11. April 2023

IAA-Mobility 2023: Was wird aus der einst wichtigsten Automesse Europas?

Die IAA-Mobility soll in diesem Jahr noch weniger klassische Autoshow sein. Nachdem 2021 einige wenige Hersteller ihre neuen Modelle in der Münchner Innenstadt präsentiert haben, werden heuer alle Neuheiten unter freiem Himmel gezeigt - zumindest dem breiten Publikum. Gemäss autohaus.de treffen sich nur Fachbesucher und die Presse zu Präsentationen im Messe-Zentrum.

IAA-Mobility 2023: Was wird aus der einst wichtigsten Automesse Europas?

Jürgen Mindel, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA), welcher die IAA organisiert, wird am 5. September mit Sicherheit ganz genau die Wettervorhersage studieren. Denn von der Witterung wird der Erfolg der diesjährigen IAA-Mobility stärker abhängen als jemals zuvor in den fast 130 Jahren der wichtigsten Automesse des Kontinents.

 

Die Abhängigkeit von der Sommersonne liegt daran, dass die Veranstaltung weitgehend unter freiem Himmel stattfindet: Erstmals ist «für das breite Publikum allein die Münchner Innenstadt der Platz für die IAA», so Mindel. Nur Fachbesucher und Medien treffen sich noch zu Kongressen, Präsentationen und Spezialthemen mit Herstellern, Zulieferern und Startups der Branche in sechs Hallen des Messegeländes am Stadtrand.

 

Die neuen Endverbraucher-Produkte also gibt es ausschliesslich in der City zu sehen, und das immer gratis. Produkte, das trifft dabei mehr denn je den Kern der Sache. Denn die Messemacher werden 2023 wohl noch mehr Roller, E-Bikes oder Lastenräder rund um die zentralen Veranstaltungsflächen vom Odeonsplatz bis Königsplatz und Ludwigstrasse bis zum Siegestor zeigen. Der erste Sichtkontakt mit der IAA wird so für einen Normalbesucher meist eines dieser Angebote sein.

 

Das hat zwei Vorteile: Zum einen wird dadurch die IAA noch stärker als Messe rund um die gesamte Mobilität sichtbar – und gerade für Auto-Skeptiker im öffentlichen Raum akzeptabler. Und zum anderen liegen die Flächen für die Biker dadurch meist näher am grössten Park der Stadt, dem Englischen Garten. Dort wird es erstmals auf einer fast vier Kilometer langen Teststrecke auch die Gelegenheit für alle Besucher geben, auf Rad auch Tat folgen zu lassen. Neue Autos, vorzugsweise elektrische, dürfen die Fans allerdings auch auf den Strassen und Autobahnen rund um München wieder testen.

 

Auf den zentralen Plätzen selbst wird schliesslich trotz Diskussions- und Fahrradflächen das Auto wieder im Zentrum des Interesses stehen – auch, wenn die Messeveranstalter mehr als je zuvor um ein einigermassen umfassendes Bild kämpfen müssen. Die VDA-Mitglieder Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche, VW und Ford haben zwar ihr Erscheinen wieder zugesagt. Und aus China kommen sicher BYD, Hongqi oder Leapmotor, sehr wahrscheinlich auch Wey und Ora.

 

Aber mit Hyundai, Kia, Genesis oder Polestar haben bisherige Aussteller die Rückkehr nach München noch nicht zugesagt. Und auch die Newcomer wie Nio, Lucid, Lynk & Co oder Fisker zeigen der Messe noch die kalte Schulter. Vielleicht auch deswegen, weil diese Hersteller längst eigene Shops in der Münchner City haben, an denen die Besucher ohnehin vorbeikommen.

 

Auch wer von Ferrari, Lamborghini oder McLaren träumt, darf zu Hause bleiben. Diese Hersteller haben ihr Kommen ebenso bereits abgesagt wie Peugeot, Fiat, Citroen, Jeep, Chrysler, General Motors, Toyota, Mazda, Honda, Suzuki, Jaguar oder Land Rover; zumindest ein Wackelkandidat ist Opel. «Wir sind eben keine klassische Automesse mehr», stellt Auto-Verbandschef Mindel nüchtern fest - und steht zum neuen Konzept.

 

Vom 5. bis 10.September sollen dank des breiteren Angebots deutlich mehr als die 300’000 City-Besucher der 2021er-Premiere in die Ausstellungen kommen. Damals lockte zwar durchgängiges Hochsommer-Wetter das Publikum an. Aber in der Corona-Hochphase musste das Stand-Personal auch noch sicherstellen, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete auf die Flächen kamen. Und das natürlich mit Maske und ohne Gedränge. All diese Regelungen fallen 2023 weg, genauso wie die Zäune um die meisten Präsentationen.

 

Stattdessen soll es nun mehr Gastronomie-Angebote geben, eine grosse Bühne am Königsplatz, zahlreiche Konzerte und Öffnungszeiten teils bis 22 Uhr. Mindel und die Messemacher träumen schon von der grossen Sommerparty mitten in der Stadt. Zu der gibt es für Mobilitätsfreunde eigentlich nur drei ganz wichtige Empfehlungen. Erstens: Nicht mit dem Auto in die City kommen. Denn dort wird es noch weniger Parkraum als üblich geben und noch mehr gesperrte Strassen. Zweitens: Keinen Klebstoff mitbringen. Das könnte beim Sicherheitspersonal rund um die Stände bei einer Rucksack-Kontrolle zu unschönen Missverständnissen führen. Und drittens: Regencape einpacken. So lässt sich auch bei leichtem Spätsommer-Tröpfeln die IAA-Mobility noch geniessen. (mb)

 

www.iaa-mobility.com

 

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