29. September 2020

Automatisiertes Fahren: Was müssen Fahrschüler in Zukunft können?

Durch die zunehmende Automation der Fahrzeuge werden die Menschen von Fahrerinnen und Fahrern zu Passagierinnen und Passagieren. Eine neue Untersuchung der BFU beschäftigt sich mit der Frage, welche Kompetenzen Fahrschülerinnen und Fahrschüler in Zukunft noch oder neuerdings zusätzlich mitbringen müssen.

Automatisiertes Fahren: Was müssen Fahrschüler in Zukunft können?

Ausgangslage: Um die hohen Erwartungen an mehr Sicherheit durch das automatisierte Fahren zu erfüllen und neue Gefährdungsbilder zu vermeiden, müssen die Fahrzeuglenkenden genau über die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Assistenz- und Automationssysteme Bescheid wissen und mit der praktischen Nutzung vertraut sein. Die Fahrausbildung nimmt hierbei eine entscheidende Rolle ein. Allerdings sind Automationssysteme heute noch kaum systematischer Bestandteil der Schulungsinhalte.

 

Neue Kompetenzanforderungen: Für eine zeitgemässe Verankerung des automatisierten Fahrens in die zukünftige Fahrausbildung werden neue sicherheitsrelevante Kompetenzanforderungen notwendig. Die wichtigsten sind:

  • Kenntnis über Funktionalität und Nutzen der sicherheitsrelevanten Fahrerassistenzsysteme. Nur dann kann Vertrauen geschaffen, eine Deaktivierung vermieden und ihr Sicherheitspotenzial ausgeschöpft werden.
  • Wissen über die Unterstützungsmöglichkeiten, aber auch Einsatz- und Systemgrenzen sowie Bewusstsein der eigenen Rolle als Fahrerin und Fahrer in einer sich laufend verändernden Fahraufgabe. Der Mensch ist vorerst noch verantwortlich für die Durchführung der Fahraufgabe.
  • Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit bei der (assistierten) Durchführung der Fahraufgabe. Die menschliche Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für gefährliche Situationen sind begrenzt und nehmen naturgemäss ab, je stärker sich die Automatisierung der Fahraufgaben etabliert und der Mensch von der Fahraufgabe entbunden wird.
  • Die Fähigkeit und Fertigkeit, sich in aussergewöhnlichen Situationen (z. B. bei kurzfristiger Übernahmeaufforderung) spontan orientieren zu können, die Kontrolle des Fahrzeugs souverän zu übernehmen und auf Verkehrssituationen angemessen zu reagieren.

 

Fazit: Die Fahrausbildung wird auch in Zukunft ein zentrales Element des integralen Sicherheitsmanagements im Schweizer Strassenverkehr sein. Die Voraussetzung dafür: Es muss den verantwortlichen Institutionen gelingen, durch eine regelmässige Evaluation und Reflexion der Inhalte und methodischen Konzepte den aktuellen Stand der Forschung in Bezug auf Fahrzeugtechnik, Gesetzgebung und Lernpsychologie. (pd/mb)

 

 

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