30.08.2021

Vollhybride in Europa auf dem Vormarsch

Der europäische Automobilmarkt befindet sich mitten im Wandel hin zur E-Mobilität. Im Zuge dessen konzentriert sich die mediale Aufmerksamkeit oft auf reine Elektrofahrzeuge, sogenannte BEVs oder Steckerfahrzeuge, PHEV’s genannt. Der Erfolg von Vollhybridfahrzeugen und ihr Beitrag zur CO2 Reduzierung wird gerne ausser Acht gelassen, wie die neuste Studie von Dataforce zeigt.

Vollhybride werden immer beliebter: Während der europäische Automarkt von Januar bis Juli 2021  um 19,0 % gegenüber dem Tiefpunkt im Jahr 2020 wuchs, stiegen die Zulassungen von Vollhybriden (ohne PHEVs und Mildhybride) um 65,6 % an.

 

In Italien, Frankreich und Polen haben sich die Hybridzulassungen verdoppelt. Auch in Estland, Litauen, Rumänien und Griechenland war dieser Kraftstofftyp recht erfolgreich. In einigen Ländern war der Boom dagegen etwas gedämpfter. Norwegen, Dänemark, die Niederlande und Deutschland setzen verstärkt auf PHEVs und BEVs und lassen weniger Raum für Autos ohne elektrische Autonomie.

 

Bei den beliebtesten Vollhybridmodellen hat Toyota seine dominante Stellung beibehalten: Die japanische Marke stellt alle fünf meistverkauften Modelle in Europa. Inzwischen sind auch Renault, Hyundai und Kia auf dem Vormarsch. Zusammen mit dem Toyota Yaris sind sie die Hauptträger des Wachstums.

 

Die grösste Wachstumsrate bei den Vollhybriden ist im Rent-A-CAR-Kanal (RAC) zu verzeichnen. Die Zulassungen haben sich im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt. Vermietungsunternehmen sind in der Regel zurückhaltender gegenüber alternativen Antrieben. Sie können die Mietpreise nicht entsprechend dem höheren Anschaffungspreis erhöhen, während ihre Kunden mehr verlangen, als die öffentlichen Ladestationen derzeit bieten. Hybridautos sind jedoch eine bequeme Möglichkeit, die CO2-Emissionen zu reduzieren, ohne dass es Nachteile gibt.

 

Vollhybridmotoren können im Vergleich zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen Treibhausgase einsparen. Mit einer durchschnittlichen Emission von 113 g/km liegen sie unter dem EU-Flottenemissionsziel von 116 g/km WLTP CO2 im Jahr 2021 (umgerechnet von 95 g/km NECD). Interessanterweise war dies nicht immer der Fall. Die Zeitleiste zeigt, dass die durchschnittlichen CO2-Emissionen des Hybrid bis Ende 2020 über 120 g/km lagen, im Januar 2021 aber unter 115 g/km fielen.

 

Für Toyota zahlt sich die Strategie aus. Da Hybridfahrzeuge mehr als die Hälfte der Neuzulassungen der Marke in Europa ausmachen, liegen die CO2-Emissionen weit unter dem europäischen Durchschnitt. (rk/pd)

 

www.dataforce.de

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