13. April 2023

Autos «Made in China» sind der Exportschlager

Mit 2,5 Mio. jährlich exportierten Personenwagen ist China in der Weltrangliste der Autoexporteure auf Rang 3 vorgestossen. Gemäss autohaus.de sind nur Japan mit drei und Deutschland mit 2,6 Mio. noch stärker.

Autos «Made in China» sind der Exportschlager
Autos «Made in China» sind der Exportschlager

In Teilen des Nahen Ostens und Lateinamerikas sind chinesische Hersteller schon jetzt Marktführer. Aber auch in Europa rollt bereits mehr «Made in China» über die Strassen. Hier wollten die Chinesen eigentlich schon vor mehr als einem Jahrzehnt präsent sein. Doch im Zeitalter des Verbrennungsmotors konnten sie die Lücke zur westlichen Konkurrenz nicht schliessen. Sie blamierten sich bei Sicherheitstests und mit Fahrzeugen von zweifelhafter Qualität. Mit dem Elektroauto wurden die Karten neu gemischt. Hier gelten chinesische Hersteller plötzlich als Technologieführer.

 

China strebt an die Spitze des globalen Automarktes: Nach mehreren gescheiterten Versuchen, auf dem Weltmarkt Fuss zu fassen, feierte die Volksrepublik zuletzt bemerkenswerte Erfolge. Nach Angaben des chinesischen Automobilverbands CAAM haben sich die chinesischen Autoexporte allein seit 2020 auf rund 2,5 Millionen Fahrzeuge jährlich verdreifacht.

 

In der Weltrangliste der Exporteure ist China damit inzwischen auf den dritten Platz vorgerückt. Knapp davor liegt nur noch Deutschland und an der Spitze Japan. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) meldet für das vergangene Jahr 2,61 Millionen ausgeführte Personenwagen aus Deutschland. Japan exportierte rund drei Millionen. Doch während es für die Fahrzeugausfuhren der alten Industrienationen nur noch langsam oder gar nicht mehr vorangeht, wächst die Nachfrage nach Autos aus China rasant. Die Aufholjagd wird ein zentrales Thema auf der Automesse in Shanghai sein, die am kommenden Dienstag beginnt.

 

Geschickt hat der chinesische Konzern Geely schon vor Jahren die schwedische Marke Volvo übernommen und voll auf eine elektrische Zukunft ausgerichtet. Aber auch chinesische E-Auto-Marken wie BYD oder Nio sind zumindest langsam auf dem Vormarsch im Ausland: Die Chinesen starten mit ihren E-Autos gerade eine Globalisierungsstrategie, die nicht zuletzt Europa und Deutschland betreffe, sagt Branchenexperte Stefan Reindl, Leiter des Geislinger Instituts für Automobilwirtschaft (IfA), gemäss autohaus.de. «Dem ein oder anderen chinesischen Hersteller traue ich in den nächsten fünf Jahren bis zu zwei Prozent Marktanteil in Deutschland zu», sagt Reindl.

 

Für diesen Coup benötigten die chinesischen Hersteller allerdings etablierte Händler als Vertriebspartner, um vorhandene Händlernetze und Standorte zu nutzen. Diese seien besonders für den Fahrzeugservice von Bedeutung, denn auch E-Autos benötigten Wartung und Reparatur. «Viele chinesische Hersteller denken, sie könnten allein mit digitalen Strukturen den Vertrieb in Europa gestalten», so Reindl. Aber hierzulande sei die Kundenakzeptanz für solche Vertriebskonzepte noch gering ausgeprägt.

 

Selbst Beobachter in China bezweifeln, dass ihre Autos den Europäern auf ihren Heimatmärkten in absehbarer Zeit nennenswert Geschäft streitig machen werden. «Es wird lange dauern, bis chinesische Autofirmen in reifen Märkten Marktanteile gewinnen können», sagt der chinesische Autoanalyst Zeng Zhiling. In Südostasien, Südamerika und Afrika seien die Chinesen dagegen deutlich besser aufgestellt.

 

«Das Auto der Zukunft kommt zu grossen Teilen aus China», ist Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer gemäss autohaus.de überzeugt. Es sei eine kluge Strategie, erst auf dem Heimatmarkt stark zu werden und dann Schritt für Schritt zu expandieren. Die Chinesen tasteten sich vor. In Osteuropa seien sie schon relativ stark, auch in England hätten sie schon eine gewisse Stärke. «Nach Deutschland kommen sie erst jetzt», sagt Dudenhöffer. Und in die Schweiz noch später. (mb)

 

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