11. Januar 2023

Angespannte Lage in Deutschlands Autoindustrie: Prognosen für 2023 ein Viertel unter 2019

Der deutsche Autoindustrie steht erneut ein schwieriges Jahr bevor. Chipmangel und Energiekrise belasten, und die Politik macht aus Sicht des Branchenverbandes bei Reformen zu wenig Tempo. Bei den Zielen für E-Autos bleibt er dennoch zuversichtlich, wie autohaus.de berichtet.

Angespannte Lage in Deutschlands Autoindustrie: Prognosen für 2023 ein Viertel unter 2019

Das VW Stammwerk in Wolfsburg.

Für die deutsche Autoindustrie zeichnet sich ein weiteres schwieriges Jahr ab. Der Branchenverband VDA rechnet für 2023 mit rund 2,7 Millionen Neuzulassungen in Deutschland, wie Präsidentin Hildegard Müller heute Mittwoch sagte. Das wären rund zwei Prozent mehr als im vergangenen Jahr, aber ein Viertel weniger als im Vorkrisenjahr 2019.

 

Zwar lösten sich die Lieferketten-Probleme aus der Pandemie immer weiter auf, sagte Müller in Berlin. Doch aufgrund der hohen Nachfrage auch aus anderen Branchen bleibe insbesondere der Chipmangel ein Problem.

 

Hinzu komme, dass die Politik noch keine strukturelle Antwort auf die Energiekrise gefunden habe. «Bisher hat sich die Krisenpolitik im Wesentlichen nur mit der akuten Auswirkung der Energiekrise beschäftigt», kritisierte Müller. Konzepte für eine langfristige und sichere Energieversorgung fehlten. Bei den Kosten hätten Hersteller und Zulieferer längst die Belastungsspitze erreicht.

 

Weil wichtige industriepolitische Reformen ausblieben, drohten Deutschland und Europa im internationalen Wettbewerb unter die Räder zu kommen. Müller verwies auf die Investitionspläne etwa der US-Regierung für erneuerbare Energien und Infrastruktur. Diese ermöglichten den Ausbau einer hochmodernen, resilienten und CO2-neutralen Industrie.

 

Für Deutschland und Europa müsse das ein Weckruf sein. Steuerbelastung und Energiepreise seien im internationalen Vergleich zu hoch. Mit Blick auf die Ressourcen für Elektroautos fehle eine Rohstoffstrategie. Die Lücke zwischen neuzugelassenen E-Autos und verfügbaren Ladepunkten klaffe immer weiter auseinander.

 

Bis 2030 will die Bundesregierung rund 15 Millionen reine Batterieautos im Strassenverkehr sehen. Herstellerseitig sei das zu schaffen, betonte Müller. Der Hochlauf der Produktion stimme zufrieden. Im vergangenen Jahr kamen eine halbe Million Batterieautos neu auf deutsche Strassen und damit rund ein Drittel mehr als im Jahr davor. Eine Prognose, wie sich die Zahlen in diesem Jahr – gerade auch mit Blick auf die Änderungen bei der E-Auto-Prämie – entwickeln könnten, gab der VDA nicht. (mb)

 

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