22.12.2023

Elektroautos: Weiterhin im Trend, jedoch weniger stark als erwartet

Auch 2023 steigt der Absatz von Elektroautos weiter an. Trotzdem wird das Ziel der Roadmap Elektromobilität bei den Neuzulassungen kaum zu erreichen sein; die Schweiz fällt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zurück. Hauptgrund dafür: Fehlende Ladeinfrastruktur im privaten Bereich.

Elektroautos: Weiterhin im Trend, jedoch weniger stark als erwartet

Gemäss den Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) wurden bis Ende November 2023 228'027 Personenwagen in Verkehr gesetzt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 12 Prozent. Der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor geht weiter zurück. 2023 wurden 77'351 Benzinfahrzeuge in Verkehr gesetzt (-0.5) sowie 21’528 Dieselfahrzeuge (-10.3). Der Absatz von Hybridfahrzeugen steigt weiterhin deutlich an (67’868; +30.6).

 

Einmal mehr deutlich zulegen konnten die Elektroautos: Im Jahr 2023 (Stand Ende November) wurden 45'538 Elektrofahrzeuge in Verkehr gesetzt. Das entspricht einer Zunahme von 35.7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gemäss Auto-Schweiz kommen die Elektrofahrzeuge damit Ende November 2023 auf einen Marktanteil von 20.2 Prozent. Im Jahr 2022 belief sich der Marktanteil auf 17.8 Prozent. Das entspricht einem Wachstum von 13.5 Prozent.

 

Die Plug-In-Hybride haben nur wenig Einfluss auf die Entwicklung der Marktanteile der Steckerfahrzeuge. Sie stagnieren bzw. sind leicht rückläufig. Ende November 2023 waren es 9.1 Prozent. Damit verfestigt sich ein seit ein paar Jahren anhaltender Trend: Es sind die Elektroautos, die das Wachstum bei den Steckerfahrzeugen antreiben und den Marktanteil auf Kosten von Benzin- und Dieselfahrzeugen vergrössern.

 

Der Marktanteil von Steckerfahrzeugen insgesamt beläuft sich per Ende November auf 29.3 Prozent. Trotz dem Wachstum insbesondere bei den Elektroautos wird es schwierig sein, das Ziel der Roadmap Elektromobilität zu erreichen, den Anteil der Steckerfahrzeuge bis 2025 bei den Neuzulassungen auf 50 Prozent zu steigern. Auch auf europäischer Ebene fällt die Schweiz zurück: War sie bei der Markteinführung der Elektromobilität noch ganz vorne dabei, liegt sie inzwischen bei den Immatrikulationen von Elektroautos lediglich noch auf Platz neun.

 

Obwohl das Ziel der Roadmap Elektromobilität wahrscheinlich nicht erreicht wird und die Schweiz im europäischen Vergleich nach hinten rutscht, gewinnen auch hierzulande Elektrofahrzeuge gegenüber Benzin- und Dieselfahrzeugen weiter an Boden. Dies bestätigen die Zahlen des BFS zum Fahrzeugbestand in der Schweiz: Gab es Ende 2022 110’751 Elektrofahrzeuge, waren es dieses Jahr Ende September 155’495. Bei den Hybrid-Fahrzeugen stieg der Bestand in derselben Periode von 220'372 auf 286’542. Der Bestand von Benzinfahrzeugen sank von 2’991’092 auf 2’952’567 und derjenige von Dieselfahrzeugen von 1’319’337 auf 1’273’815.

 

Es gibt in der Schweiz derzeit (Stand Ende November) knapp 12’567 öffentliche Ladestationen, Ende 2022 waren es noch 9152, 2021 6605 und 2020 5250 (Auswertung Bundesamt für Energie). Obwohl die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen in der Schweiz kontinuierlich ansteigt, zeigt das E-Barometer Elektromobilität des TCS, dass eine Mehrheit der Befragten der Meinung ist, dass nicht genügend Ladestationen vorhanden sind und die Ladeinfrastruktur rasch ausgebaut werden soll. Zudem erklären immer mehr Befragte – inzwischen sind es 65 Prozent – das Fehlen einer Ladestation zuhause, insbesondere in Gebäuden mit Mietwohnungen, sei der Grund, weshalb sie vom Kauf eines Elektroautos absehen. (pd/mb)

 

www.tcs.ch

 

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