Comparis-Report: Mehr als die Hälfte aller Neuwagen in der Schweiz sind SUV
Posted by: Mario Borri
Sport Utility Vehicles (SUV) sind beliebter denn je auf den Schweizer Strassen. Der Anteil der SUV an den Neuzulassungen stieg im Jahr 2023 auf ein Rekordhoch von 56,2 Prozent. 2010 waren es noch 16,9 Prozent gewesen.
Sport Utility Vehicles (SUV) sind auf den Schweizer Strassen so gefragt wie nie zuvor. Eine aktuelle Analyse von Comparis zeigt: Der Anteil der SUV an den Neuzulassungen im Jahr 2023 hat einen historischen Höchststand von 56,2 Prozent erreicht. In den letzten 13 Jahren hat sich der Marktanteil der SUV erheblich erhöht: 2010 lag er noch bei 16,9 Prozent, 2022 wurde die 50-Prozent-Marke überschritten. Diese Zahlen stammen aus dem neu veröffentlichten SUV-Report von Comparis. Er zeigt jährlich die Entwicklung des SUV-Anteils an den Neuzulassungen in der Schweiz auf. Zu den SUVs zählt Comparis auch Geländewagen (z. B. Toyota Landcruiser), Pickup-Trucks (z. B. Ford Ranger) und Crossover-SUV (z. B. Volkswagen T-Cross).
Deutsche Automarken und Elektroautos ganz vorne
Audi belegt im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den SUV-Neuzulassungen. Insgesamt wurden 13'011 Audi-SUV neu zugelassen, wobei der Audi Q3 als beliebtestes Modell hervorsticht. Knapp dahinter folgen Skoda und BMW mit 12'736 bzw. 11'932 neu zugelassenen SUV. Historisch betrachtet belegen vor allem deutsche Automarken die vorderen Plätze der SUV-Rangliste. Seit 2019 ist aber der tschechische Hersteller Škoda stets in den Top 5 zu finden. Das liegt hauptsächlich an der grossen Beliebtheit der Modelle Enyaq und Karoq.
Das meistverkaufte SUV 2023 ist das Tesla Model Y, an zweiter Stelle der ebenfalls elektrische Skoda Enyaq. Das überrascht nicht, denn das Elektroauto-Segment wird von E-SUV oder Crossovers dominiert. Interessant: Aus der Analyse geht hervor, dass Kompaktvans und Kombis zunehmend die Bauart von SUV übernehmen. Das ist vor allem bei europäischen Herstellern zu beobachten. So galt etwa der Citroën C4 früher als Kombilimousine, heute ist er ein SUV-Coupé. Der bei Familien beliebte Renault Espace wechselte 2023 von einem Van zu einem SUV.
SUV-Boom bringt Herausforderungen
Der SUV-Boom hat aber eine Kehrseite: Sie beanspruchen mehr Platz und sind oft schwerer als herkömmliche Autos. Das führt nicht nur zu einem grösseren Treibstoffverbrauch, sondern auch zu vermehrten Schäden an der Strasseninfrastruktur, was die Sanierungskosten tendenziell steigen lässt. Zudem kommt es in dicht besiedelten Städten zunehmend zu Platzproblemen. Deshalb hat zum Beispiel Paris bereits zusätzliche Parkgebühren für schwere Geländewagen eingeführt. Auch in Schweizer Städten wie Basel und Zürich wird inzwischen über ähnliche Massnahmen diskutiert.
Zudem sind SUV für andere Verkehrsteilnehmende gefährlicher als kleinere Autos. Denn sie verursachen mehr versicherungstechnische Schäden als leichtere Fahrzeuge. Grund dafür ist das höhere Gewicht und die Aufbauart der Sport Utility Vehicles.
Was ist ein Sport Utility Vehicle?
Sport Utility Vehicles (SUV) zeichnen sich durch eine erhöhte Bodenfreiheit aus. Sie sind zwar wie Geländewagen auch für den Offroad-Einsatz konzipiert. Sie müssen im Gegensatz zu Geländewagen aber keine festgelegte Bodenfreiheit und Steigfähigkeit aufweisen. Auch ein Allradantrieb ist nicht zwingend nötig. Sie werden deshalb als normale Personenwagen klassifiziert. (pd/mb)