01. November 2023

Bridgestone World Solar Challenge: Schweizer Team auf Platz 12

Der sonnenbetriebene Rennwagen «Aletsch» der ETH Zürich ist nach 3022 km quer durch Australien rund 20 Minuten vor Ablauf des Zeitlimits im Ziel in Adelaide angekommen. Das haben nur 12 von 28 gestarteten Teams geschafft, wie der Newsdesk von digitecgalaxus.ch berichtet.

Bridgestone World Solar Challenge: Schweizer Team auf Platz 12

Das Schweizer ETH-Team mit dem "Aletsch" am Ziel in Adelaide. Quelle: Alpha Centauri Racing

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Auch wenn andere gewonnen haben, kann das Projekt «Alpha Centauri» als erfolgreich bezeichnet werden. Über ein Jahr lang wurde designt und gebaut, verbessert und optimiert. Von der Stromversorgung über das Fahrwerk, von der windschnittigen und mit vier Quadratmeter Solarzellen belegten Aussenhülle bis zur Logistik, um Auto und Team nach Australien zu bringen – Tausende Stunden Arbeit leisteten die Studentinnen und Studenten.

Und jetzt ist der grosse Traum wahr geworden. 20 Minuten waren noch auf der Rennuhr, als der «Aletsch»-Renner über die Ziellinie fuhr. Damit wurde geschafft, was nur zwölf der gestarteten 28 Teams gelungen ist: die exakt 3022 Kilometer von Darwin im Norden Australiens bis nach Adelaide im Süden zu fahren.

Am Ende steht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 61,4 km/h in der Rangliste, was Platz 12 bedeutet. Umso beeindruckender ist diese Leistung, weil viele Teams, die bereits mehrfach an der Bridgestone World Solar Challenge (BWSC) teilgenommen hatten, dieses Jahr gar nicht ins Ziel kamen. Deren Fahrzeuge schafften entweder die Zeitlimits der neun Kontrollpunkte auf der Strecke nicht oder mussten wegen technischer Probleme aufgeben.

Das ETH-Team hingegen war das erste Mal dabei und überwand während der Konstruktion im Technopark in Zürich oder während der Testfahrten zum Beispiel auf dem Flugfeld in Dübendorf viele Hürden. Auch beim Rennen selbst endeten die Herausforderungen nicht: Am ersten Tag platzte ein Reifen. Am letzten Tag riss das Steuerseil, was fast das Aus bedeutet hätte, aber zum Glück nach vierzehn Minuten geflickt werden konnte.

Die angehenden Ingenieure und Ingenieurinnen lösten das Problem auf offener Strecke. Zudem hatten sie jeweils abends und nachts noch einige Ideen, das Auto zu verbessern und schneller zu machen. Jeweils ab 17 Uhr mussten gemäss Reglement alle Rennautos stoppen, das Nachtlager wurde aufgeschlagen. Während die Oberseite des Autos noch die letzten Sonnenstrahlen einfing, um den Akku zu laden, wurde für die Crew gekocht und am Auto gewerkelt.

Sechs Tage dauerte das Rennen. Der letzte Tag hatte es noch einmal in sich. Die Crew wusste, dass sie die beste Durchschnittsgeschwindigkeit – 75 km/h – erreichen musste, um es rechtzeitig ins Ziel zu schaffen. Die Akkus im Auto waren zum Start am Morgen nur zu 56 Prozent geladen. Aber das Wetter meinte es gut. Sonne und wenig Wind halfen, um das grosse Ziel zu schaffen. Einen wichtigen Anteil am Erfolg hatten auch die Solarzellen des Schweizer Unternehmens Meyer-Burger, die die effizientesten im ganzen Rennen waren und fast 1000 Watt Leistung für den Elektromotor und den Antrieb des mit Fahrer 260 Kilogramm schweren Rennautos lieferten. Zum Vergleich. Die Panels einer Balkonsolaranlage liefern etwa 300 Watt – bei besten Bedingungen.

Die letzten Kilometer wurden dann zu einer kleinen Triumphfahrt fürs Team. Aus dem Begleitfahrzeug jubelte die Crew dem Fahrer im «Aletsch»-Cockpit zu. Und beim Queren der Ziellinie marschierte das gesamte Team jubelnd neben dem Rennauto her, die Schweizerfahne schwenkend. Die Jubelszenen danach, inklusive Bad in einem öffentlichen Brunnen, hätte auch ein Fussballteam nach Gewinn einer Meisterschaft nicht besser hinbekommen.

Nach dem Rennen kehren einige Crew-Mitglieder zurück in die Schweiz, andere haben Ferien in Australien geplant. Das Auto selbst wird noch ein paar Tage in Australien ausgestellt, danach kommt es ebenfalls zurück in die Schweiz. Vielleicht ist «Aletsch» das erste und letzte Rennen gefahren. Aber es könnte gut sein, dass es in zwei Jahren bei der nächsten Ausgabe der Solar World Challenge wieder ein Schweizer Team geben wird – dann mit einem neuen, noch schnelleren Auto. Das Team ist jedenfalls fest entschlossen.

Auch für Bridgestone war die BWSC 2023 ein voller Erfolg. Der neue Reifen von Bridgestone, ausgestattet mit der Enliten Technologie und speziell auf die besonderen Herausforderungen der über 3000 km langen Strecke quer durch Australien abgestimmt, zeigte eine starke Performance. (pd/mb)

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