Schulanfang: Achtung, Kinder überraschen auf der Strasse
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Jedes Jahr verunfallen in der Schweiz im Strassenverkehr 950 Kinder im Alter bis 14 Jahre – zu Fuss, mit dem Trottinett oder auf dem Velo. Beginnt wieder die Schulzeit, sind Kinder vermehrt unterwegs. Die BFU lanciert deshalb eine Schulwegkampagne – unterstützt durch den Fonds für Verkehrssicherheit und die Polizei.
Für Kinder ist der Schulweg ein ganz besonderes Erlebnis. Sie spielen, toben herum und erzählen sich die neuesten Geschichten. Dass dabei entlang der Strasse Gefahren lauern, geht dabei schnell vergessen. Pro Jahr gibt es im Schweizer Strassenverkehr total 950 Unfälle mit Kindern – zu Fuss, mit dem Velo oder dem Trottinett. Dabei werden 180 Kinder schwer verletzt; durchschnittlich 7 Kinder verlieren ihr Leben. 40 Prozent dieser Unfälle passieren auf dem Schulweg. Im Alter zwischen 4 und 9 Jahren verunfallen Kinder vor allem beim Queren der Strasse – auf dem Fussgängerstreifen oder daneben. In drei Vierteln der Fälle wird das Kind von einem Auto erfasst.
Zum Schulstart lanciert die BFU eine neue, auf drei Jahre ausgelegte Sicherheitskampagne, welche die Gefahren im Strassenverkehr auf und neben dem Schulweg thematisiert: Fahrzeuglenkende werden darauf aufmerksam gemacht, dass sich Kinder auf dem Trottoir oder auf der Strasse oft überraschend verhalten und sich so in Gefahr bringen. Sie tun dies nicht aus Absicht oder wegen schlechter Erziehung – sondern weil sie eben Kinder sind. So haben sie zum Beispiel aufgrund ihrer Körpergrösse ein eingeschränktes Blickfeld und können über Hindernisse nicht hinwegblicken. Je nach Alter ist ihr Gefahrenbewusstsein noch wenig entwickelt. Für Kinder unter 10 Jahren ist es auch eine grosse Herausforderung, zu beurteilen, wie schnell ein Auto auf der Strasse unterwegs ist. Fahrzeuglenkende müssen daher doppelt aufpassen: für sich selbst und für das Kind.
Nebst Plakaten, Online-Bannern und Hinweisen auf Tankstellen-Bildschirmen bietet die Kampagne auch 360°-Virtual-Reality-Videos. Mit einer Spezialbrille oder mit einer Cardboard-Brille, kombiniert mit dem eigenen Smartphone, werden die Filme zu einem eindrücklichen Erlebnis: der Strassenverkehr aus der Optik eines Kindes. Die BFU setzt die Kampagne mit Unterstützung der Polizei um. Finanziert wird sie durch den Fonds für Verkehrssicherheit.
Die Aktionen richten sich auch an die Kinder selbst: Erstklässlerinnen und Erstklässler können ihre erwachsenen Verwandten und Bekannten mit einer Postkarte überraschen und sie gleichzeitig über das oft überraschende Verhalten von Kindern im Strassenverkehr informieren. Die Botschaft: «Ich kann im Strassenverkehr vieles noch nicht so gut. Bitte achte auf mich und meine Freunde. » Weiter gibt es Bastelbögen, Aufkleber, die Info-Website doppelt-aufpassen.ch und vieles mehr.
Zum Start der Kampagne haben uns Mädchen und Jungen in ihren Worten erklärt, was sie auf dem Schulweg alles sehen und erleben – ihre Antworten sind erhellend und hier zu sehen.
Fünf Gründe, warum Kinder überraschen
- Kinder sind verspielt und lassen sich schnell ablenken.
- Kinder können Distanzen und Geschwindigkeiten noch nicht zuverlässig einschätzen.
- Kinder sind noch klein und haben ein eingeschränktes Blickfeld.
- Kinder können Gefahren noch nicht rechtzeitig erfassen.
- Kinder können Geräusche noch schwer lokalisieren und einordnen.
Fünf Tipps an Fahrzeuglenkerinnen und -lenker, damit der Schulweg sicherer wird
- Rechnen Sie bei Kindern mit allem.
- Verlangsamen Sie Ihr Tempo.
- Seien Sie bremsbereit.
- Halten Sie am Fussgängerstreifen ganz an.
- Passen Sie rund um Schulen doppelt auf.
Weitere Informationen auf doppelt-aufpassen.ch