CO2: Sündenbock oder Ursache des Klimawandels?
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Die 7. A&W Mobilitätstagung in der Umwelt Arena in Spreitenbach befasste sich mit einem Thema, das aktueller nicht sein könnte: CO2. Rund 100 Teilnehmer bekamen höchst spannende Referate zu hören, welche die Wirkungsweise dieses natürlichen Gases auf die Umwelt und die Konsequenzen auf die Mobilität beleuchteten.
Die 7. A&W Mobilitätstagung hatte sich das Thema CO2-Grenzwerte zum Inhalt gemacht. In der gegenwärtigen Klimadebatte bot sie damit eine Plattform für hitzige Themen, zumal die Mobilität im Fadenkreuz bei den Schuldzuweisungen steht.
Simon Joss, Leiter Tankstellengeschäft Migrol AG, meinte lakonisch: «Wir haben das Jahr der Greta. Sie wird regelrecht instrumentalisiert, um neuen Gesetzen zum Durchbruch zu verhelfen, Gutachten werden fast am Fliessband erstellt, und es entstehen neue Märkte.» Er wolle die Klimaveränderung nicht wegzuleugnen, und «wir müssen uns anpassen. Die CO2-Grenzwerte beschäftigen die Branche sehr intensiv.»
Dr. Markus O. Häring, Vize-Präsident Carnot-Cournot-Netzwerk, setzte mit seinem Referat einen Startschuss, der im gegenwärtigen Gesprächsklima durchaus als Provokation verstanden werden kann: «Sündenbock CO2, Plädoyer für ein lebenswichtiges Gas». Die CO2-Diskussion werde zu emotional geführt und sei politisch geprägt. Er wolle das Problem zwar nicht verharmlosen, wolle es aber so versachlichen, wie es einer seriösen wissenschaftlichen Arbeit zugrunde liegen müsste. Seine Ausführungen liessen aufhorchen und rückten so vieles, das zur Zeit als Horrorszenario die Runde macht, in ein anderes Licht.
Samuel Schneider, Manager Sustainable Products, AMAG Import AG, hatte seine Ausführungen unter den Titel «Die Fahrzeugflotte im Jahr 2025 und der Weg dorthin» gestellt. Die Frage der Antriebstechnologie sei so spannend wie seit 130 Jahren nicht mehr, führte er aus. Die Mobilität bewege sich von fossil zu postfossil, von analog zu vernetzt und autonom, vom alleinigen Eigentum zum Leihartikel. Er gab sich überzeugt, dass die Elektromobilität zu einem Siegeszug angesetzt habe, der nicht mehr aufzuhalten sei.
Massimo Redigolo, Head of Sales autoSense AG, verlieh seiner Einschätzung Ausdruck, dass die technischen Möglichkeiten auf der Motorenseite irgendwann ausgereizt seien. Viel Potenzial sieht er aber in der Konnektivität und der sich daraus ergebenden Möglichkeiten, Fahrzeug- und Fahrerdaten auszuwerten. Die Digitalisierung sei ein Schlüsselfaktor, wenn es darum gehe, die Mobilität effizienter und optimaler zu gestalten. Anhand eines konkreten Beispiels zeigte er auf, welch Sparpotenzial schon mit den heutigen Instrumenten möglich ist.
Ein ausführlicher Bericht zu dieser überaus spannenden Veranstaltung folgt in der nächsten Ausgabe von AUTO&Wirtschaft. (eka)
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https://auto-wirtschaft.ch/gallery-view/281-7-a-w-mobilitatstagung