08.02.2010

«Hier gibts keinen Verkaufsdruck»

Das Werkstattkonzept «AD Garage» ist seit 15 Jahren in der Schweiz tätig. Wir haben mit der Garage Lienert in Einsiedeln einen Betrieb besucht, der sowohl Marken­vertretung als auch AD Garage ist. Im Interview erklärt Marco Lienert, weshalb er sich für diesen Weg entschieden hat.

«Hier gibts keinen Verkaufsdruck»

«Mit den AD-Leuten kann man reden, und dann wird eine Lösung gefunden, die für beide Seiten stimmt.» Marco Lienert

 

MIT MARCO LIENERT SPRACH STEFAN GFELLER

 

AUTO&Wirtschaft: Herr Lienert, Ihr Betrieb ist seit rund anderthalb Jahren neben der offiziellen Renault-Vertretung auch AD Garage. Was waren Ihre Beweggründe für diesen Schritt?

 

Marco Lienert: Wir hatten früher mit Renault und Mercedes-Benz zwei Marken, konnten aber leider den Vertrag mit Mercedes nicht mehr verlängern, da sehr hohe Anforderungen an uns gestellt wurden. Wir mussten also nach einer Alternative suchen, wie wir diese Kunden auch weiterhin betreuen können. Da wir die Entwicklung bei AD seit jeher verfolgt und das ein interessantes Konzept gefunden haben, fiel es uns leicht, uns schliesslich für AD als Partner zu entschieden.

 

Ihr «AD-Kundenstamm» besteht nun also vorwiegend aus den Mercedes-Fahrern,
die vorher zu Ihnen als Markenvertretung kamen?

 

Nein, wir warten und reparieren Autos der unterschiedlichsten Marken. Zwar haben wir schon immer auch Fremdmarken gewartet. Dies ist aber nun mit der AD-Beschriftung nach aussen auch eindeutig signalisiert. Es ist erstaunlich, wie viele Leute nun vorbeikommen, die vorher nie da waren, die offenbar einfach nicht wussten, dass wir auch Fremdmarken betreuen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Beschriftung eine solch starke Auswirkung hat. Wir haben aber auch gerade durch das AD-Konzept neue Renault-Neuwagenkunden gewonnen. In den letzten zwei Jahren konnten wir sehr viele Fremdmarken eintauschen und Renault-Neuwagen verkaufen. Aus meiner Sicht profitiert auch die Markenvertretung, in unserem Fall Renault, vom AD-Konzept.

 

Welche weitere Unterstützung von AD schätzen Sie besonders?

 

Ich finde den gemeinsamen Werbeauftritt sehr gut. Und der Aufwand dazu hält sich auch kostenmässig im Rahmen, so dass wir die Kosten auch als Kleinbetrieb mit fünf Mitarbeitern gut abschätzen können. Die Werbung empfinde ich aber auch als sehr effizient, wie beispielsweise die Zuckersäckchen mit AD-Logo. Starke Unterstützung, gerade im technischen Bereich, erhalten wir auch von der Technomag, zu der AD ja gehört. Über den so genannten Workshop lassen sich alle technischen Informationen und Reparaturanleitungen für das jeweilige Fahrzeug online abrufen. Dadurch können wir auch an Fremdmarken einen Service genau so ausführen, wie es vorgegeben ist.

 

Dann sind Sie also in vielen Punkten wie eine Markengarage für Fremdmarken ausgerüstet?

 

Genau, für die meisten Fahrzeuge – mit Ausnahme einiger weniger Exoten – kann man das durchaus sagen.

 

Die Teilelieferung erfolgt ja über Technomag auch problemlos…

 

… ja, Technomag liefert viermal am Tag. Gerade bei Fremdmarken, wo man nicht alles an Lager nehmen kann, ist dies sehr nützlich.

 

Und wie sieht es mit den Vorgaben und Erwartungen von Seiten AD aus?

 

Es ist für uns wichtig, dass von AD im Gegensatz zu einer Marke kein Verkaufsdruck da ist. Das war mit ein Grund, weshalb wir uns nicht mehr für eine zweite Marke, sondern für das Werkstattkonzept entschieden haben. Wir haben auch erfahren, dass man mit den AD-Leuten reden kann, und dann wird immer eine Lösung gefunden, die für beide Seiten stimmt.

 

Haben Sie unterschiedliche Stundenansätze für Renault- und AD-Kunden?

 

Nein, bei uns wird jeder Kunde gleich behandelt, er erhält die gleich gute Leistung zum gleichen Preis, egal ob er Renault oder eine Fremdmarke fährt.

 

Worauf sollte ein Garagist achten, der sich für AD – als einzigen Partner oder in
Verbindung mit einer Markenvertretung – interessiert?

 

Ein Grundvoraussetzung ist sicher, dass die Mitarbeiter auch mitziehen und bereit dazu sind, vermehrt Fremdmarken zu reparieren. Wenn jemand lange Zeit auf einer Marke arbeitet, spezialisiert ist und alle Schulungen besucht hat, macht es ihm vielleicht nicht unbedingt Spass, Fremdmarken zu reparieren. Es braucht also schon eine gewisse Flexibilität von Seiten der Mitarbeiter; diese war und ist bei uns zum Glück vorhanden.

www.lienert.autoweb.ch

www.ad-garage.ch

 

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