Für 100 Millionen Euro lässt es Audi krachen
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Nach sieben Jahren Vorbereitung hat Audi seinen Technologiepark im Süden Ingolstadts eröffnet. Highlight auf dem Gelände ist das für 100 Millionen Euro neu entwickelte Fahrsicherheitszentrum für die Technische Entwicklung.
Vor einigen Jahren noch Industriebrache und schwer belasteter Boden, heute Technologiepark mit vielfältigen Möglichkeiten: Mit Einrichtungen wie dem neuen Fahrzeugsicherheitszentrum von Audi und dem grössten Standort der Softwareschmiede Carida des Volkswagen-Konzerns wurde im September der Incampus in Ingolstadt eröffnet, der gemeinsam mit der Stadt geschaffen wurde.
Grösstes Gebäude auf dem Gelände ist das neue Fahrzeugsicherheitszentrum. Es misst mit Anlaufbahnen 130 mal 260 Meter. Bei der Konzeption der Anlage wurde insbesondere darauf geachtet, Möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen bereitzuhalten. So besteht die integrierte Crasharena aus einem stützenfreien Bereich von 50 mal 50 Metern. Die sich darin kreuzenden Anlaufbahnen ermöglichen Versuchskonfigurationen wie Fahrzeug-Fahrzeug-Kollisionen. Die längste Anlaufbahn ist 250 Meter lang und erlaubt auch Versuche zu Crash-Situationen mit vorangehenden Bremseingriffen. Ein fester sowie ein mobiler, drehbarer Crashblock mit vier Anprallseiten ermöglichen einen effizienten Betrieb. So können pro Jahr noch wesentlich mehr Gesamtfahrzeugtests vorgenommen werden als in der bisher genutzten Halle auf dem Werkgelände von Audi in Ingolstadt. Zudem bietet das neue Fahrzeugsicherheitszentrum den rund 100 Mitarbeitenden vor Ort verschiedene weitere Einrichtungen für System-, Karosserie- und Bauteilprüfungen.
In Nachbarschaft zum Fahrzeugsicherheitszentrum ist ein neues Rechenzentrum von Audi entstanden. Auf einer IT-Fläche von 2400 Quadratmetern sind rund 800 Server- und Datenschränke verfügbar. Die mögliche Leistung beträgt in der ersten Ausbaustufe etwa zwei Megawatt und kann auf bis zu 4,4 Megawatt angehoben werden. Die Abwärme der Server fliesst dank eines neuartigen Konzepts in das Gesamtenergieversorgungsnetz des Incampus ein und kann andernorts auf dem Areal zum Heizen abgerufen werden. Damit wird das Rechenzentrum vom Verbraucher zum Energieerzeuger.
Ein prägendes Gebäude ist das so genannte Projekthaus: ein Komplex aus vier Baukörpern, die im Nordwesten des Geländes zu finden sind. Die insgesamt 42’000 Quadratmeter grosse Büro- und Werkstattfläche ist komplett bezogen. Dort wird an der Zukunft der Mobilität gearbeitet. (pd/ir)