23.03.2017

Shell Studie: wachsende Bedeutung von Wasserstoff im Energiemix

Eine aktuelle Wasserstoffstudie von Shell kommt zur Erkenntnis: 113 Mio. Brennstoffzellen-PWs könnten im Jahr 2050 bis zu 68 Mio. Tonnen Treibstoff sowie fast 200 Mio. Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Shell Studie: wachsende Bedeutung von Wasserstoff im Energiemix

Zu dieser Einschätzung kommt die Shell Wasserstoffstudie «Energie der Zukunft? Nachhaltige Mobilität durch Brennstoffzelle und H2», die Shell gemeinsam mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie erstellt wurde. Dabei lag der Schwerpunkt auf dem Mobilitätssektor.

 

Dr. Jörg Adolf, Chefvolkswirt bei Shell Deutschland und Projektleiter der Studie, sagt: «Unser Unternehmen ist schon seit Jahrzehnten in der Wasserstoff-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung aktiv und betreibt ein eigenes Geschäftsfeld Shell Hydrogen. Daher können wir mit Gewissheit sagen, dass die Technologien zur Herstellung und Anwendung von Wasserstoff in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte gemacht haben, und zwar nicht nur im PW-Bereich.»

 

Wasserstoff, das kleinste und leichteste aller Elemente, hat einen hohen spezifischen Energiegehalt und besitzt die mit Abstand höchste Energiedichte (pro Kilogramm) aller heute verwendeten Energieträger. Da Wasserstoff auf der Erde in der Regel nur in gebundener Form vorkommt, muss er gezielt hergestellt werden. Der für die Produktion von Wasserstoff wichtigste Primärenergieträger ist heute das Erdgas mit einem Anteil von rund 70 Prozent. Das wichtigste Herstellverfahren ist die Dampfreformierung. «Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass per Elektrolyse hergestellter Wasserstoff aus Strom aus erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle einnehmen wird», sagt Prof. Dr. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut. Dies müsse auch so sein, um die potenziellen Umweltvorteile des Wasserstoffs nutzen zu können.

 

Neben der deutlich höheren Effizienz gegenüber PWs mit Verbrennungsmotoren haben wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge zudem den Vorteil, über den klimaverträglichen Herstellungspfad auch in deutlichem Umfang zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen zu können. In einem ambitionierten Klimaschutzszenario erwartet die Internationale Energieagentur zur Mitte des Jahrhunderts einen Bestand von 113 Mio. Brennstoffzellen-PWs allein in den drei betrachteten Schwerpunktregionen USA, ausgewählte PW-Märkte in Europa sowie Japan. Wenn durch die Brennstoffzellen-Fahrzeuge Benzin-PWs verdrängt werden, lassen sich nach Schätzung der Autoren der Studie – selbst im Vergleich zu sehr effizienten Fahrzeugen - hierdurch bis zu 68 Mio. Tonnen fossiler Ottokraftstoff sowie fast 200 Mio. Tonnen verkehrsbedingter CO2-Emissionen in 2050 einsparen.

 

Obgleich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik in den vergangenen Jahren signifikante technologische Fortschritte gemacht haben, stehen beide noch am Anfang eines breiten kommerziellen Einsatzes im globalen Energiesystem. Daher bedürfen sie seitens des Staates noch weiterer Unterstützung und Förderung.

 

Auch an der Akzeptanz in der Gesellschaft und bei den Konsumenten muss noch weiter gearbeitet werden. So sollte die Anschaffung von Brennstoffzellen-PWs und -Bussen – ähnlich wie die von Batteriefahrzeugen - durch öffentliche Beschaffungsprogramme, direkte finanzielle Anreize oder Privilegierung von Fahrzeugen (wie Ausnahmen bei Einfahrverboten) temporär unterstützt werden. Ferner bedarf der Ausbau von Wasserstofftankstellen insbesondere in der auslastungsschwachen Einführungsphase einer finanziellen Lasten- und Risikoteilung. (pd/ir)

 

Weitere Informationen und die Studie zum Download finden Sie auf www.shell.de/wasserstoffstudie

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