13.05.2025

Fiat 500: Rückkehr mit Verbrennungsmotor

Die Fans des Benzin-500 können sich freuen: Gut ein Jahr nach dem der letzte alte neue Fiat 500 mit Verbrennungsmotor produziert wurde, kündigt Fiat eine Neuauflage an – Ende 2025 soll der Fiat 500 Hybrid mit 1,3-Liter-Mildhybrid und 70 PS an den Start gehen.

Text: Giuseppe Loffredo

 

Die Trauer der Fangemeinde war gross, als Fiat ankündigte, ab dem 7. Juli 2024 keine thermische Version des 500 mehr zu bauen. Neue Bestimmungen punkto Sicherheit und Datenschutz machten ihm den Garaus. Die Kosten um die seit 2007 produzierte und mehr als drei Millionen Mal verkaufte Neuauflage des legendären Cinquecento technisch anzupassen waren zu hoch. Seither konnte man den ikonischen Stadtflitzer nur noch als Elektroversion 500e kaufen. 

 

Jetzt kehrt der Verbrennungsmotor im Fiat 500 zurück – zumindest teilweise. Im Turiner Werk Mirafiori sind die ersten Vorserienmodelle des neuen Fiat 500 Hybrid vom Band gelaufen. Ursprünglich war die Markteinführung für 2026 vorgesehen, doch angesichts eines deutlich langsamer wachsenden Elektroauto-Markts hat sich die Marke entschieden, das Hybridmodell des 500e noch Ende 2025 auf den Markt zu bringen – ein strategischer Schritt zur schnelleren Diversifizierung des Angebots.

 

Optisch orientiert sich die neue Version stark am aktuellen 500e, mit minimalen Anpassungen an der Front – die bei den Prototypen noch teilweise getarnt ist – vor allem zur Optimierung der Kühlung. Unter der Haube arbeitet kein Elektromotor, sondern der aus dem Panda bekannte 1.0-Liter-Dreizylinder Mildhybrid mit 70 PS und 92 Nm Drehmoment. Die Kraft wird über ein manuelles Sechsganggetriebe an die Vorderräder übertragen. Durch den Einsatz des manuellen Getriebes musste der untere Teil des Armaturenbretts neu gestaltet werden, um den Schalthebel zu integrieren – wie auf den ersten offiziellen Bildern zu erkennen ist.

 

Noch ist unklar, wie das neue Modell definitiv heissen wird. In einer offiziellen Mitteilung bezeichnet Fiat-CEO Olivier François das Auto als «500 Hybrid» und hebt die Bedeutung einer zugänglichen Elektrifizierung sowie der italienischen Industriepräsenz hervor. «Mit dem 500 Hybrid stärken wir die Produktion in Mirafiori und reagieren auf die Marktnachfrage, ohne den ikonischen Stil des 500e aufzugeben», so François. Dabei hatte Fiat noch vor wenigen Monaten angekündigt, das Modell «500 Torino» nennen zu wollen – eine klare Hommage an die Stadt, in der der Wagen produziert wird.

 

Zur Beruhigung von Minister Adolfo Urso, Chef des Ministeriums für Unternehmen und Made in Italy. Urso hatte im Frühjahr im Zusammenhang mit dem sogenannten «italian sounding» kritisiert, dass ein in Polen gebautes Auto nicht «Milano» heissen dürfe. Infolge der politischen Debatte musste Alfa Romeo sein neues Modell wenige Tage nach der Präsentation von «Milano» in «Junior» umbenennen. Obwohl der neue 500 tatsächlich in Italien gebaut wird, scheint man bei Fiat vorsichtig bleiben zu wollen – und tendiert womöglich zu einem neutraleren Namen «Hybrid».

 

Klar ist hingegen: Die Mildhybrid-Version ist ein zentrales Element für die Zukunft des Werks Mirafiori und für die Weiterentwicklung der Fiat-Modellpalette in den kommenden Jahren.

 

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