3. Certified First Switzerland Mitgliedertreffen: Die CFS-Familie wächst
Posted by: Mario Borri
Das Carrosserie-Netzwerk Certified First Switzerland lud Ende November zum 3. Mitgliedertreffen ein. Die rund 130 Gäste erlebten im «Startklar» in Emmen (LU) einen inspirierenden und abwechslungsreichen Abend.
Die rund 130 Gäste erlebten im «Startklar» in Emmen (LU) einen inspirierenden und abwechslungsreichen Abend.
Mit stolzem Lächeln begrüsste Netzwerkmanager Richard Schöller die rund 130 anwesenden Partner, Gäste und Freunde des 3. Certified First Switzerland (CFS) Mitgliedertreffens. In der aussergewöhnlichen Location «Startklar» in Emmen (LU) hob Schöller die stetige Entwicklung des Netzwerks hervor: «2022 hatten wir 50 Mitglieder, 2023 waren es knapp 100, und heute begrüssen wir 130 Partner – das erfüllt mich mit Stolz.» Unter dem Slogan «Das dynamischste Carrosserie-Netzwerk der Schweiz» steht CFS für Innovation und Zusammenhalt.
Das Netzwerk als Erfolgsmodell
Der Netzwerkmanager betonte die Bedeutung seiner Mitglieder, die mit ihrem Engagement den Erfolg von CFS prägen. Eine Hommage an die Pioniere des Netzwerks unterstrich er mit einem Foto vom ersten Treffen, auf dem viele noch heute aktive Mitglieder zu sehen sind. Als Symbol für die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit im Netzwerk griff Richard Schöller humorvoll zum «Kinderüberraschungs-Ei»: Spannung, Spiel und gutes Essen stehen nicht nur im Vordergrund der Veranstaltungen, sondern symbolisieren auch die Philosophie des Netzwerks. Mit den drei Säulen Kompetenz, Zertifikat und Vermarktung bietet CFS seinen Mitgliedern klare Werte und praktische Vorteile. Besonders die Kompetenzerweiterung ist Richard Schöller ein Anliegen: Neben massgeschneiderten Weiterbildungskursen – wie dem erfolgreichen Hochvoltkurs für Carrossiers – wird das Kursangebot 2025 noch ausgebaut. «Kompetenz ist der Kern unserer Arbeit», erklärte Schöller. Auch im Bereich Zertifizierungen zeigte sich das Netzwerk robust: 2024 wurde die Marke von 70 zertifizierten Mitgliedern erreicht, und weitere Regionen wie das Tessin und Wallis sollen künftig stärker abgedeckt werden. Im Bereich Vermarktung gelang CFS ein Meilenstein: Es konnten mehrere grosse Flottenkunden gewonnen werden, die ihre Fahrzeuge bei CFS-Partnerbetrieben reparieren lassen. Diese Erfolge zeigen, dass die Strategie, schrittweise und nachhaltig zu wachsen, auf fruchtbaren Boden fällt. Richard Schöller appellierte jedoch an die Mitglieder, die Möglichkeiten des Netzwerks aktiver zu nutzen, um gemeinsam noch grössere Ziele zu erreichen. Nach der Begrüssung übergab Schöller das Mik an die Moderatorin des Abends – Ex-Rennfahrerin, Kart-Unternehmerin und TV-Moderatorin Cyndie Allemann.
Die Rolle von Zertifizierungen
Als ersten Referent bat Cyndie Roger Schaller von Attesta auf die Bühne, dem Marktführer im freien Zertifizierungsgeschäft. Schaller ist Leadauditor für das Certified-First-Netzwerk und erklärte die Zertifizierungsanforderungen für CFS-Partnerbetriebe. Wer Teil des Netzwerks sein wolle, müsse die Attesta-Zertifizierung bestehen und sich alle drei Jahre re-zertifizieren lassen. Es kämen zwar immer mehr Partner hinzu, doch die Qualität in Kundenbetreuung, Kundenerlebnis und Werkstattinfrastruktur müsse weiter verbessert werden. Der Auditor betonte, dass oft die Werkstatt der erste Kontaktpunkt für Kunden sei. Die Infrastruktur und Organisation müssten überzeugen, doch Mängel wie ungewartete Lifte oder fehlende Sicherheitsausstattung seien keine Seltenheit. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess sei der Schlüssel: mit klaren Zielen, Mitarbeiterbeteiligung und datenbasierten Entscheidungen. Anders als bei ISO-Normen setzt CFS auf Empfehlungen statt strenger Vorgaben. Dennoch hilft der Dreijahres-Zyklus, die Konformität und langfristige Wirksamkeit zu sichern. Schaller riet den Partnern, frühere Auditberichte zu analysieren und Lücken zu schliessen, etwa beim Umweltbericht, den bisher nur die Hälfte der Betriebe griffbereit hatte. Ein gut organisierter CFS-Ordner könne hier Abhilfe schaffen.
Innovation in der Lackiertechnik
Peter Gerrits vom Lackhersteller PPG, Lacklieferant der CFS-Betriebe, präsentierte die revolutionären digitalen Lösungen des Unternehmens, darunter das PPG Linq-System und das innovative Farbtonmessgerät Digi Match. Dieses Gerät ermöglicht es, den exakten Farbton direkt am Fahrzeug zu bestimmen und optimiert so den Lackierprozess erheblich. «Mit Digi Match und Visualiz ID sparen unsere Partner Zeit, Material und Kosten», betonte Gerrits. Die digitale Welt von PPG geht jedoch noch weiter: Mit der «MagicBox» werden Parameter wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwacht, um die besten Ergebnisse in der Lackierung zu gewährleisten. Gerrits unterstrich, dass solche Tools nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch nachhaltigere Prozesse fördern – ein entscheidender Faktor für die Zukunft.
Refreshcar: Ausbeulen ohne zu Lackieren
Bernd Schmid stellte mit Refreshcar einen neuen CFS-Business-Partner vor, der auf die Reparatur von Hagelschäden und Parkdellen spezialisiert ist. Die Besonderheit: Der Dienstleister behebt die Schäden so, dass der Betrieb der Carrosserie nicht beeinträchtigt wird. Schmid hob hervor, dass durch die Abol-Methode (Ausbeulen ohne zu Lackieren) Zeit und Ressourcen gespart werden können. Das Konzept vereint schnelle Hilfe mit hochwertigem Service und einer klaren Ausrichtung auf Nachhaltigkeit.
McIdent: Immer das richtige Original-Ersatzteil
Nach einer Pause, die rege zum Netzwerken genutzt wurde, bat Cyndie Allemann Mehmet Tugra, Gebietsleiter im Aussendienst von des Ersatzteilelieferanten McIdent, auf die Bühne. McIdent ist neuer CFS-Businesspartner, wurde 2018 gegründet und handelt mit Originalersatzteilen von insgesamt 44 Marken. Das Besondere an McIdent: Das Unternehmen fokussiert sich auf individuelle, persönliche Kundenbetreuung und eine präzise Teilefindung. Ziel ist es, unabhängigen Reparaturwerkstätten den Zugang zu passenden Autoteilen zu erleichtern und ihre Effizienz zu steigern. Tugra: «Durch massgeschneiderte Lösungen, eine pünktliche Lieferung und kompetente Beratung steht der Erfolg der Kunden immer im Mittelpunkt»
«green car repair»: Das Zertifikat, das zählt
Sascha Feller, «green car repair»-Gründer erläuterte die Idee und Umsetzung des Labels «green car repair». Ziel sei es, den CO₂-Ausstoss durch Reparatur statt Ersatz erheblich zu reduzieren – ein Konzept, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch überzeugt. Mit Beispielen wie der Reparatur von Stossfängern, bei der bis zu 99 % CO₂ eingespart werden können, zeigte Feller das enorme Potenzial auf. «green car repair» steht für eine nachhaltige Zukunft, und ist Voraussetzung, dass Betriebe CFS-Partner werden können.
SFFV: Die Zukunft der Mobilität
Patrick Bünzli, Präsident des Schweizer Mobilitätsverbandes SFFV, stellte die wachsenden Herausforderungen im Flottenmanagement vor. Von der Elektromobilität bis hin zu veränderten Kundenbedürfnissen wird der Wandel in der Branche deutlich. Bünzli betonte, dass Flottenfahrzeuge eine Chance für Carrosserien darstellen, um eine stabile Auslastung zu sichern und langfristige Partnerschaften aufzubauen.
Keynote von Cyndie Allemann: Inspiration aus dem Rennsport
Zum Schluss des offiziellen Teils trat Cyndie Allemann im Rennoverall auf die Bühne. Sie schloss den Abend mit einer inspirierenden Keynote Speech, in der sie Einblicke in ihre Karriere als Rennfahrerin und Moderatorin gab. Sie hob hervor, wie wichtig Fokus, Durchhaltevermögen und Teamarbeit sind – Eigenschaften, die nicht nur im Motorsport, sondern auch im Berufsalltag von Bedeutung sind. Mit ihrer lebensnahen und motivierenden Botschaft hinterliess sie bei den Gästen einen bleibenden Eindruck.
Der Wanderpokal geht an Flavio Arnet, Carrosserie Arnet AG, Entlebuch (LU)
Danach ging es zu Tisch. Im «Startklar» wurden verschiedene Food-Stationen aufgebaut – von der Pinsa über Risotto bis zu Hamburgern mit Pulled-Pork oder Pulled-Chicken gab es viele Leckereien. Dazwischen stand die bereits bei den ersten beiden Mitgliedertreffen durchgeführte CFS-Challenge auf dem Programm. Diese bestand aus zwei Teilwettkämpfen – einer schnellen Runde auf einer Carrerabahn kombiniert mit einem Quiz zur Location «Startklar». Als erster Preis winkte der grosse CFS-Wanderpokal. Während die Challenge ausgewertet wurde, wurden die Gäste ans Dessertbuffet gebeten, das auf einem Karussell seine Runden drehte. Zum Schluss gab Gastgeber Richard Schöller den Sieger bekannt: «Ich gratuliere Flavio Arnet, Geschäftsführer unseres CFS-Mitgliedes Carrosserie Arnet AG aus dem schönen Entlebuch, zum Gewinn der CFS-Challenge 2024.»
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