So will die EU gegen den Chipmangel kämpfen
Der Industrie fehlen Mikrochips. Die EU ist von Importen aus Asien abhängig. Das soll sich mit einer milliardenschweren Offensive ändern, die die EU-Kommission gemäss autohaus.de nun präsentiert.
Quelle: AdobeStock
Mit einem milliardenschweren Plan soll die EU künftig von einem Mikrochipmangel verschont bleiben. Im sogenannten Chips Act sollen nach Angaben von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton weit mehr als 40 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern mobilisiert werden.
Der Chips Act soll verhindern, dass Europa von anderen Regionen wie Asien oder Amerika abgehängt wird. Auch Staaten die USA oder China investieren viel Geld in diesen Industriezweig. Bei den US-Plänen rechnet die EU-Kommission mit Zuweisungen von rund 52 Milliarden Dollar (45 Milliarden Euro). China investiere geschätzt 150 Milliarden bis Ende des Jahrzehnts. Nun legt die EU nach: Zwölf Milliarden Euro sollen für Forschung und Entwicklung sowie 30 Milliarden Euro für die Errichtung grosser Produktionsanlagen mobilisiert werden.
Der EU-Anteil auf dem Weltmarkt für Chips soll nach Kommissionsangaben auf 20 Prozent wachsen und damit verdoppelt werden. Dafür müsste sich die Produktion vervierfachen, da erwartet wird, dass sich der Markt bis 2030 verdoppelt.
«Mikroelektronik ist eine Schlüsseltechnologie im digitalen Zeitalter, und Halbleiter sind die Basis für alle digitalen Anwendungen», betont der Präsident des deutschen Digitalverbands Bitkom, Achim Berg. Ziel müsse es sein, ein europäisches Mikroelektronik-Ökosystem zu schaffen. Dieses solle sowohl Design als auch Produktion umfassen. Aber auch eine Offenheit gegenüber dem Weltmarkt müsse gewahrt bleiben. (pd/mb)