30.07.2024

Recaro meldet Insolvenz an

Der deutsche Autositzhersteller Recaro hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Esslingen hat vorläufige Eigenverwaltung angeordnet und den Stuttgarter Rechtsanwalt Holger Blümle zum vorläufigen Sachwalter ernannt.

Recaro meldet Insolvenz an

Die Insolvenz betrifft etwa 215 Mitarbeitende, deren Zukunft nun ungewiss ist. Die IG Metall zeigte sich überrascht und forderte einen transparenten Dialog, um mögliche Lösungen zur Sicherung der Arbeitsplätze zu finden.

 

«Wir sind enttäuscht und fühlen uns vom Management im Stich gelassen», sagte Betriebsratschef Frank Bokowits der Nachrichtenagentur dpa. «Unsere Kolleginnen und Kollegen haben grosse Opfer gebracht, um das Unternehmen zu unterstützen.»

 

Recaro Automotive gehört seit 2016 der US-Investmentgesellschaft Raven Acquisition. Das Unternehmen produziert unter Lizenz der Stuttgarter Recaro Holding, die Flugzeug- und Gamingsitze herstellt. Beide Firmen haben gemeinsame Wurzeln, sind aber rechtlich völlig selbstständig operierende Gesellschaften. Das Traditionsunternehmen kämpfte in den letzten Jahren mit wirtschaftlichen Herausforderungen.

 

Trotz des Verzichts und der Opfer der Belegschaft konnten die finanziellen Probleme nicht überwunden werden. Die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter hängt nun von den Entscheidungen des Insolvenzverwalters und möglichen Restrukturierungsmassnahmen ab.

 

Die Insolvenz von Recaro spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen viele mittelständische Unternehmen in der Automobilbranche derzeit konfrontiert sind. Steigende Kosten, verschärfter Wettbewerb und die Transformation hin zu neuen Technologien setzen die Unternehmen zunehmend unter Druck.

 

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Recaro eine Möglichkeit findet, die Krise zu überwinden und eine nachhaltige Lösung für die Mitarbeiter und das Unternehmen zu finden. Die Gewerkschaft und die Belegschaft hoffen auf eine positive Entwicklung und die Sicherung der Arbeitsplätze. (pd/mb)

 

 

SUCHEN