06.07.2009

Der Kreis muss sich schliessen

Was geschieht eigentlich mit den Sonder- und Problemabfällen aus dem Garagengewerbe, nachdem sie abtransportiert wurden? Wir haben uns beim Komplett-Entsorger Altola umgeschaut und nachgefragt, worauf Garagisten besonders achten sollten.

Der Kreis muss sich schliessen

Die Altola AG mit Sitz in Olten und einer Filiale im bernischen Pieterlen bietet dem Autogewerbe eine Komplett-Entsorgung von Sonder- und Problemabfällen aus einer Hand. Das Unternehmen ist auf Beratung, ­Transport und Verwertung von Sonderabfällen inklusive Säuren, Laugen und Abwasser spezialisiert. Zu den Kunden gehören neben Gewerbebetrieben die grosschemische Industrie, die öffentliche Hand, Betriebe der Maschinenindustrie und auch Grossverteiler.

 

Ausgeklügeltes Transportkonzept

Das Altola-Transportkonzept basiert auf der konsequenten Zielsetzung, in der ganzen Schweiz regional verfügbar zu sein. Ein enges Netz von Transportspezialisten garantiert die rasche Logistik und verschafft die Nähe zum Kunden. Sei dies mit Tankfahrzeugen, Hakengeräten, Stückgut-Transportern oder Bahnzisternen. Die Kundennähe, ökologische und wirtschaftliche Aspekte verfeinern das Transportkonzept laufend.

Besonders wichtig ist dabei auch die Kombination Strasse/Schiene: Altola verfügt in Olten über zwei Bahnanschlüsse direkt an die Entsorgungsanlage. Von rund 91'000 Tonnen Abfall können so 36'000 Tonnen über die Bahn abgewickelt werden, was einem Anteil von knapp 40 Prozent an den total transportierten Mengen entspricht.

Aber das Wichtigste: Die meisten Problem- und Sonderabfälle können mit den eigenen Anlagen direkt in der Altola recycliert, verwertet oder entsorgt werden.

 

Vermischte Stoffe sind ein Problem

Wie Roland Meier, Geschäftsführer der Altola AG, erklärt, würden leider immer noch verschiedene Stoffe wie Öl, Benzin und Bremsflüssigkeit miteinander vermischt. «Und das ist ein unnötiger Ressourcen-Verschleiss. Wir können diese verunreinigten Stoffe nicht stofflich recyceln, was den Kreislauf ­schliessen würde». In der Folge werden diese Gemische thermisch verwertet, also als Energieträger in Zementwerken verbrannt. Über 50 Prozent der von Altola gesammelten Ölmenge kann jedoch stofflich verwertet und so in den Kreislauf zurückgeführt werden. «Das ist wichtig, denn Erdöl ist bekanntlich eine endliche Ressource. Indirekt und langfristig betrachtet profitieren so Garagisten wie auch die Endkunden von einem geschlossenen Stoffkreislauf. Nachdem das von uns vorbehandelte Altöl die selben hochkomplexen Prozesse durchlaufen hat wie Erdöl, kann es von der Industrie wieder eingesetzt werden», erklärt Meier.

Prinzipiell sind jedoch die stoffliche als auch die thermische Verwertung wichtig, denn es gibt Öl-Arten, die – auch wenn sie nicht mit «Fremdstoffen» vermischt sind – ausschliesslich thermisch verwertet werden können.

 

Verantwortung wahrnehmen

Dass einzelne Stoffe nicht vermischt werden, liegt in der Verantwortung der Garagen. Und eigentlich gibt es keinen (finanziellen) Grund, beispielsweise Bremsflüssigkeit ins Altölfass zu leeren. Roland Meier: «Früher hatten wir Zuschläge für die Entsorgung in Kleingebinden, da machte es – rein finanziell betrachtet – vielleicht noch Sinn, die doch relativ geringe anfallende Menge Bremsflüssigkeit dem Altöl beizugeben. Wir haben diese Gebühren jedoch abgeschafft. Der einzige Aufwand zu einer sauberen Trennung besteht für die Werkstatt nun lediglich noch darin, die Bremsflüssigkeit in einen anderen Behälter als das Öl zu leeren.» Trotzdem liege der Rücklauf (Anteil der gesammelten Menge am ganzen Verkaufsvolumen) beispielsweise bei Bremsflüssigkeit lediglich im einstelligen Prozentbereich.


Frostschutz und Altreifen

Ähnliches lässt sich beim Frostschutz beobachten, der in Garagebetrieben immer noch häufig «über die Spaltanlage entsorgt» wird. Dabei wäre er bei der Altola, die viel in die Stofftrennung investiert hat, definitiv besser aufgehoben, denn hier wir das Wasser abgetrennt und aufdestilliert.

Alt-Reifen werden von der Altola vollständig in der Schweiz verwertet. Nach dem Shreddern und der Trennung der Materialien werden diese einzeln recycliert. Unabhängig vom Zustand der Reifen (Profiltiefe usw.) erfolgt grundsätzlich kein Weiterverkauf. Roland Meier erklärt, weshalb dies so gehandhabt wird: «Ich will nicht, dass etwas, was von uns recycliert werden kann, schliesslich doch auf einer Deponie irgendwo im Ausland landet». Genau dies würde am Ende jedoch geschehen, wenn Altreifen zwecks Weiterverwendung in weniger entwickelte Länder exportiert würden.

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