26. März 2020

Corona-Interview mit Andreas Burgener: «Es klemmt auf der ganzen Linie»

Das Allerwichtigste in der Corona-Krise ist, gesund zu bleiben. Unternehmer müssen aber auch schauen, dass sie ihren Betrieb aufrecht erhalten können. AUTO&Wirtschaft möchte die Schweizer Autobranche unterstützen. In einer Interview-Serie berichten wir, wie es den Garagisten und den Zulieferern geht und wie sie es schaffen wollen, die Krise zu überstehen. Vielleicht hat der eine oder andere eine kreative Idee, welche der gesamten Branche helfen kann. Corona-Interview mit Andreas Burgener, Direktor von auto-schweiz, der Vereinigung der Automobilimporteure.

Corona-Interview mit Andreas Burgener: «Es klemmt auf der ganzen Linie»

Interview: Mario Borri

 

AUTO&Wirtschaft: Wie geht es Ihnen in der aktuellen Situation?

Andreas Burgener: Gesundheitlich geht es mir und meinen Kolleginnen und Kollegen bei auto-schweiz gut. Wir treffen uns am Montag jeweils kurz zur Wochen-Besprechung und jeder erledigt an einem Tag die Post. Ansonsten sind wir im Homeoffice. Was die Corona-Krise für Auswirkungen auf die Schweizer Autobranche hat, macht mir aber schon zu schaffen.

 

Wie kann auto-schweiz seine Mitglieder unterstützen?

Präsident François Launaz und ich werden mit vielen Problemen konfrontiert und dafür suchen wir Lösungen. So haben wir als die Showrooms geschlossen wurden beim Seco (Staatssekretariat für Wirtschaft, Anm. der Redaktion) angefragt, wie denn nun die bestellten und zum Teil dringend gebrauchten Fahrzeuge ausgeliefert werden sollen. Die Antwort kam rasch und wir konnten unsere Mitglieder entwarnen, denn gemäss Seco können die Autos weiterhin ausgeliefert werden, unter Einhaltung der Gesundheitsmassnahmen des Bundes. Ausserdem haben wir dem Bundesrat einen Brief geschrieben, in dem wir auf die Problematik der CO2-Sanktionen für 2020 hinweisen, welche sich die durch die Corona-Krise schon stark angeschlagenen Branche nicht leisten kann. Hier muss gemeinsam eine Lösung gesucht werden. Die Antwort darauf wird allerdings länger brauchen, ich verstehe aber, wenn das nicht zuoberst auf der Pendenzenliste des Bundes steht.

 

Was ist in der Corona-Krise die grösste Herausforderung für die Schweizer Autoimporteure?

Das wichtigste ist sicher, dass sie gesund bleiben. Dann ist es das Fehlen der Produkte, der Autos. Denn viele Hersteller haben ihre Werke vorübergehend geschlossen, so werden keine Autos produziert und es klemmt auf der ganzen Linie. Wir erwarten deshalb massive Einbrüche bei den Verkaufszahlen, zumal jetzt niemand an die Anschaffung eines neuen Autos denkt.

 

Die Schliessung der Showrooms ist für einige Händler verheerend…

…Ja, definitiv. Nur die grösseren können es sich leisten, neue Geschäftsmodelle wie den Onlinehandel oder Hauslieferungen einzuführen. Denn nur so kann der Autohandel im Moment aufrecht erhalten werden. Ich befürchte aber, dass die Autokäufer auf den Geschmack kommen könnten und das digitale Kaufverhalten nach der Corona-Krise bleiben wird. Der Virus wird die Etablierung der Industrie 4.0 und damit der Digitalisierung massiv beschleunigen.

 

Erwarten Sie nach dem Ende der Krise einen Run auf Autos?

Nein, leider nicht. Die Privatkunden werden sehr zurückhaltend bleiben. Sie haben gerade eine Krise durchlebt und der Autokauf wird für sie nicht das wichtigste sein. Vorher gehen sie mit ihren Liebsten Pizza essen oder fahren in die Ferien.

 

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