«mobilcity plus»: Ist das der neue Branchenevent?
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Der Branchenevent bei der Calag in Langenthal war bis 2018 der grosse Treffpunkt der Schweizer Carrosseriebranche. Dann kam Corona und der Ersatz an der Transport-CH 2021 und 2023 kam nicht bei jedem gut an. Jetzt gibt’s einen Neustart, vorerst auf regionaler Ebene – «mobilcity plus» vom 12. bis 15. März 2025.
Text: Mario Borri
Vier Mal wurde der zweijährlich stattfindende Branchenevent als eigenständige Veranstaltung mit integrierter Schweizer Berufsmeisterschaft auf dem Gelände der Calag Carrosserie Langenthal AG durchgeführt, 2018 zum letzten Mal. 2020 dann hätte der Treffpunkt der Schweizer Carrosseriebranche in Thun über die Bühne gehen sollen, doch Corona machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.
In der Folge entschlossen sich die Organisatoren den Branchenevent unter dem Dach von Transport-CH und Aftermarket-CH in Bern neu aufzulegen. Doch über die Carrosserie-CH-Ausgaben 2021 und 2023 waren zahlreiche Aussteller aus der Carrosseriebranche nicht glücklich, aus verschiedenen Gründen.
Auch 2025 wird es eine Carrosserie-CH geben, wieder zusammen mit Transport-CH und Aftermarket-CH, vom 5. bis 8. November in der durch eine neue Festhalle aufgewerteten Bernexpo, unterstützt vom nationalen Branchenverband «Carrosserie Suisse». Eine offizielle Ausstellerliste gibt es aber noch nicht.
Von der «mobilcity plus» hingegen schon: André Koch AG, Akzo Nobel Coatings AG, Axalta, Belfa AG, Blutech AG, Carbesa, Cartec Carrosserie-Technik AG, ESA/Clearcarrep, Dräger, Gibb - Berufsschule Bern, Glas Trösch Autoglas, Glasurit, Informaticon AG, IR Technology GmbH, Mirka, MTS – Meguiar’s Schweiz, Expertenvereinigung SWS AG, Wheelnews, Xpertcenter und 3M. Diese 20 Aussteller präsentieren an einer Fachausstellung Neuheiten bei Arbeitsmethoden, Werkzeugen und Infrastrukturen.
«mobilcity plus» findet vom 12. bis 15. März 2025 in der Berner Mobilcity statt, organisiert von «Carrosserie Suisse Bern-Mittelland», «Carrosserie Suisse Academy» und ihrem Präsidenten Patrick Balmer. Wie beim ursprünglichen Branchenevent bilden Berufsmeisterschaften das Herzstück. An den Berner Regionalmeisterschaften kämpfen am Freitag (14.3) und Samstag (15.3.) rund 30 Berufschampions um die Qualifikation für die SwissSkills.
Daneben gibt es ein spannendes Rahmenprogramm: Unter dem Motto «Rendez-vous Job» haben Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Kanton Bern die Chance, faszinierende Autoberufe bei einem Orientierungslauf quer durch die Mobilcity zu entdecken. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag nach Messeschluss um 19.00 Uhr treffen sich Besucher, Aussteller und Organisatoren. Ein gemeinsames Anstossen auf die Veranstaltung soll den Tag ausklingen lassen. Die Getränke sind kostenlos.
Mehr Infos zum neuen Branchenevent gibt es auf https://www.mobilcityplus.ch/
Drei Fragen an Patrick Balmer, OK-Präsident «mobilcity plus»
Weshalb gibt es die «mobilcity plus»?
Patrick Balmer: «mobilcity plus» verfolgt mehrere Ziele: Zunächst wollen wir die Rolle des Verbandes und unseres Ausbildungszentrums stärken. Uns ist es besonders wichtig, die Schüler für unsere Berufe zu sensibilisieren und Carrossiers aus der ganzen Schweiz in Form zu bringen – dabei geht es auch darum, neue Trends zu entdecken und die Branche am Puls der Zeit zu halten. Ein weiteres Ziel ist es, den Berufsstolz unserer Teilnehmer an den Meisterschaften zu fördern, und das gelingt besonders gut durch die Anwesenheit eines grossen Publikums. Gleichzeitig möchten wir der gesamten Branche zeigen, dass wir mit innovativen Ideen gemeinsam etwas gegen den Fachkräftemangel unternehmen können. Und natürlich kommt an der «mobilcity plus» auch der Spass nicht zu kurz – mit Happy Hour, Dinner und einer Party schaffen wir eine sympathische Atmosphäre
Hat «mobilcity plus» das Potenzial der neue Branchenevent zu werden?
Ob es ein neuer Branchenevent wird oder nicht, ist für mich zweitrangig. Was die Zukunft bringt, kann niemand genau vorhersagen. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich immer versucht habe, etwas für unsere Branche zu bewegen – sei es in Langenthal, bei den World Skills, mit Schulungen, als Präsident des Gewerbeverbands in Spiez, als Unternehmer oder jetzt als Präsident des Verwaltungsrats. Hinter so einem Event steckt viel Arbeit, und es ist schwer abzuschätzen, ob sich so etwas auch in anderen Regionen umsetzen liesse. Wir werden aber ganz sicher während und nach der Messe genau hinhören, was die Bedürfnisse der Lieferanten sind. Eine Bilanz zu ziehen, wäre jetzt definitiv zu früh.
Im OK sitzen vor allem Mitglieder des regionalen Carrosserieverbandes Bern-Mittelland – in wie fern ist der nationale Verband involviert?
«Carrosserie Suisse» unterstützt uns auf verschiedene Weise. Er hilft zum Beispiel beim Marketing, bei der Organisation der Meisterschaften und stellt auch das Ausstellungsmaterial zur Verfügung. Trotz der Grösse des Events können wir einen grossen Teil der Organisation aber selber stemmen. Es ist schon toll in der Schweiz zu leben – hier ist alles möglich, wenn man eine gute Idee hat und sie engagiert umsetzt. Wir haben ein fantastisches Team, und es funktioniert hervorragend.