10. August 2021

Achtung Sensoren: Worauf man beim Lackieren von Stossfängern achten muss

Reparaturen von Stossfängern fallen in Carrosserien oft an. Eine Routinearbeit sind sie dennoch nicht – im Gegenteil: Vor allem bei neueren Fahrzeugen sind an den Stossfängern die Sensoren der Fahrerassistenzsysteme untergebracht. Und die reagieren empfindlich, wenn sie mit Lack in Kontakt kommen.

Achtung Sensoren: Worauf man beim Lackieren von Stossfängern achten muss

«Lackreparaturen können Signale von Sensoren stören, wenn nicht sorgfältig gearbeitet wird», so Volker Wistorf, Leiter Anwendungstechnik der André Koch AG.

Noch vor wenigen Jahren war der kniffligste Teil bei der Lackierung eines neuen oder zu reparierenden Stossfängers die Ermittlung der jeweiligen Kunststoffart und die Wahl des richtigen Lackaufbaus. Denn Kunststoffe, aus denen inzwischen die meisten Autostossfänger bestehen, müssen sorgfältig und akribisch vorbearbeitet und beschichtet werden. Mittlerweile sind solche Arbeiten noch anspruchsvoller geworden. Der Grund: Bei vielen Autos sind auf oder hinter dem Stossfänger Sensoren von Fahrerassistenzsystemen montiert. Bei einem Ausbau müssen daher zunächst zahlreiche Verbindungen zur Bordelektronik getrennt werden. Und auch beim Lackieren selbst gibt es Besonderheiten zu beachten. «Lackreparaturen können Signale von Sensoren stören, wenn nicht sorgfältig gearbeitet wird», so Volker Wistorf, Leiter Anwendungstechnik der André Koch AG. Und das hat je nach betroffenem Assistenzsystem Folgen für die Fahrsicherheit.

Bei modernen Assistenzsystemen kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz. Ultraschallsensoren senden und empfangen akustische Signale über eine Membran. Diese Sensoren sind in der Regel von aussen gut sichtbar, dennoch muss man bei einer Nachlackierung aufpassen. Denn die Dicke der Membran kann durch Beschichten bzw. Anschleifen im Zuge einer Reparatur verändert werden. Die Membran kann auch durch eine sogenannte «Schallbrücke» mit dem Gehäuse verspannt werden. Beides ist unerwünscht, denn dadurch verändert sich das Schwingungsverhalten der Membran. Radarsensoren hingegen sind oft nicht auf, sondern hinter dem Stossfänger angebracht. Sie arbeiten, genau wie Licht, mit elektromagnetischen Wellen. Sie durchdringen den Kunststoff, können jedoch durch Kratzer im Lack oder auch durch eine zu dicke Reparaturlackierung abgelenkt oder gedämpft werden – auch diese Effekte sind unerwünscht.

Lackierer sollten daher vor dem Ausbau des Stossfängers zunächst in der Ausstattungsliste des Fahrzeugs prüfen, welche Assistenzsysteme und Sensoren wo am Fahrzeug eingebaut sind. Unverzichtbar ist ein Blick in die Reparaturrichtlinien des jeweiligen Autoherstellers. Denn hier stehen präzise Angaben, welche Lackarbeiten mit welchem Abstand um die Sensoren vorgenommen werden dürfen und welche nicht. Man sollte sich genau an diese Vorgaben halten. Andernfalls riskiert man, dass die Werkstatt bei einer eventuellen Sensorfehlfunktion haftbar gemacht wird. (pd/mb)

www.andrekoch.ch

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