04.08.2011

Herstellerangaben zur Reichweite von Elektrofahrzeugen realistisch

In einem Reichweitentest des Verbandes e’mobile konnten drei von neun «Plug-in»-Fahrzeugen die Herstellerangaben übertreffen, sechs blieben darunter. Die Abweichungen von den Herstellerangaben betrugen nicht mehr als 20%. Dies zeigt, dass die Herstellerangaben unter günstigen Bedingungen durchaus realistisch sind.

Herstellerangaben zur Reichweite von Elektrofahrzeugen realistisch

Die neun Fahrzeuge stehen auf dem Areal der EBM Münchenstein bereit für den Reichweitentest.

Im Juni 2011 organisierte e'mobile, der Schweizerische Verband für elektrische und effiziente Strassenfahrzeuge, für die EBM (Genossenschaft Elektra Birseck, Münchenstein), ein Elektrizitätsversorgungsunternehmen in der Nordwestschweiz, einen zweitägigen Intensivtest mit neun Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen der neusten Generation. Ziel dieses «Warm-up for Plug-ins» war es, die Elektrizitätswirtschaft mit den vielfältigen Themen der Elektromobilität vertraut zu machen.

 

Der Test war eingebettet in die Delegiertenversammlung der EBM und enthielt neben einem Weiterbildungskurs und einer Probefahrgelegenheit für die Delegierten und die Mitarbeitenden der EBM einen Reichweitenvergleich. Dabei wurden die Fahrzeuge auf einem 4 km langen Rundkurs solange gefahren, bis die Anzeige des Batterieladezustands bei 10% war. Mit einer Extrapolation wurde anschliessend eine Reichweite im Alltagsbetrieb ermittelt.

 

Die Testbedingungen waren günstig, aber wirklichkeitsnah: Der Parcours enthielt eine Steigung von 20 Meter Höhendifferenz, zwei Stoppsignale und fünf Fussgängerstreifen. Er enthielt diverse enge Kurven, welche ein Abbremsen erforderten. Die Strassen waren meist trocken, die Temperaturen lagen zwischen 13°C und 20°C. Des Weiteren wechselten die Fahrer nach jeder Runde das Fahrzeug, damit die Resultate nicht durch individuelle Unterschiede im Fahrstil beeinflusst wurden. Die unterschiedlichen Fahrer vom Automechatroniker-Lehrling bis zum Energieexperten waren instruiert, sich mit den Fahrzeugen «normal» im Verkehrsfluss zu bewegen, das heisst keine Vollgas-Beschleunigungen, aber auch kein übertriebener «Ökofahrstil». Die Fahrzeuge wurden im «normalen» Fahrmodus gefahren (nicht im Eco-Modus). Zusatzverbraucher wie Klimaanlage, Belüftung, Radio, etc. wurden ausgeschaltet. Einzig das Abblendlicht war stets eingeschaltet.

 

Das Fazit des Tests ergibt, dass die Abweichung der Reichweiten zu den Herstellerangaben weniger als ± 20% betrug. Dies zeigt, dass die Herstellerangaben unter günstigen Bedingungen zwar realistisch sind. Weniger günstige Bedingungen wie der Einsatz von Klimaanlage und Heizung, agressiver Fahrstil, Stop and Go-Verkehr oder schneebedeckte Fahrbahn können die Reichweite jedoch massiv beeinflussen.

 

Die detaillierten Ergebnisse dieses Reichweitentests und des Projektes «Warm-up for Plug-ins» werden an der Jahrestagung des Verbandes e'mobile vom 24. August 2011 an der Berner Fachhochschule in Biel vorgestellt. Sie findet anschliessend an die Generalversammlung des Verbands statt. (pd)

 

www.e-mobile.ch

 

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