahmen nötig sind, um bis 2050 Netto-Null zu erreichen. Konkret etwa durch effizientere Prozesse und Maschinen wie Niedertemperatur-Lackierungen, der Ersatz fossiler Heizsysteme durch Wärmepumpen oder Fernwärme, die Förderung von Elektromobilität, der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen sowie ein verbessertes Energiemanagement mit optimierten Abläufen und sensibilisierten Mitarbeitenden. Liechti betonte, dass der Fahrplan auch kleineren Betrieben mit begrenzten Ressourcen helfe, eine individuelle Netto-Null-Strategie zu entwickeln – eine Anforderung, die mit dem neuen Klimagesetz (KIG) noch wichtiger werde.

 

Der Wanderpokal geht an Patrick Moser von Hutter Dynamics, Winterthur (ZH)

Nach dem offiziellen Teil ging es zu Tisch. Im «Fun4all» wurden verschiedene Food-Stationen aufgebaut – von der Pizza über Risotto bis zu Hamburgern mit Pulled-Pork oder Pulled-Chicken gab es viele Leckereien. Dazwischen stand das Finale der CFS-Challenge 2025 auf dem Programm. Diese bestand aus zwei Teilwettkämpfen – einerseits schnellen Runden mit ferngesteuerten Autos (Teleoperated Racing) im Cockpit und anderseits den 12 Quizfragen zum Eventabend. Als erster Preis winkte der grosse CFS-Wanderpokal. Während die Challenge ausgewertet wurde, wurden die Gäste ans Dessertbuffet gebeten. Anschliessend gab Gastgeber Richard Schöller den Sieger bekannt: «Ich gratuliere Patrick Moser von Hutter Dynamics aus meiner Heimatstadt Winterthur zum Gewinn der CFS-Challenge 2025.»

 

www.certifiedfirst.ch

 

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