30. November 2018

ICDP-Studie: Fahrzeugabo-Modelle sind nicht wirtschaftlich genug

Die internationalen Automobilhandelsexperten von ICDP halten es für schwierig, sogenannte Fahrzeugabo-Modelle wirtschaftlich zu betreiben. Besser Chancen hätten dagegen Formate, die ein «gebündeltes Leasing» anbieten.

ICDP-Studie: Fahrzeugabo-Modelle sind nicht wirtschaftlich genug

Der Automobilhersteller Cadillac hat vor kurzem angekündigt, dass er sein Abonnement-Modell «Book by Cadillac» in den USA wiedereinstellt. Laut den Automobilhandelsexperte von ICDP sind die Gründe dafür offensichtlich. Das Geschäftsmodell ist schlichtweg nicht wirtschaftlich genug. Die Experten von ICDP haben deshalb die aktuellen Abonnement-Angebote der Hersteller unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die meisten dieser Modelle nicht rentabel sind.

 

Cadillac bietet Kunden die Möglichkeit zu einem monatlichen Fixpreis flexible zwischen allen Cadillac-Modellen zu wechseln. Die monatliche Gebühr beinhaltet alle anfallenden Fahrzeugkosten ausser Treibstoff. Die ICDP-Analyse ergab, dass selbst mit sehr hohen monatlichen Gebühren und einer umfassenden Flottenrabattunterstützung diese Arten von Angeboten kaum ausgeglichen werden können, was hauptsächlich auf den Pufferbestand zurückzuführen ist, der erforderlich ist, um die Verfügbarkeit einer derart grossen Auswahl an Fahrzeugen für alle Teilnehmer innerhalb des Programms zu gewährleisten.

 

«Um die Modell-Auswahl und Kundenfreundlichkeit eines 'Subscription Car Pool'-Formats zu gewährleisten, ist ein hoher Lagerbestand mit schneller Verfügbarkeit für alle Kunden notwendig. Dieser hohe Lagerbestand ist dabei der grösste Kostenfaktor und Hindernis, dieses Format wirtschaftlich zu betreiben», sagte René Herrmann, Deutschland-Repräsentant von ICDP, zu AUTOHAUS. Auch Angebote deutscher Hersteller wie «Access by BMW», «Mercedes me Flexperience» und «Porsche Passport» wären davon betroffen.

 

Bessere Chancen sehen die Experten für eine andere Art von Abo-Service, das so genannte «gebündelte Leasing». Die Angebote «Care by Volvo» oder «Ioniq Unlimited+» von Hyundai gehören in diese Kategorie. Es handelt sich hierbei um langfristige Leasingverträge inklusive Steuern, Versicherung, Reparatur und weiteren Dienstleistungen, die je nach Modell variieren und dem Kunden Ruhe und Komfort bieten sollen. Hinzu kommt das Versprechen einer nahtlosen Nutzung durch einen Abhol- und Lieferservice, sowie die Gewährleistung von Ersatzfahrzeugen bei Pannen.

 

Nach den ICDP-Berechnungen ist diese Variante wettbewerbsfähiger und praktikabler, da das Verhältnis zwischen der Anzahl von Abonnenten und Fahrzeugen gleich ist und somit keine zusätzlichen Lagerkosten entstehen. Ein frühzeitiger Modellwechsel und die damit verbundenen Kosten werden durch eine Wechselgebühr ausgeglichen.

 

Nichtsdestotrotz gibt es laut den ICDP-Experten aber auch bei diesen Abo-Angeboten eine grosse Hürde. «Damit ein solches Modell erfolgreich sein kann, muss der Autofahrer seine tatsächlichen, monatlichen Autokosten realistisch einschätzen.» Dies sei nachweislich das grösste Hindernis: «Viele Autofahrer sind zwar interessiert an solch einem Abo-Modell, gehen jedoch davon aus, dass die monatlichen Autokosten geringer sind als beim Fahrzeugbesitz», erklärt Herrmann gegenüber AUTOHAUS. Industrie, Autohandel und unabhängige Anbieter solcher «Subscription»-Modelle sollten sich dieses Risikos bewusst sein und ein realistisches Verhältnis zwischen Angebot, Fahrzeugbestand und Preis finden, raten die Forscher. (pd/ir)

 

www.icdp.net

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