03. Mai 2018

Jugendliche als Motorradlenker und PW-Passagiere besonders gefährdet

Immer wieder verunfallen Jugendliche, wenn sie Töff fahren oder wenn sie mit einem jungen Neulenker im Auto unterwegs sind. Die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt in einem neuen Sicherheitsdossier auf, wo in der Verkehrsunfallprävention bei Jugendlichen am meisten Handlungsbedarf besteht.

Jugendliche als Motorradlenker und PW-Passagiere besonders gefährdet

Jugendliche als Motorradlenker und PW-Passagiere besonders gefährdet

Auf Schweizer Strassen kommen pro Jahr durchschnittlich 4,6 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren ums Leben. Rund 180 Personen in diesem Alter werden jährlich im Strassenverkehr schwer, 900 leicht verletzt. Pro 100’000 Jugendliche entspricht dies jährlich rund 70 Schwerverletzten und 1,8 Getöteten. Europaweit ist dies betreffend Todesfälle der niedrigste Wert.

 

 

Das neue Sicherheitsdossier der bfu zeigt allerdings, dass Jugendliche – verglichen mit anderen Altersgruppen – ein besonders hohes Risiko aufweisen, bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden. Nach der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen ist ihr Risiko das zweithöchste.

 

 

Zwar sind im Jugendalter die meisten körperlichen und geistigen Fähigkeiten, die es für eine sichere Teilnahme am Strassenverkehr braucht, fertig ausgebildet. Doch durch die psychischen und sozialen Entwicklungen in diesem Alter entstehen jugendspezifische Risiken, die sich insbesondere in Kombination mit Motorfahrzeugen verheerend auswirken können. Dazu gehören die Neigung zu riskantem Verhalten, die stärkere Beeinflussbarkeit durch Gleichaltrige und der ab 16 Jahren erhältliche Alkohol.

 

 

Besonders oft verunfallen Jugendliche, wenn sie mit dem Töff unterwegs sind: Pro Jahr verletzen sich durchschnittlich 420 von ihnen als Lenkende und Mitfahrende bei einem Motorradunfall – das sind 162 pro 100’000 Jugendliche. Motorräder mit einem Hubraum von maximal 50 cm³ dürfen aktuell mit der Führerausweis-Unterkategorie A1 ab 16 Jahren gefahren werden.

 

 

Zurzeit werden in der Schweiz die Alterslimiten für die Motorrad-Führerausweiskategorien überprüft, da diese in der EU bereits angepasst worden sind. Zur Diskussion steht, das Mindestalter für Motorräder mit einem Hubraum bis 125 cm³ hierzulande auf 16 Jahre zu senken. Die bfu empfiehlt jedoch, bei der heutigen Altersgrenze von 18 Jahren zu bleiben, um dem erhöhten Unfallrisiko der Jugendlichen Rechnung zu tragen. Jugendliche unter 18 Jahren sollten nur Motorräder fahren dürfen, die auf eine maximale Geschwindigkeit von 45 km/h beschränkt sind – entsprechend der neuen Führerausweiskategorie AM in der Europäischen Union.

 

 

Ebenfalls häufig werden Jugendliche als Bei- oder Mitfahrende in Autos verletzt oder getötet, nämlich durchschnittlich 191-mal pro Jahr. Die Tatsache, dass ältere Kolleginnen und Kollegen bereits Auto fahren dürfen, führt zu einem erhöhten Unfallrisiko für die 15- bis 17-Jährigen.

 

 

Regelmässige Polizeikontrollen – vor allem in Wochenendnächten – können dazu beitragen, dass junge PW-Lenker und jugendliche Passagiere die Sicherheitsregeln besser einhalten. Dazu gehören das Tragen des Sicherheitsgurtes auch auf dem Rücksitz, das Fahren ohne Substanzeinfluss sowie eine angepasste Geschwindigkeit. Zudem erscheint es sinnvoll, alle Neuwagen mit Notbremsassistenten auszurüsten. (pd/mb)

 

 

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