15. Juli 2022

«Der Wandel treibt uns an»

Die Autobranche wandelt sich zurzeit sehr stark. Getrieben durch die Pandemie, den Krieg in Europa und politische Beschlüsse sind im Markt einige Unsicherheiten entstanden. Wie gehen die Mitglieder der UGS (Union der freien Fahrzeugteile Grossisten der Schweiz) damit um? Einschätzungen des Präsidenten der UGS, Gregor Eckert und Nicolas Meier, Geschäftsführer der Genossenschaft.

«Der Wandel treibt uns an»

Nicolas Meier (l., Geschäftsführer UGS) und Gregor Eckert (Präsident UGS) am Geschäftssitz der UGS in Solothurn

«Der Wandel treibt uns an»

AUTO&Wirtschaft: Wie gehen die UGS Händler grundsätzlich mit den erwartenden Veränderungen um?

Nicolas Meier: Die UGS Mitglieder sind innovativ und flexibel. Sie können sich schnell Marktveränderungen anpassen. Die UGS Community unterstützt sie dabei.

Gregor Eckert: Trotz oder vielleicht wegen den genannten «erwartenden» Veränderungen sind die UGS Mitglieder motiviert sich mit der Zukunft zu konfrontieren.

 

Europa will ab 2035 primär auf die Elektromobilität setzen. Alles, was «verbrennt», soll neu nicht mehr zugelassen werden und so wären dann auch die synthetischen Treibstoffe kein Thema mehr. Wie beeinflusst diese Politik ihr Geschäft?

Gregor Eckert: Wir haben hierzu eine ambivalente Einstellung und rechnen heute mit 2 Varianten, die zu Gunsten der mittelfristigen Planung bewusst polarisieren. Variante 1, die Elektromobilität setzt sich mit all ihren Vor- und Nachteilen und Nebenschauplätzen durch und Variante 2, die Verbrenner prägen auch nach 2035 wesentlich unsere Strassen.

Nicolas Meier: Der Lebenszyklus von Verbrennern könnte zunehmen. Da wir uns aber auf beide Varianten einstellen, sind wir auch sehr gut für einen Fahrzeug-Mix gewappnet. So sind wir schon heute mit unseren Lieferanten in der Lage, einen Grossteil von Ersatzteilen zu liefern, die für Fahrzeuge mit alternativen Antriebsformen benötigt werden.       

 

Sofern sich tendenziell die Variante 2 durchsetzen wird. Wie stellen Sie sich die UGS in 15 Jahren vor?

Nicolas Meier: In diesem Fall können wir natürlich aus dem Vollen schöpfen. Mit unseren Ersatzteilen, die wir im Sortiment führen, können aus gebrauchten Fahrzeugen nahezu Neuwagen produziert werden.

Gregor Eckert: Wir könnten uns auch vorstellen, dass inskünftig kostengünstige Gesamtrestaurationen ein wichtiges Thema werden könnten, wie z.B. in der Armee, wo Kampfwertsteigerungen auch bei Fahrzeugen angewendet werden. Durch Kampfwertsteigerungen können militärische Fahrzeuge auch noch weit über ihren ursprünglich geplanten Lebenszyklus hinaus genutzt werden. Ein Fahrzeug zu reparieren sollte so eigentlich effizienter und nachhaltiger sein, als ein neues zu produzieren – unabhängig der Antriebsformen.

 

Wie könnte man mit Variante 1 umgehen?

Gregor Eckert: Wie Nicolas Meier erwähnt hat, haben wir mit unseren Lieferanten die Hersteller eruiert, die Ersatzteile z.B. auch für Elektrofahrzeuge produzieren und bereits in der Erstausrüstung tätig sind. Weiter ist die UGS international vernetzt und kann mit ihrer Community beste Voraussetzungen für die Zukunft schaffen. Der Wandel treibt uns eher an, neue Märkte zu erschliessen und macht uns keine Angst.

Nicolas Meier: Es zeigt sich wiederum, dass die UGS Mitglieder die richtigen Partner für Garagenbetriebe sind. Die Kunden der UGS Mitglieder profitieren von der auch schon genannten Flexibilität, Vernetzung und schneller Reaktionsfähigkeit der regionalen freien Fahrzeugteile Grossisten. Gemeinsam mit unseren Kunden beschreiten wir den Weg in die Zukunft. Unser Ziel ist es, dass die Vielfalt an Garagen bestehen bleibt und alle eine wesentliche Rolle auch in der zukünftigen, individuellen Mobilität übernehmen werden. (pd/ds)

Über die UGS „Union der freien Fahrzeugteile Grossisten der Schweiz“
Führende unabhängige Fahrzeugteile-Spezialisten haben sich zusammengetan mit dem Ziel, ihre Kräfte für eine gemeinsame profitable Zusammenarbeit zu bündeln. Die UGS-Mitglieder verteilen sich auf die gesamte Schweiz. Sie sind regional stark verankert, kennen den lokalen Markt bestens und können so optimal auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden vor Ort eingehen.
Die UGS ist Mitglied des CAR (Centraler Autoteile Ring). CAR ist eine Einkaufskooperation von über 76 Autoersatzteilehändlern an mehr als 266 Standorten in 6 Europäischen Ländern.
Die UGS ist auf eine Art „Milizform“ organisiert. Alle Mitarbeiter (z.B. Vorstand oder Arbeitsgruppen) der UGS engagieren sich nebenamtlich an der Vereinigung. Sie sind primär bei UGS-Mitgliedern tätig.

www.ugs-swiss.ch

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