Nie wieder Eis kratzen!
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Standheizungen tauen im Winter die Scheiben ab und wärmen Innenraum sowie Motor vor – und dies alles zeitgesteuert oder über eine Fernbedienung. Für Autofahrer mit Aussenparkplatz Grund genug, die Anschaffung eines solchen Geräts in Betracht zu ziehen. Und für Garagisten eine Möglichkeit, Zusatzgeschäfte zu generieren.
Fernbedient oder zeitgesteuert abgetaute Scheiben bereits vor Fahrtbeginn: Mit einer Standheizungen gehört Eis kratzen der Vergangenheit an.
VON STEFAN GFELLER
Die Schweiz hat auf dem Gebiet der PW-Standheizungen beispielsweise im Vergleich mit Deutschland noch erhebliches Potenzial. Dass hierzulande erst wenige Fahrzeuge damit ausgerüstet sind, mag einerseits an der grossen Garagen-/Einstellhallendichte liegen. Andererseits müssen Standheizungen aktiv verkauft werden, viele potenzielle Kunden wissen gar nicht, dass solche Geräte existieren und für das eigene Fahrzeug nachgerüstet werden können.
Zuheizer aufrüsten
Für Garagen, die auf der Suche nach Zusatzgeschäften und einer besseren Werkstattauslastung sind, bieten sich Verkauf und unter Umständen auch der Einbau von Standheizungen also an. Ganz besonders interessant dürfte dabei die Aufrüstung von Zuheizaggregaten sein: Moderne Dieselmotoren haben einen guten Wirkungsgrad und geben relativ wenig Wärme ab. Für die Beheizung des Fahrzeuginnenraumes bedeutet dies, dass die erforderlichen Kühlwassertemperaturen erst nach einer sehr langen Fahrstrecke erreicht würden. Aus diesem Grund verfügen zahlreiche moderne Dieselmodelle über so genannte Zuheizer, die nichts anderes als die abgespeckte Variante einer treibstoffbetriebenen Standheizung sind. Mit einem relativ geringen Kosten- und Arbeitsaufwand lassen sich die Zuheizer zur vollwertigen Standheizung aufrüsten.
Vollwertig heisst, dass nach der Aufrüstung sämtliche Optionen zur Verfügung stehen, mit denen auch die «normalen» Standheizungen erhältlich sind. So lässt sich eine moderne Standheizung beispielsweise über eine Vorwahluhr oder eine Funkfernbedienung steuern. Auf Wunsch ist auch die Bedienung über ein (Mobil-) Telefon möglich.
Aktiv informieren und verkaufen
Viele Autofahrer sind sich nicht bewusst, dass eine Standheizung relativ einfach nachgerüstet und bei einem Fahrzeugwechsel in vielen Fällen problemlos in das neue Auto eingebaut werden kann. Aber auch die Besitzer von Dieselfahrzeugen mit Zuheizer sind nicht über die Aufrüstmöglichkeiten informiert. Hier liegt der Ball beim Garagisten, der seine Kunden von den Vorteilen einer Standheizung überzeugen kann. Wer beispielsweise seine Ersatzwagen damit ausrüstet und dem Kunden die Bedienung erklärt, kann davon ausgehen, dass die Wirkung nicht verfehlt wird, wenn der Kunde zum ersten Mal im Winter in ein vorgeheiztes Fahrzeug mit abgetauten Scheiben einsteigen kann.
Die richtigen Partner
Garagisten, welche für den Einbau einer Standheizung angefragt werden, verzichten meistens auf das lukrative Nebengeschäft, denn der Einbau einer Standheizung erfordert bestimmte spezifische Kenntnisse und entsprechend geschulte Mitarbeiter. Doch die Garage lässt sich dadurch womöglich einen potenziellen Stammkunden und damit regelmässige Aufträge entgehen.
Wer sich nun nicht selbst zum Standheizungsexperten schulen und gegebenenfalls auch zertifizieren lassen will, kann mit einem Service- beziehungsweise Kompetenzzentrum in seiner Region zusammenarbeiten. Die beiden grossen Standheizungshersteller Eberspächer (in der Schweiz durch die Technomag vertreten) und Webasto sind in der ganzen Schweiz mit einem Netz solcher Partner präsent.
Der Garagist hat also die Möglichkeit, an einem zukunftsträchtigen Zusatzgeschäft teilzuhaben, ohne teures Know-how einkaufen zu müssen. Es genügt, beim Kunden das Interesse für eine Standheizung zu wecken, die Heizung zu verkaufen und das Fahrzeug in die Hände eines Kompetenzzentrums zu übergeben, wo die Installation vorgenommen wird. Die Garage stärkt damit ihr Image, bietet ihrem Kunden einen Rundum-Service an und hat auch gleich etwas für die Kundenbindung getan – und zusätzlichen Umsatz generiert.
www.eberspaecher-standheizung.com
www.car-fashion.ch
(Kompetenzzenter finden sich unter «Partner»)
www.webasto-standheizung.ch
(Kompetenzzenter finden sich unter «Händleranfrage»)
FUNKTIONSWEISE DER STANDHEIZUNG
In Personenwagen mit Benzin- oder Dieselmotoren werden vorwiegend Wasserheizungen eingesetzt. Die Standheizung bezieht dabei über eine Dosierpumpe Treibstoff aus dem Tank des Fahrzeuges. Im Brenner wird der zerstäubte Treibstoff verbrannt, und mit der dabei entstehenden Wärme das Wasser im Kühlkreislauf des Autos erwärmt. Der grosse Vorteil von Wasserheizungen gegenüber Luftheizungen ist, dass über den Kühlkreislauf nicht nur die Fahrgastzelle, sondern auch der Motor vorgewärmt wird. Dadurch wird das Triebwerk beim «Kaltstart» (der eben keiner mehr ist) geschont und der Verschleiss wird verringert. Zudem entfällt der Treibstoff-Mehrverbrauch während der Warmlaufphase. Dies wiederum vermag den Verbrauch der Standheizung zu kompensieren. (sag)