03. Juni 2016

A&W Wirtschaftstagung 2016: Die Zukunft des Wirtschaftsstandort Schweiz

Am 2. Juni 2016 lud der A&W Verlag zusammen mit der Migrol, Autoricardo und Car4you, Autofaszination und Cargarantie zum 9. Mal zur A&W Wirtschaftstagung. Spannende Referate hochkarätiger Experten und eine Podiumsdiskussion beleuchteten verschiedene Perspektiven des Wirtschaftsstandort Schweiz für die Automobilbranche.

A&W Wirtschaftstagung 2016: Die Zukunft des Wirtschaftsstandort Schweiz

von Isabelle Riederer

 

«Die Schweiz als Wirtschaftsstandort ist eine Insel in Europa, die Konkurrenz aus dem Ausland und der Margendruck treffen vor allem den Einzelhandel und damit auch die Schweizer Automobilbranche und das Garagengewerbe. Deshalb ist es wichtig, diese Probleme anzugehen und die nächste Generation darauf vorzubereiten». Mit diesen Worten eröffnete Lukas Hasselberg, Chefredaktor A&W Verlag die 9. A&W Wirtschaftstagung in der Umwelt Arena Spreitenbach.

 

Die Eurokrise hat die Schweizer Automobilbranche kräftig durchgeschüttelt und ihre Spuren hinterlassen. Die veränderten Marktbedienungen, die erhöhte Transparenz und der verstärkte Wettbewerb mit dem europäischen Ausland verlangen von Schweizer Unternehmen neue Wege zu gehen. Zukünftige Herausforderungen wie Preiskampf, Generationenwechsel und Fachkräftemangel müssen angegangen werden, da waren sich sowohl Referenten wie auch die rund 80 Teilnehmer einig.

 

Dass der Wirtschaftsstandort Schweiz auch andere Knacknüsse bereithält, zeigte Benno Zehnder von der ZSP Consulting AG und Verwaltungsrat der Verenahof AG. Der Initiant für das neue Bäderquartier in Baden erzählte eindrücklich über seinen Kampf mit den Behörden und der Bürokratie seit bald zehn Jahren. In seinem Referat «Von der Brache zum Vorzeigeobjekt» sprach er über die unzähligen Hürden, die genommen werden mussten und wie ermüdend und deprimierend manche Tage waren. Sein Fazit: «Die Hürden der Bürokratie, mit denen man als Privatunternehmer zu kämpfen hat, kommen von Beamten, die teilweise von der Privatwirtschaft wenig Ahnung haben. Das kostet Zeit und viel Geld.» Dass manch ein Unternehmer dabei die Segel streicht ist klar, dennoch darf man nicht aufgeben. «Ich freue mich aber, dass wir nun vor wenigen Wochen die Baubewilligung unter Auflagen erhalten haben.» 2017 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.

 

In die Zukunft blickte auch Lea Waibel, Senior Projektleiterin Marktforschung Tamedia, mit der aktuellen Auto-Studie 2016 des Tages-Anzeigers. In einer repräsentativen Studie wurde das Autokaufverhalten von Kunden analysiert - von der Auto-Auswahl, über die Nutzungsdauer, das zukünftige Auto, die Markentreue, die Antriebsauswahl, die Informationsbeschaffung und die Serviceleistungen von Garagen und Werkstätten. Die Resultate der Analyse: Benzin bleibt der wichtigste Antrieb auch in Zukunft, Servicequalität und Vertrauen zum Garagisten und der Werkstatt zählen zu den wichtigsten Kriterien beim Autokauf, sowie eine Probefahrt. Weitere Erkenntnisse: Kunden kaufen ihr Auto nach wie vor lieber in Garagen mit Markenvertretung. «Eine immer wichtigere Rolle spielt auch das Internet, viele Kunden informieren sich online, bevorzugen aber weiterhin den Kontakt zum Garagisten, er ist die Vertrauensperson schlechthin. Deshalb ist es wichtig im Internet als Händler, Garagist oder Marke präsent zu sein», sagt Lea Waibel.

 

Thierry Burkart, FDP-Nationalrat, Rechtsanwalt und Vize-Präsident nahm in seinem Referat die Schweizerische Verkehrspolitik unter die Lupe mit dem Fokus der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. «Die Schweiz ist ein Stauland und die aktuelle Situation auf den Schweizer Strassen ist schwierig», so Burkart und erntet schon zu Beginn seines Auftritts Zustimmung vom Publikum. Seine klare Aussage: Der Ausbau des Schweizer Nationalstrassennetzes ist wichtig um nicht nur das der Mobilitätszunahme Herr zu werden, sondern auch um die Wirtschaft weiter zu fördern. «Mobilität verursacht Wirtschaftswachstum, ohne Mobilität kein Wohlstand», sagt Burkart.

 

Wie viel Zeit und Geld Stau verursacht, weiss auch Janina Martig, Unternehmerin CEO JML Janina Martig Logistics. In der anschliessenden Podiumsdiskussion geführt von Lukas Hasselberg mit Unternehmer Ronnie Kessel, Unternehmerin Sandra Stella-Triebl, Hans Koller, Generalsekretär strasseschweiz - Verband des Strassenverkehrs FRS, und Unternehmer/ Inhaber von Autofaszination Adrian Schnell, erklärt Martig, dass die Schweiz als Wirtschaftsstandort zwar viele Vorteile hat, aber gerade in der Logistik versursacht Stau hohe Kosten. «Schweizer Qualität geniesst einen hohen Stellenwert und darauf sollte man auch in Zukunft setzen», sagt Martig. Der gleichen Überzeugung ist auch Sandra Stella-Triebl. Für Ronnie Kessel von Kessel Racing hat die Schweiz zwar viele Vorteile, doch gerade in Grenzregionen, wie dem Tessin, spürt der Unternehmer den Druck aus dem Ausland. «Um sich dagegen zu behaupten, muss man einfach bessere Qualität bieten. Doch manchmal reicht das auch nicht mehr aus», so Kessel. Dennoch ist Sandra Stella-Triebl überzeugt, dass Qualität und Präzision wichtig bleiben und folglich auch ihren Preis haben sollten.

 

Im Anschluss der erfolgreich durchgeführten 9. A&W Wirtschaftstagung blieb den Teilnehmern und den Referenten bei einem abschliessenden Apéro noch genug Zeit für Gespräche und Networking.

 

A&W Wirtschaftstagung

 

Bilder der 9. A&W Wirtschaftstagung finden Sie in unserer Bildergalerie.

 

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