Clevere Reparaturmethoden schonen die Umwelt
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Eine Studie des Allianz Zentrums für Technik zeigt deutlich: Die Reparatur von Fahrzeugteilen ist wesentlich umweltfreundlicher als das Auswechseln ganzer Ersatzteile. Allein in der Schweiz können nach Expertenschätzungen zusätzlich rund 36'000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Ein kleiner Parkschaden an der Stossstange, ein Kratzer im Kotflügel: Allein die Allianz Suisse verzeichnet jährlich rund 90'000 kleine bis mittlere Kasko- und Haftpflichtschäden bei Fahrzeugen – schweizweit betrifft dies rund 550'000 Fahrzeuge. Bei rund 70 Prozent dieser Schadenfälle können die betroffenen Metall- oder Kunststoffteile repariert werden, ohne gleich ein komplettes Neuteil einzubauen oder auf eine Ganzlackierung zurückzugreifen.
Heute werden in der Schweiz erst knapp die Hälfte der Metallteile an der Karosserieaussenhaut und rund ein Viertel der Kunststoffteile sanft repariert, bei Lackschäden beträgt dieser Wert etwa 10 Prozent. Zahlreiche Fahrzeughersteller und Importeure empfehlen heute, bei kleinen Schäden die sanften Reparaturmethoden an Stelle des Einbaus von Neuteilen anzuwenden. Sanfte Reparaturen bieten zahlreiche Vorteile: Sie sind nicht nur kostengünstiger, sondern entlasten vor allem die Umwelt massiv.
36'000 Tonnen CO2-Sparpotenzial
Im Fokus der Studie standen typische Schäden an Kunststoff-Stossstangen und Metallteilen der Karosserie-Aussenhaut sowie Kleinschäden an der Fahrzeuglackierung. Die Ergebnisse sind eindeutig: Für sämtliche Umweltwirkungskategorien wie Treibhauseffekt, Ozonabbau oder Sommersmog zeigt die Reparatur gegenüber dem Neuteileinbau deutliche ökologische Vorteile. Denn die Herstellung von Neuteilen, lange Transportwege oder Entsorgungen von Altteilen entfallen, Lackierarbeiten werden nur auf betroffenen Stellen durch die so genannte Spotlackierung durchgeführt. Bei der Reparatur einer Seitenwand kann der CO2-Ausstoss laut Studie um 60 Prozent reduziert werden, bei Stossstangen sogar um bis zu 72 Prozent. Auch bei der Reparatur von Kleinschäden am Kotflügel (-44 Prozent) fällt die Ökobilanz der Spotlackierung deutlich besser aus als bei einer Ganzlackierung. Allein für die Schweiz schätzen die Experten das zusätzliche Einsparpotenzial durch die modernen Reparaturmethoden auf rund 36'000 Tonnen CO2 im Jahr.
Schweizer wollen sanfte Reparaturverfahren
Die empfohlenen Reparaturwege sind technisch einwandfrei. Dazu Jörg Zinsli, Leiter Schaden der Allianz Suisse: «Viele Fahrzeug-Reparaturbetriebe führen solche sanften Reparaturen jederzeit und fachgerecht durch. Die Kunden erhalten eine Garantie auf die durchgeführten Arbeiten.»
Eine repräsentative Umfrage der Allianz Suisse bei 1000 Personen in der Schweiz zeigt, dass umweltfreundliche Reparaturverfahren eindeutig im Trend liegen und eine breite Akzeptanz erfahren. So bewerten rund drei Viertel der Befragten die fachgerechte Instandsetzung von Fahrzeugteilen eindeutig als umweltfreundlicheres Verfahren und würden die Empfehlung einer Werkstatt mit entsprechenden Reparaturverfahren durch den Versicherer tendenziell annehmen. Mehr als zwei Drittel würden sich im Schadenfall für die Reparatur statt für den Einsatz von Neuteilen entscheiden. Etwa die Hälfte der Befragten legt bei der Entscheidung für eines der beiden Verfahren (Reparieren gegenüber Erneuern) sehr viel Wert auf den Umweltaspekt und ist der Überzeugung, dass es keinen Qualitätsunterschied gibt.
Das Umweltbewusstsein steigt zudem mit dem Alter des Fahrzeugs: Von 48 Prozent bei bis zu zwei Jahre alten Autos bis hin zu 78 Prozent bei Autos über 10 Jahre. Die sanfte Reparatur ist also eine ganz einfache Art, ohne Nachteile einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Umwelt zu leisten. (pd)
www.allianz-suisse.ch